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Einige werden überleben

Einige werden überleben

Titel: Einige werden überleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Algis Budrys
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gegenseitig bekämpft. Wir müssen gemeinsam handeln. Wenn die Gemeinde sich zu einem Block gegen sie verbündet, können wir den Kitteredges vielleicht zuvorkommen.“
    „Die Gemeinde vereinigen!“ sagte seine Mutter mit großen Augen. „Meinst du, du schaffst das?“
    „Ich weiß nicht, Mutter“, seufzte Cottrell. „Ich kann es wirklich nicht sagen.“ Er drehte sich wieder Alister zu. „Wir gehen jetzt zum Club hoch. Das ist der einzige natürliche Treffpunkt, den wir haben. Ich denke, du holst am besten den Kampfwagen heraus. Die Kitteredges haben vielleicht noch mehr Heckenschützen in ihren Reihen.“
    Er holte sich seinen Karabiner aus dem Gewehrständer und folgte Alister, der in eifriger Geschäftigkeit zur Garage geeilt war.
    „Ich gehe mit dir“, sagte Geoffrey. „Für die Waffen im Turm braucht man nur einen Arm.“
    Cottrell sah ihn unentschlossen an. Schließlich sagte er: „Na gut. Man weiß nie, was die Kitteredges auf der Straße so vorhaben.“ Er drehte sich um und sagte zu seiner Mutter: „Ich glaube, es wäre ratsam, den Haushalt auf die Gefechtsstationen zu berufen.“ Sie nickte, und er ging zur Garage hinunter.
    Die Straße war frei. Sie leuchtete weiß im Sonnenlicht des frühen Nachmittags. Die Reifen des Panzerwagens holperten über die Spurrillen, die Lastwagen in die Straße eingegraben hatten, und ein Teil von Cottrell machte sich Gedanken, weil Geoffrey im Turm eingeschlossen war. Er sah durch die oberen Sehschlitze nach oben und konnte erkennen, wie das 35mm-Zwillingsgeschütz sich stetig gegen den Uhrzeigersinn drehte.
    Wo hat es angefangen, und was hat es ausgelöst, dachte er mit dem größten Teil seines Bewußtseins. Die Kette der jüngsten Ereignisse bildete sich plötzlich klar ab. Von dem Augenblick an, als Mr. Holland ihn entdeckt hatte, in dieser Nacht vor vier Tagen, war Ereignis auf Ereignis so deutlich und unausweichlich gefolgt, als sei alles vorher geplant gewesen.
    Wenn er nicht durch sein Treffen mit Mr. Holland aufgeregt gewesen wäre, dann hätte er am nächsten Morgen keine Alarmübung abgehalten. Wenn er Barbara nicht an ihrem Fenster gesehen hätte, dann hätte Geoffrey nichts gehabt, womit er ihn ärgern konnte, und die Angst vor Entdeckung hätte ihn nicht in den Club getrieben. Wenn er nicht getrunken hätte, dann hätte Mr. Hollands Erwähnung von Onkel James nicht so geschmerzt. Hätte keine Übung stattgefunden, dann hätte er sich auch nicht mit Charles Kitteredge gestritten. Und selbst wenn er die Übung hätte durchführen lassen, wäre seine Wut über die Äußerungen von Kitteredge nicht dermaßen groß gewesen, weil er normalerweise keinen Groll aus dem Gespräch mit Mr. Holland mitgebracht hätte.
    Denn es war wahr, er war wütend gewesen. Wäre er das nicht gewesen, dann würden Charles und Michael jetzt nicht tot sein, und er und sein Bruder säßen jetzt nicht hier in dem Wagen, um eine Flut von Gewalt einzudämmen, die die gesamte Gemeinde zu überschwemmen drohte. Für seinen Ärger war aber nicht er verantwortlich gewesen. Eine Integritätsverletzung blieb eine Integritätsverletzung, ganz gleich, wie der verletzte Teil sich persönlich fühlte.
    Wo aber hatte wirklich alles angefangen? Wenn seine Mutter ihn Barbara jemals vorgestellt hätte – wäre dann irgend etwas von alldem passiert?
    Diese Möglichkeit verwarf er. Seine Mutter hatte in Übereinstimmung mit dem Gesetz gehandelt, das sein Vater und andere freie Männer entwickelt hatten, die sich in der Gegend niederließen. Und das Gesetz war ein gutes Gesetz. Es hatte das Farmland frei und friedlich gehalten. Kein Mann hatte das Joch eines anderen getragen – bis Charles Kitteredge das Gesetz gebrochen hatte.
    Während er so in Gedanken versunken war, lenkte er den Wagen von der Straße herunter und hielt vor dem Club an.
     
    Der Balkon des Clubs war schon gedrängt voll mit Männern. Als er aus der Luke kletterte, sah er, daß alle Familien der Gemeinde außer den Kitteredges vertreten waren. Olsen, Hollis, Winter, Jordan, Park, Jones, Cadell, Rome, Lynn, Williams, Bridges – sie waren alle da. Sogar Mr. Holland stand nahe der Mitte des Balkons. Sein faltiges Gesicht war ernster, als es Cottrell jemals zuvor gesehen hatte.
    Er ging auf sie zu. Die Neuigkeit hatte sich sehr schnell verbreitet. Er erinnerte sich daran, daß viele Haushalte inzwischen Funkgeräte hatten. Er hatte bisher noch keinen Sinn darin gesehen. Wahrscheinlich würde er sich ebenfalls eines besorgen

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