Endstation Nippes
Polizistin werden?«
»Nä!«
»Was möchtest du denn werden?«, fragte Tina lächelnd.
»Ich werde Kung-Fu-Meisterin«, erklärte Chantal.
Danksagung
Viele Menschen haben dazu beigetragen, dass dieses Buch gelingen konnte. Ihnen allen danke ich von Herzen. Und ganz besonders danke ich: Georg, der mir sein Wissen als (ehemaliger) Einbrecher zur Verfügung stellte; Polizeioberkommissarin Nicole Metzinger, die meine Darstellung der Polizeiarbeit überprüfte (und korrigierte); Dorothee Plass, die mich als Kung-Fu-Lehrerin in Aspekte ihrer Kunst einweihte; J., der mir Einblick gewährte in die Arbeit und Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Jugendämtern; Ingrid König und meinem Mann Gert Levy, die das Manuskript kritisch durchlasen; und last but not least Marion Heister, die es wie gewohnt sorgfältig und inspirierend lektorierte, und Christel Steinmetz vom Emons Verlag, die mich ermutigte, aus meinem ersten Krimi eine Serie zu machen …
Martin Schüller
KUNSTBLUT
Düsseldorf Krimi 5
ISBN 978-3-86358-011-7
»›Kunst? Blut!‹ ist einer der intelligenteren Düsseldorf-Krimis. Jagomir Krohm hat sich für seinen Helden eine temporeiche Geschichte ausgedacht, die man sich in Düsseldorf ganz besonders gut vorstellen kann.«
Rheinische Post
Leseprobe zu Martin Schüller,
KUNSTBLUT
:
EINS
Es war sechzehn Uhr sieben an einem sonnigen Februarmontag. Ich parkte vor einem Büroblock an der Moskauer Straße, und die Scheibe der Eingangstür wurde plötzlich undurchsichtig.
Mir blieb nur eine halbe Sekunde, um meine Waffe zu ziehen, bevor sich die graue Glasfläche in Myriaden einzelner Teilchen auflöste und in einen Hagel aus Glas verwandelte.
Die Splitter prasselten die breite Treppe herab und funkelten in der Sonne, als ein Mann in einem schwarzen Anzug durch die Tür geflogen oder gesprungen kam. Er rollte einigermaßen elegant ab und kam schnell wieder auf die Füße. Nach einem kurzen Blick über die Schulter sprintete er auf meinen Wagen zu, riss die Beifahrertür auf und glitt auf den Sitz neben mich.
»Los«, sagte er. Seine Halbautomatik zielte direkt zwischen meine Augen; der Ausdruck in seinem Gesicht sollte als Grinsen gemeint sein.
Die Kimber 1911 in der Rechten, glotzte ich zurück. Abzudrücken schien nicht wirklich ratsam.
»Gib die mal mir, bevor sich jemand wehtut.« Er entwand mir die Pistole, ohne dass seine Miene sich einen Deut verändert hätte. »Und jetzt gib verdammt noch mal Gas, Schwachkopf!«
Ich drehte den Zündschlüssel und begann, den Quattroporte aus der Parklücke zu manövrieren. Der Mann drehte sich zu dem zerfallenen Glasportal um.
Ich warf einen Blick in den Rückspiegel. Drei kurzhaarige Gorillas in dunkelblauen Anzügen und mit länglichen, schwarzen Gegenständen in den Fäusten kamen aus dem Gebäude gestürmt. Ich gab Gas und rammte mir den Weg frei, indem ich einem französischen Kleinwagen den in Wagenfarbe lackierten Stoßfänger abriss.
»Na also«, sagte der Mann, während er den Scheibenheber betätigte, um dann ein paar mäßig gezielte Schüsse in Richtung seiner Verfolger abzugeben.
»Ich habe keine Ahnung, wer dich bezahlt, Schwachkopf«, sagte er, nachdem er die Scheibe wieder hochgefahren hatte, »aber du bist verdammt noch mal zu langsam.«
Ohne mich anzusehen steckte er meine 1911er in die Tasche. Der Quattroporte rollte leise über die Moskauer Straße. Als wir den kurzen Rückstau an der Kreuzung erreichten, griff er mir lässig ins Lenkrad und zwang den Wagen auf die Gegenfahrbahn.
»Linksrum«, kommandierte er und überließ es mir, irgendwie die Werdener Straße zu überqueren. Wildes Hupen umgab uns.
»Rechts in die Erkrather«, sagte er. »Und vergiss die Ampeln.«
Ich tat, wie mir geheißen, ohne übermäßigen Ehrgeiz zu entwickeln.
»He, Schwachkopf! Kannst du auch sprechen?«, fragte er, ohne mich eines Blickes zu würdigen. »Wer bezahlt dich, hm?«
»Ich rede nicht mit bewaffneten Leuten, solange ich fahre«, sagte ich, während ich bei Rot die Ronsdorfer querte.
»Du solltest dir deine Wumme aber auch nicht so einfach abnehmen lassen, Schwachkopf.«
Ich fuhr weiter, ohne zu antworten.
»Wer bezahlt dich, Schwachkopf?«
»Ich glaube, Sie brauchen ein Synonym-Lexikon«, sagte ich.
»Aha, ein Schlauberger!« Immer noch grinste er die Frontscheibe an. »Du hast doch nicht zufällig da auf mich gewartet.«
Ich antwortete nicht.
»Meine Alte, stimmt’s?«, fragte er. »Du sollst auf mich
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