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Magie einer Gewitternacht

Magie einer Gewitternacht

Titel: Magie einer Gewitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Jackson
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1. KAPITEL
    Lucia Conyers klopfte das Herz bis zum Hals, während sie viel zu schnell in die Kurve fuhr. Als sie gehört hatte, dass Derringer Westmoreland von seinem Pferd abgeworfen worden war und sich dabei verletzt hatte, war sie vor Sorge außer sich geraten.
    Zwar nahm Derringer sie meistens gar nicht wahr und ignorierte sie, wo er nur konnte, aber das war im Moment zweitrangig. In Denver genoss er den Ruf eines Frauenhelden, wobei die Frauen, mit denen er normalerweise zusammen war, in Lucias Augen nur schwerlich als Damen bezeichnet werden konnten. Derringer war jedenfalls als Herzensbrecher berüchtigt, und wenn man irgendeinen Mann als sexy bezeichnen konnte, dann ihn.
    Aber Lucia liebte ihn, auch wenn sie darüber nicht sonderlich glücklich war. In schöner Regelmäßigkeit versuchte sie, sich ihn aus dem Kopf zu schlagen, jedoch ohne Erfolg.
    Nicht einmal die vier Jahre auf dem College in Florida hatten an ihren Gefühlen für ihn etwas ändern können. Kaum war sie wieder in Denver gewesen und ihm im Farbengeschäft ihres Vaters begegnet, wäre sie, überwältigt von ihren Gefühlen, beinah ohnmächtig geworden.
    Zu ihrer Überraschung hatte Derringer sich noch an sie erinnert und sich erkundigt, wie es ihr auf dem College ergangen sei. Allerdings hatte er sich weder mit ihr verabredet, noch hatte er sie um der alten Zeiten willen zu einem Drink eingeladen. Stattdessen hatte er ohne ein weiteres Wort seine Einkaufstüte genommen und war gegangen.
    Ihre Gefühle für ihn reichten bis in die Schulzeit zurück, als sie zusammen mit seiner Schwester Megan an einem Projekt gearbeitet hatte. Nie würde sie vergessen, wie er Megan aus der Schule abgeholt und sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Er war ihr als so attraktiv erschienen, dass sie beinahe in Ohnmacht gefallen wäre. Sie hatte das Gefühl gehabt, sterben zu müssen, und zugleich hatte sie sich im siebten Himmel geglaubt, als er sie angelächelt hatte. Grübchen, wie er sie hatte, gehörten verboten, fand sie, vor allem bei einem Mann. Sie hatte sich vom ersten Augenblick an unsterblich in ihn verliebt, und daran hatte sich nie etwas geändert. Das war ein paar Monate nach ihrem sechzehnten Geburtstag gewesen. Jetzt war sie neunundzwanzig und bekam immer noch eine Gänsehaut, wenn sie an die erste Begegnung mit ihm dachte.
    In der Zwischenzeit hatte ihre beste Freundin Chloe Derringers Bruder Ramsey geheiratet, und sie sah Derringer öfter, aber an ihrem Verhältnis hatte das nichts geändert. Er war immer nett zu ihr, war aber an ihr als Frau nicht interessiert, das wusste sie.
    Warum vergaß sie ihn nicht endlich und konzentrierte sich auf andere Dinge? Und vor allem: Warum setzte sie ihr Leben aufs Spiel, während sie wie eine Verrückte über die Straßen jagte, um sich davon zu überzeugen, dass es ihm gut ging? Zuerst war sie ins Krankenhaus gerast, nur um dort zu erfahren, dass er bereits entlassen worden war.
    Wahrscheinlich würde er sich wundern, dass ausgerechnet sie ihm einen Krankenbesuch zu Hause abstattete. Und es würde sie auch nicht überraschen, wenn sie bei ihm eine Frau vorfand, die ihr zuvorgekommen war und ihn bereits hingebungsvoll pflegte. Aber das alles war im Moment zweitrangig. Wichtig war nur, sich zu vergewissern, dass es ihm gut ging. Nicht einmal das heraufziehende Gewitter konnte Lucia von diesem Besuch abhalten, obwohl sie Gewitter hasste.
    Ihr war klar, dass sie sich dumm und unreif verhielt, aber darüber konnte sie später noch nachdenken.
    Derringer wachte von einem gewaltigen Donnerschlag auf. Im selben Augenblick fuhr ein scharfer Schmerz durch seinen Körper und erinnerte ihn daran, dass er seine Medikamente nehmen musste.
    Mühsam rappelte er sich auf und griff nach den Tabletten, die seine Schwester Megan fürsorglich auf dem Nachttischchen bereitgelegt hatte. Zwar hatte sie gesagt, er solle die nächste Dosis erst um sechs Uhr einnehmen – und bis dahin waren es noch zwei Stunden –, aber er brauchte jetzt etwas gegen die Schmerzen. Der ganze Körper tat ihm weh, und sein Kopf fühlte sich an, als wäre er gespalten.
    Nicht einmal drei Minuten hatte er im Sattel gesessen, als der übellaunige Gaul ihn abgeworfen hatte. Der Sturz hatte ihm nicht nur mehrere gebrochene Rippen eingebracht, die bei jedem Atemzug wehtaten, sondern ihn auch tief in seinem Stolz verletzt.
    Vorsichtig legte er sich wieder hin und wartete darauf, dass die Schmerzen nachließen.
    Derringer’s Dungeon.
    Lucia nahm den Fuß vom

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