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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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plötzlich William Stark, sein erfahrenster Mitarbeiter, vor ihm gestanden und mit einem Blatt Papier gewedelt hatte.
    »Okay, William«, sagte René Eriksen. »Sie sagen also, dass Sie von Louis Fon eine konfuse SMS erhalten und anschließend vergeblich versucht haben, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Aber Sie wissen so gut wie ich, dass Kamerun sehr weit weg ist und die Telefonverbindungen oft zu wünschen übrig lassen. Wie kommen Sie darauf, dass ihm etwas zugestoßen sein soll?«
    Stark sah ihn bekümmert an. Und urplötzlich stieg ein ungutesGefühl in René Eriksen auf – fast so etwas wie Panik vor einer bevorstehenden Katastrophe.
    Oberregierungsrat Stark presste seine Lippen zusammen. Er senkte den Kopf und blickte zu Boden. Seine roten Haare fielen ihm in die Stirn und verdeckten die Augen. »Ich habe diese konfuse SMS etwa zu der Zeit erhalten, als Sie von Kamerun zurückgeflogen sind. Seither wurde Louis Fon nicht mehr gesehen. Von niemandem.«
    »Hm. Aber wie gesagt gerade im Dja-Reservat, wo Fon unterwegs ist, sind doch die Telefonverbindungen hundsmiserabel.« René Eriksen streckte den Arm über den Schreibtisch. »Zeigen Sie mir mal, was in dieser SMS steht, William.«
    Stark reichte ihm den Zettel mit der Nachricht, und René Eriksen gab sich größte Mühe, die Hand ruhig zu halten.
    Dann las er:
    Cfqquptiondae(s+l)la(i+l)ddddddvdlogdmdntdja.
    Mit dem Handrücken wischte er sich über die feuchte Stirn. Das war ja der reinste Nonsens, Gott sei Dank.
    »Sie haben recht, Stark, das sieht wirklich merkwürdig aus. Aber das allein finde ich jetzt noch nicht beunruhigend. Wahrscheinlich hat das Handy in Fons Hosentasche gesteckt, und er hat vergessen, die Tastatur zu sperren.« Er legte den Zettel vor sich auf den Schreibtisch. »Lassen Sie mal, ich kümmere mich selbst darum, ich werde jemanden bitten, einen Blick darauf zu werfen. Obwohl da sicher nichts ist: Mbomo Ziem und ich hatten in Somolomo noch am selben Tag Kontakt mit Louis Fon. Als wir nach Jaunde gefahren sind. Alles war wie immer. Er hat sich gerade auf seine nächste Expedition vorbereitet. Irgendwelche Deutschen, glaube ich.«
    William Stark schüttelte den Kopf, die Sorge war ihm anzusehen.
    »Gut, Sie sagen, ich soll mich nicht weiter darum kümmern. Aber schauen Sie sich die Nachricht doch noch mal genau an. Meinen Sie wirklich, die hat sich selbst versendet – und endetrein zufällig mit dem Wort ›Dja‹? Nein, ich glaube, Louis Fon wollte mir etwas mitteilen, irgendetwas Ernstes. Ganz ehrlich: Ich fürchte, dass ihm etwas zugestoßen ist.«
    René Eriksen atmete tief durch. Er wusste, wie wichtig es in seiner Position war, in jeder noch so absurden Situation seinen Mitarbeitern gegenüber verbindlich zu bleiben.
    »Nein, nein, Sie haben natürlich recht. Die Sache ist schon merkwürdig«, antwortete er deshalb ruhig und griff nach seinem Sony Ericsson, das hinter ihm auf der Fensterbank lag. »›Dja‹ steht da, sagen Sie.« Er blickte prüfend auf die Handytastatur und nickte. »Na ja, ich finde, das könnte durchaus zufällig zustande gekommen sein. Schauen Sie mal! D, J und A sind jeweils die ersten Buchstaben ihrer Taste. Man muss nur einmal aus Versehen auf die Tasten 3, 5 und 2 kommen, und schon steht da ›dja‹. Also, wenn Sie mich fragen, kann das schon mal passieren, wenn man die Tastatur nicht sperrt. Lassen Sie uns vielleicht noch ein paar Tage abwarten, ob Louis nicht wieder auftaucht. Ich werde es derweil über Mbomo versuchen.«
    Als William Stark sein Büro verließ, sah René Eriksen ihm nach, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, dann wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Herr im Himmel! Das war also Louis Fons Handy gewesen, mit dem Mbomo neben ihm im Landrover auf dem Rückweg in die Hauptstadt herumgespielt hatte. Was für ein verdammter Idiot!
    Er ballte die Fäuste und schloss für einen Moment die Augen. Wie konnte man nur so bescheuert sein, einer Leiche das Handy zu klauen! Dabei hatte er noch nach dem Handy gefragt. Warum hatte Mbomo da nicht zugegeben, dass es von Louis stammte? Und warum hatte dieser Trottel nicht sofort überprüft, ob auf dem Handy Mitteilungen lagen, die noch nicht abgeschickt waren? Wieso hatte er nicht sofort den Akku herausgenommen und den Speicher vollständig geleert?
    Er schüttelte den Kopf. Mbomo war ein Schwachkopf. Aber im Augenblick war nicht er das Problem, sondern WilliamStark. Nein, im Grunde war er das schon die ganze Zeit. Hatte er, René, das im

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