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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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hättet. Ihr habt immer nur gegeben... Ich schulde euch mehr, als ich jemals zurückzahlen kann. «
    »Dich mitzunehmen war der vernünftigste Entschluß, den wir jemals gefaßt haben. « Maria drückte ihrer Tochter fest die Hand. »Manchmal halte ich es für einen Segen, daß wir uns keiner der berühmten Truppen angeschlossen haben. Erfolg hätte zwangsläufig viele Ablenkungen und Versuchungen mit sich gebracht. Darunter hätte das Familienleben gelitten, und es gibt letztlich nichts Wichtigeres als die Familie. « Sie lächelte. »Nicht, daß ich etwas dagegen gehabt hätte, in Covent Garden die Isabella zu spielen, um Sarah Siddons am Drury Lane in derselben Rolle Konkurrenz zu machen. Ich glaube kaum, daß mein Publikum sich benachteiligt gefühlt hätte. «
    »Du wärst besser als Mrs. Siddons gewesen, Mama«, versicherte Rosalind solidarisch.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. « Maria zuckte die Achseln. »Es macht nichts, daß ich nie Gelegenheit hatte, vor erlesenem Publikum aufzutreten. Ich habe meine Rollen gut gespielt, und das ist das wichtigste. « Sie rieb ihre Nase an Portias Köpfchen. »Wir haben noch einige Minuten Zeit. Soll ich dich über die Fakten des Liebesleben aufklären, wie es sich für eine Mutter gehört? «
    Rosalind lachte. »Das meiste dürfte ich schon wissen, Mama. Schließlich war ich drei Jahre verheiratet. « Sie runzelte besorgt die Stirn, als sie sah, daß ihre Mutter sich die Augen wischte. »Was ist? Du hast doch nichts dagegen, daß ich Stephen heirate? Ich dachte, du magst ihn. «
    »Ich mag ihn sehr. Er ist ein ungewöhnlicher Mann. « Maria holte ein Taschentuch hervor und schneuzte sich kräftig. »Es ist nur, daß das Leben ab heute nie mehr so sein wird wie bisher. Als du Charles geheiratet hast, bist du bei uns geblieben, doch Stephen entführt dich in eine andere Welt. Bald wird es auch andere Veränderungen geben. Du hast ja gesehen, wie Jessica und Simon Kent einander anschauen. In absehbarer Zeit werden auch sie vor den Altar treten, speziell wenn euer Vater sie beim Küssen erwischt. Und dann werden sie bei ihrem Talent bestimmt Engagements an irgendeinem bedeutenden Theater bekommen. In nicht allzu ferner Zukunft bleibt uns nur noch Brian... «
    Rosalind schluckte. »Aber falls... falls Stephen«twas zustoßen sollte, was Gott verhüten möge, dann dürfte ich doch zu euch zurückkehren? «
    »Selbstverständlich, aber das ist nun wirklich kein Thema für den Hochzeitstag«, sagte Maria entrüstet.
    Diese Bemerkung bewies Rosalind, daß es richtig gewesen war, ihren Eltern nichts von Stephens Krankheit zu erzählen. Dazu würde später noch genug Zeit sein -dann, wenn sie gezwungen war zurückzukommen. Jessica hatte nichts verraten und war auch nicht mehr auf das Thema zu sprechen gekommen, aber manchmal beobachtete sie Stephen und Rosalind mit großen traurigen Augen.
    Schluß jetzt mit den trüben Gedanken! Rosalind stand auf und nahm ihr Brautbukett zur Hand - gold-, orange-und elfenbeinfarbene Herbstblumen. »Es ist Zeit, Mama. «
    Während sie die Treppe hinabgingen, fiel ihr ein, daß Stephen einmal ernst gesagt hatte: »Es wird Zeit für mich, Rosalind. «
    Zeit war ihr schlimmster Feind.
    Tag 55
    Obwohl der Geistliche ihn zu beruhigen versuchte, lief Stephen rastlos auf der sonnigen Lichtung hin und her, die eine perfekte Kulisse für die Hochzeit abgab, speziell jetzt, da die Bäume ihren farbenprächtigen Herbstschmuck trugen. Alle Mitglieder der Truppe hatten sich schon versammelt, die meisten Frauen in Roben aus den Kostümtruhen.
    Auch einige Bürger von Bury St. James waren gekommen, darunter der Gutsbesitzer, dem die Lichtung gehörte. Während die Musikanten Händel spielten, zog es die Gäste immer wieder zu den schwerbeladenen Tischen am Rand der Lichtung. Stephen spendierte ein Hochzeitsfrühstück, und der Gastwirt wollte bei dieser Gelegenheit zeigen, was er konnte. Es gab viele Platten mit verschiedenen Fleisch- und Wurstsorten, köstliche Salate sowie eine Rinderkeule, die über offenem Feuer gebraten wurde. Die alte Nan hütete dieses Büfett und gebärdete sich wie eine Shakespearesche Hexe, wenn jemand vorab einen Happen stibitzen wollte.
    Stephen lief auf und ab, und obwohl er nicht an Gott glaubte, schickte er Stoßgebete zum Himmel, ihn wenigstens heute vor schlimmen Schmerzen zu bewahren. Dieser Tag sollte durch keine Wolke getrübt werden.
    Jeremiah Jones, der als Brautführer fungieren sollte, grinste. »Wenn Sie so

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