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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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konnten.
    Sie hatten schon die Zeit an Bord der Cessna damit verbracht, die Karten des Versicherungsvertreters zu studieren und sie mit irgendeiner aktuellen Touristen-Karte von Chiapas zu vergleichen; dennoch waren sie bei ihren Bemühungen, die Zentrale der Insurance Group zu finden, noch keinen Schritt weiter als am Tag zuvor in Tucson. Und jetzt, wo sie hier waren, erschien ihnen der Versuch, die Geschäftsräume der Versicherung zu finden, vergleichbar mit der Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen. Sie wussten ja nicht einmal, wo sie anfangen sollten. Sie konnten in einem Telefonbuch nachschlagen oder einfach durch die Straßen spazieren und nach einem Schild Ausschau halten, auf dem »The Insurance Group« stand, doch Hunt hatte das dumpfe Gefühl, dass die Versicherung nicht allzu freigiebig Eigenwerbung betrieb. Dennoch mochte jemand von den Einheimischen irgendetwas wissen, und genau darauf wies Beth auch hin. Sie nickte Jorge zu. »Einen Dolmetscher haben wir ja schon.«
    Nachdem sie kurz mit dem Rezeptionisten gesprochen hatten, mit den Verkäufern in der Lobby und den Händlern, die vor dem Hotel standen - dazu noch mit zwei Männern, die ohne erkennbares Ziel in die Lobby gekommen waren -, war Jorge der Ansicht, der Plan müsse doch noch ein wenig verfeinert werden. »Wir brauchen einen Fremdenführer«, sagte er. »Jemanden, der sich in der Gegend hier auskennt.«
    Nacheinander blickte Hunt Beth und Joel an und zuckte mit den Schultern. »Von mir aus.«
    In atemberaubend schnellem Spanisch sprach Jorge auf den Rezeptionisten ein. Der Mann griff nach dem Telefon, das hinter ihm stand, und sprach einige Minuten lang in den Hörer. Dann nickte er.
    »Er ist unterwegs!«, verkündete Jorge.
    Sie zogen es vor, in der Lobby zu warten, statt in ihre Zimmer zurückzukehren. Beth betrachtete die Verkaufsstände in der Halle, an denen vor allem Souvenirs feilgeboten wurden, während die Männer abwechselnd auf dem Sofa saßen oder angespannt auf und ab gingen. Zwanzig Minuten später kam ein hagerer Mann mit einem buschigen Zapatista-Schnurrbart in die Lobby, ging geradewegs auf sie zu und erklärte auf Englisch, mit deutlichem Akzent, aber trotzdem bestens verständlich, er werde sie begleiten und als ihr Fremdenführer fungieren, solange sie es wünschten: für zwölf Dollar am Tag - in amerikanischen Devisen.
    »Zwölf Dollar!«, wiederholte Hunt ungläubig.
    »Okay. Zehn Dollar.«
    Ihr Fremdenführer hieß Manuel. Er verkündete stolz, er habe einen eigenen Pick-up mit Allradantrieb und werde sie überall hinfahren, wohin sie nur wollten. Bedauerlicherweise waren sie mit Manuel zu fünft, und in den Wagen passten nur drei Personen - vorausgesetzt, einer war bereit, sich praktisch auf die Gangschaltung zu setzen.
    »Ich gehe nach hinten«, erbot sich Joel und klopfte gegen die Seitenwand der Ladefläche.
    »Ich auch«, sagte Hunt. »Beth? Du und Jorge, ihr geht zu Manuel.«
    »Nein«, widersprach Jorge. »Du bleibst hier.«
    »Wir brauchen dich als Dolmetscher.«
    Manuel war beleidigt. »Ich spreche drei Sprachen! Ich brauche nicht Dolmetscher.«
    »Ich gehe nach hinten«, sagte Jorge. Joel und er kletterten auf die Ladefläche und kauerten sich zusammen, den Rücken gegen das Fahrerhaus gestemmt.
    Als er auf der vor Menschenmassen wimmelnden Straße stand, kam Hunt sich vor wie Indiana Jones persönlich, und einen kurzen, wundervollen Moment lang waren all die Schrecken, deretwegen sie hier waren, wie weggeblasen, während er auf den staubigen Vordersitz des klapprigen Pickups kletterte. Dann kehrte mit aller Macht die Realität zurück. Hunt sah Lillys zerschmetterten Leichnam vor dem geistigen Auge, und wieder verspürte er die wilde Entschlossenheit, die so genannte Lebensversicherung dieses Vertreters ...
    und sein Leben
    ... vorzeitig zu beenden und alles daranzusetzen, das ganze verdammte Unternehmen zu zerstören, auch wenn Hunt nicht den blassesten Schimmer hatte, wie er ein solch ehrgeiziges Ziel in die Tat umsetzen sollte.
    »Wohin?«, fragte Manuel, ehe er den Motor anließ.
    Hunt zeigte ihm die Ausdrucke, den Ausschnitt aus der Detail-Karte von Chiapas, den er so weit vergrößert hatte, dass er ein ganzes Blatt ausfüllte. Dann deutete er auf den Kreis mit dem Stern unterhalb dieses dicken Spinnenwebengeflechts aus Linien. »Wir suchen nach einer Versicherung, die hier irgendwo ihren Sitz hat. Auf Englisch heißt sie ›The Insurance Group‹, aber ich weiß nicht, ob sie hier nicht einen

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