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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Fabrikationszentrum, das zugleich die größte Stadt in Chiapas war.
    »Fahren wir«, sagte Jorge sofort.
    Joel nickte. »Dann wollen wir mal einer Versicherungsgesellschaft in den Arsch treten.«
    Edward verzog das Gesicht und stützte sich auf sein Gehgestell. »In Gedanken bin ich bei euch, Jungs. Aber ich habe wirklich keine Chance, bei der Sache mitzumachen.«
    Beth schaute zu Hunt hinüber und nickte. Das war ihre einzige Hoffnung.
    »Also gut«, sagte er. »Auf nach Tuxtla Gutierrez.«

ZWANZIG

1.
    Nachdem sie in Mexico City fast drei Stunden gewartet hatten, in eine einmotorige Cessna umgestiegen waren und einen unruhigen Flug voller Turbulenzen hinter sich gebracht hatten, landeten die vier kurz nach Mitternacht auf dem Flughafen von Tuxtla Gutierrez. Sie waren die einzigen Amerikaner an Bord - die Einzigen, die mutig oder dumm genug waren, während dieser Zeit regionaler Instabilität nach Chiapas zu fliegen. Doch die Flughafenarbeiter auf Nachtschicht verhielten sich ihnen gegenüber freundlich und hilfsbereit. Nachdem sie das Gepäck aus dem Laderaum geholt hatten, fuhren sie mit einem schmutzigen Taxi zu dem Hotel, das sie über ein Online-Reisebüro gebucht hatten. Das Hotel - das erstaunlich sauber war - befand sich genau neben einem Bürogebäude aus Stahl und Glas und gegenüber einem fensterlosen Tongebilde, das geradewegs aus einem präkolumbianischen Jahrhundert hierherbefördert zu sein schien.
    Joel und Jorge teilten sich ein Zimmer, und da sie beide vom Telefon in der Lobby aus ihre Frauen anrufen wollten, zogen Hunt und Beth sich müde zurück. Hunt stimmte sich mit ihnen noch ab, dass sie sofort geweckt werden sollten, falls sich in den Staaten irgendetwas Sonderbares ereignete.
    Das Zimmer war adrett, ausgestattet mit einem nicht übermäßig großen Doppelbett, einem Tisch mit drei Stühlen vor dem Fenster und einem Bad mit Waschbecken, Wanne, Toilette und reichlich Seife und Handtüchern. Das Einzige, wodurch sich dieses Hotelzimmer deutlich von einem in den Vereinigten Staaten unterschied, das war das auffällige Fehlen eines Fernsehers.
    Doch einen Fernseher brauchten Hunt und Beth nun wirklich nicht. Es war ein höllisch langer Tag gewesen, und sie waren erschöpft. Kaum dass sie unter den Decken lagen, waren sie auch schon eingeschlafen.
    Hunt wurde wach, als Joel gegen die Zimmertür hämmerte. »Aufstehen!«, rief er. »Wir müssen los!«
    »Ich bin wach!«, log Hunt und stieß Beth an, die neben ihm lag. »Wir sind beide schon wach! In ein paar Minuten sind wir da!«
    In der Nacht hatten sie von ihrer Umgebung nicht viel sehen können, doch am Morgen war der Ausblick aus ihrem Fenster atemberaubend. Sie befanden sich im dritten Stock eines viergeschossigen Gebäudes, und von ihrem Zimmer aus konnten sie einen großen Teil der Stadt überschauen; dahinter ragten die dicht bewaldeten Berge auf. Hunt war noch nie in einem anderen Teil Mexikos gewesen als Nogales und Baja California, und er konnte sich auch nicht erinnern, jemals Panorama-Aufnahmen der Landschaft von Chiapas gesehen zu haben. Im Fernsehen gab es immer nur Bilder von bewaffneten Guerillas und zerschossenen Häuserwänden zu sehen. Und Tuxtla Gutierrez war ganz gewiss kein Ort, den Hunt bisher als Urlaubsziel auch nur in Erwägung gezogen hätte. Doch die Landschaft hier war wunderschön. Ein wolkenloser Himmel, so blau, als wäre er gemalt, hing über einer Landschaft mit dunklen, zerklüfteten Bergen und Hügeln, die mit dichten, dunkelgrünen Bäumen bewachsen waren. Tuxtla Gutierrez, die Stadt zu Füßen der Berge, wirkte ebenso exotisch, wie ihr Name verhieß. Männer mit dichten Schnurrbärten und in leuchtend bunter Kleidung schoben Wagen über einen riesigen Marktplatz. Alles war fremdartig, exotisch und aufregend. Hunt erkannte, dass sie viel mehr reisen sollten. Wenn Beth und er hier lebend aus dieser Sache herauskamen, sollten sie die Welt kennen lernen und all jene Orte besuchen, von denen sie bisher nur gehört oder gelesen hatten.
    Falls sie hier lebend rauskamen.
    Beth kam aus dem Badezimmer, und Hunt war an der Reihe. Zehn Minuten später waren sie angezogen und zum Aufbruch bereit. Sie klopften an die Tür des Zimmers, das Joel und Jorge sich teilten, und gemeinsam stiegen die vier die Treppe hinunter. Bei einem Verkäufer in der Lobby besorgte Hunt ein Brot mit Zuckerguss, zog aus einem Automaten vier Cokes und trug alles zusammen zu einem fadenscheinigen Sofa in der Ecke, damit sie frühstücken

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