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Freiwild Mann

Freiwild Mann

Titel: Freiwild Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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besagen, daß wir nicht aussteigen sollen, wenn wir nicht genau wissen, wo sie sind.“
    „Scheiß auf die Regeln. Ich weiß, daß sie da sind. Und nur das zählt. Bei allen Göttinnen, lande, Rura! Wenn du Angst davor hast, sie zu Fuß zu jagen, dann kannst du mir ja Feuerschutz geben.“
    Rura landete das Frauto auf einer steilen Steigung. Olanes Kopf rollte nach vorn. Sie schnarchte und brummte, bewegte sich aber ansonsten nicht.
    Moryn sprang aus dem Fahrzeug heraus.
    „Warte auf mich“, rief Rura.
    „Du kommst also doch mit?“
    „Natürlich komme ich mit. Denkst du, ich würde dich allein ins Heidekraut gehen lassen?“ Rura nahm ihr Gewehr. Granaten mochte sie nicht besonders gern.
    Für einige Augenblicke standen die beiden jungen Frauen im Heidekraut und horchten. Außer dem Flüstern des Windes war nichts zu hören. Es war ein sanfter Wind, der die Körper zärtlich berührte, die Haare mit unsichtbaren Fingern zu streicheln schien. Rura schaute sich um. Blauer Himmel, heller Sonnenschein, um sie herum herrliche Moorlandschaft. Im Tal weit unten schimmerte der Fluß blaugolden. Hoch über ihnen schwebte ein Vogel. Ein großer Vogel. War es ein Adler, ein Falke? Was für ein herrlicher Tag! Er war einfach zu schön zum Töten.
    „Los, Rura. Träum jetzt nicht. Du könntest plötzlich einen Pfeil in der Brust haben. Folge mir in einem Abstand von zehn Metern.“
    Sie waren nur wenige Schritte gegangen, als der erste Pfeil kam. Er war für Moryn gedacht gewesen. Er schlug einige Splitter aus dem Laufschutz des Gewehrs heraus und verschwand dann im Heidekraut. Er war von rechts gekommen, von einem etwas höher auf dem Hügel gelegenen Punkt.
    „Horrido!“ sagte Moryn. „Die Schweine bekommen es mit der Angst zu tun.“
    Sie begann, den Hügel hochzusteigen. Mit einem Mal erhob sich eine Gestalt aus dem Heidekraut. Ein bärtiger Mann im Kilt, dessen Umrisse sich gegen den Himmel abhoben. Er hatte einen Pfeil in seine Armbrust eingespannt. Bevor er sie jedoch ansetzen konnte, benutzte Moryn ihr Lasergewehr. Auf der Schulter des Mannes erschien kurz eine helle Flamme, und Rauch stieg von ihr auf. Er schrie auf, ließ die Armbrust fallen und fiel sich windend ins Heidekraut zurück.
    „Horrido!“ Moryn kletterte auf das bewegte Heidekraut.
    Er war dreckig und offensichtlich lange der Sonne ausgesetzt gewesen. Sein Haar war lang und sein Bart struppig und dicht, und in seinen Augen war Schmerz. Schmerz und Haß.
    „Paß auf die anderen auf, Rura, während ich diesem Schwein in die Augen schaue, während ich ihm den Garaus mache.“
    Eine zweite Gestalt erhob sich aus dem Heidekraut, fünfzehn, zwanzig Meter weit entfernt. Es war ein Kind, ein kleiner Junge, der vergeblich versuchte, einen Pfeil in die Armbrust einzuspannen.
    „Tu’s nicht“, rief der Mann bittend. „Bring ihn nicht um.“
    Moryn knurrte, riß ihr Gewehr herum und erwischte den Jungen frontal. Der schrie auf und fiel. „Zwei hätten wir! Der Tag der Tage. Zwei Stück!“
    Der Mann zu ihren Füßen stieß einen schmerzvollen Schrei aus und versuchte aufzustehen. Moryn trat ihm ins Gesicht. Stöhnend fiel er zurück.
    „Mein Sohn! Mein Sohn!“
    „Du Schwein, du wirst noch so lange leben, daß du sehen kannst, wie wir uns im Blut deines Sohnes suhlen.“
    Rura schrie: „Moryn! Moryn, um der Göttin der Liebe willen, der Tod reicht. Ich bitte dich, laß es mit dem Tod genug sein.“
    Moryn lächelte auf seltsame Art und Weise. „Die Schweine müssen es endlich kapieren. Ihr Weg geht dem Ende entgegen. Die Evolution braucht sie nicht mehr. Ihresgleichen ist jetzt überflüssig … Paß auf diesen hier auf. Ich hole das, was von seiner Nachkommenschaft übriggeblieben ist. Dann können wir uns endlich mit seinem Blut bespritzen.“
    Sie ging auf die Stelle zu, an der der Junge niedergesunken war. Während sie sich noch darauf zubewegte, erhob sich eine weitere Gestalt, keine drei Meter von ihr entfernt. Es war eine Frau mit langen Haaren, verzerrtem Gesicht und wilden Augen. Sie stieß einen schrecklichen Schrei aus und stürzte auf Moryn zu, obwohl diese das Lasergewehr auf sie richtete.
    Der Schuß mußte sie beinahe in zwei Teile geschnitten haben, aber irgendwie schaffte sie es trotzdem noch weiterzukommen. Sie seufzte laut, fiel gegen Moryn und glitt dann zu Boden.
    Moryn taumelte ein wenig, drehte sich langsam um und schaute Rura an. In ihren Augen war der Ausdruck überraschten Unglaubens zu erkennen. Aus ihrem Brustkorb ragte

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