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friendship... only?

friendship... only?

Titel: friendship... only? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Pfeifer
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Sie bei Mood Designer Fabrics einkaufen«, begrüßte uns die Verkäuferin, etwas aufgeregt, an der Kasse. Für Sam fügte sie noch ein leises Hi hinzu, welches er mit Freuden erwiderte. Höflich wie ich war, lächelte ich, als hätte ich den leisen Annäherungsversuch nicht mitbekommen. »Wo ist denn Emma? «, erkundigte ich mich nach meiner Lieblingsverkäuferin, die sonst immer an der Kasse stand wenn ich Stoffe besorgte.
    »Oh, Emma hat heute Urlaub«, sagte sie geistesabwesend zu mir, da ihr ganzer Geist auf Sam konzentriert war. Ich hatte aber eine andere Theorie. Wahrscheinlich war Emma von ihr in eine dunkle Kammer eingeschlossen worden und schrie jetzt um Hilfe.
    Das konnte natürlich ein bisschen übertrieben sein aber ich spitzte vorsichtshalber doch mal die Ohren. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich Emma in ihrem Verließ im Stich gelassen hätte.
    »Das ist aber nett, dass Sie die schweren Ballen für ihre Freundin tragen. Die sind doch bestimmt schwer«, sagte sie an Sam gewandt. Und da war es wieder, sie kundschaftete die Lage aus. Das machten sie immer. Da ich aber ein durchaus netter Mensch war, beschloss ich das Ganze zu beschleunigen.
    »Hören Sie mal… Kelly«, sagte ich, nachdem ich ihren Namen auf ihrem Schild gefunden hatte. »Ich bin nicht mit ihm zusammen. Glücklicherweise ist er sogar Single, also sparen sie sich das ganze Gerede und geben Sie ihm schon Ihre Telefonnummer. «
    Kelly sah mich völlig perplex an, während Sam sich nicht mehr vor Lachen halten konnte. Als wir den Laden verlassen hatten und in der kalten Winterluft standen, hatte ich meine Ladung Stoffballen und Sam Kellys Telefonnummer. Wir waren beide also zufrieden. Der eine mehr, die andere weniger.
    Sam rief mir ein Taxi und als eines heranfuhr, verfrachtete er die Ballen darin und umarmte mich.
    »Wir sehen uns heute Abend«, sagte er. »Und danke für die Telefonnummer. «
    »Ich helfe dir doch gerne neue Frauen kennenzulernen. «
    Er gab mir noch einen Kuss auf die Wange, bevor ich ins Taxi stieg und in Richtung des Morgan-Komplexes fuhr.
    Der Morgan-Komplex war ein riesiges, mit Fenstern verkleidetes Gebäude, in dem Menschen arbeiteten, die ein großes Interesse an Mode hatten und man ihnen dieses auch ansah. Da konnte es schon mal zu Komplexen kommen.
    »Hey Rachel, wie ich sehe, warst du erfolgreich«, sagte Lionel, unser Empfangschef.
    »Na klar, jetzt kann Grace wieder ihrer Kreativität freien Lauf lassen«, antworte ich ihm.
    »So soll es auch sein«
    Lionel war ein großer und netter Kerl, der einem aber auch, wenn es nötig war, eine Heidenangst einjagen konnte.
    »Warte, ich mache das«, sagte er, als ich die Ballen aus dem Taxi holen wollte. »Grace braucht dich oben. «
    »Danke dir, Lionel. « Ich fuhr mit dem Aufzug in die oberste Etage, in der Grace ihr Atelier hatte. Als ich eintrat, befand sich Grace in Mitten einer Unmenge an Stoffen und Modepuppen, die ihre neuen Kreationen trugen. Manche mochten sagen, wenn sie einen Blick in die Brutstätte der Kreativität warfen, dass darin ein künstlerisches Chaos herrschte. Andere hielten wiederum wenig von Euphemismus und würden es als Epizentrum einer mittelschweren Katastrophe bezeichnen. In welche von beiden Gruppen ich gehörte, konnte ich nicht immer genau sagen. Das war von Tag zu Tag unterschiedlich. Heute würde ich mich aber in die zweite Gruppe einordnen, denn von Ordnung, auch wenn sie künstlerisch war, war gerade wenig zu sehen. Da half es auch nicht, dass ich noch mehr Stoffe mitbrachte.
    »Ah, Rachel, wo warst du denn? «, fragte Grace, als sie mich reinkommen sah und verwirrte mich damit sehr. »Du siehst unglaublich in meiner Jacke aus. Das ist die beste Vermarktung die man sich wünschen kann, jeder wird sich fragen wo man diese Jacke kaufen kann. «
    Während meiner Verwirrung überlegte ich, ob ich auf ihre Frage antworten sollte, schließlich war sie diejenige gewesen, die mich Einkaufen geschickt hatte.
    »Du hast mich doch zu Mood geschickt um neue Stoffe zu holen. Weißt du das denn nicht mehr? «
    Nachdem ich sie noch einmal daran erinnert hatte, sah sie verwirrt drein.
    »Aber natürlich weiß ich das noch. Was denkst du denn, meine Liebe? « Das ich ihr nicht hätte antworten sollen.
    Naja, eigentlich hätte ich es besser wissen müssen, sie war immer so zerstreut wenn sie an einer neuen Kollektion arbeitete. In ihrem Kopf musste eben auch ein kreatives Chaos herrschen.
    »Wo hast du denn Sam gelassen? « fragte sie und

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