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Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Titel: Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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einpacken.«
    »Oh, vielen, vielen Dank«, rief Georg und umarmte sie stürmisch. »Vater wird ganz froh sein, wenn er mich los ist, ich bin ihm ja doch zu laut.«
    »Ja, ihr beide«, lächelte die Mutter und dachte dabei an die eben mit so viel Geräusch zugeschlagenen Türen, »ihr beide seid manchmal eine Plage. Aber ohne euch wär’s noch schlimmer. Oh, Tim, liegst du noch immer unter dem Tisch?
    Deinen Schwanz solltest du aber lieber einziehen. Habe ich dich etwa getreten?«
    »Macht nichts«, verzieh sein Frauchen großmütig. »Und jetzt gehe ich und suche alles zusammen. Übrigens, wie komme ich eigentlich nach Burg Faynights?«
    »Du kannst den Zug um zehn Uhr vierzig nehmen. Ich bringe dich nach Kirrin zum Bahnhof. In Linning mußt du umsteigen, und wenn du jetzt eine Karte an Julian schreibst, hat er sie morgen und kann dich abholen.«
    »Sofort«, rief Georg glücklich, »ich schreibe sofort! Ach, Mutter, ich hatte schon Angst, ich würde diese Erkältung überhaupt nicht mehr los. Ich bade nie wieder an so einem kalten Tag!«
    »Das hast du letztes Jahr auch gesagt und das Jahr davor auch, du hast ein sehr kurzes Gedächtnis, mein Liebling.«
    »Komm, Tim, komm«, lachte Georg, und wie ein Wirbelwind jagten die beiden aus dem Zimmer, und die Tür schlug hinter ihnen zu, daß das Haus bebte.
    Im gleichen Augenblick öffnete sich die Tür zum Arbeitszimmer, und eine ärgerliche Stimme rief: »Wer macht denn da solchen Lärm? Kann denn niemand in diesem Hause Rücksicht nehmen?«
    Georg grinste, während sie die Treppe hinaufjagte. Der Vater regte sich immer über andere auf, und dabei war er selber der Schlimmste. Hastig suchte sie eine Postkarte heraus. Sie mußte sofort schreiben, wenn Julian sie morgen noch bekommen sollte, und es wäre doch hübsch, wenn man sie abholte. »Morgen geht’s los«, sagte sie zu Tim, der eifrig wedelnd zu ihr aufsah.
    »Du kommst natürlich mit, dann sind wir fünf wieder zusammen. Freust du dich, Alter, ja? Ich mich auch!«
    Sie schrieb die Karte und lief hinunter, um sie in den Briefkasten zu werfen. Krachend flog die Haustür hinter ihr ins Schloß, und der Vater fuhr zusammen. Er war ein bekannter Wissenschaftler, klug, ungeduldig, leicht aufbrausend und sehr vergeßlich. Und er wünschte sehnlichst, seine Tochter wäre ihm nicht so ähnlich, sondern gleiche mehr seiner stillen, zarten Nichte Anne.
     
    Georg warf die Karte in den Kasten. Sie enthielt nur wenige Worte. ›Bin gesund. Komme morgen zwölf Uhr. Holt Tim und mich ab. Georg.‹
    Dann begann sie die Sachen, die sie mitnehmen wollte, herauszusuchen, und die Mutter kam, um ihr zu helfen. Wie immer wollte Georg so wenig wie möglich einpacken, vor allem keinen warmen Pullover, aber die Mutter war anderer Ansicht.
    Doch dagegen, ein Kleid mitzunehmen, wehrte die Tochter sich erfolgreich.
    »Ich möchte nur wissen, wann du endlich aufhören wirst, wie ein Junge herumzulaufen und dich auch dementsprechend zu benehmen«, sagte die Mutter kopfschüttelnd und rief dann lachend: »Schon gut, schon gut, nimm diese gräßlichen alten Shorts mit, wenn es unbedingt sein muß, aber bitte auch diese warme Jacke, und packe sie nicht wieder aus, wie du es schon einmal getan hast. Eine Decke brauchst du übrigens auch, im Wohnwagen ist es nachts noch kühl um diese Jahreszeit.«
    »Ich bin ja gespannt, wie die beiden Vehikel aussehen«, sagte Georg und stopfte die Jacke in den Koffer. »Komisch und altmodisch, hat Julian geschrieben. Wahrscheinlich so ähnlich wie die, die die Zirkusleute haben.«
    »Oh, Kind, du hustest ja schon wieder!« rief die Mutter plötzlich.
    »Das ist nur vom Staub«, erklärte Georg, bekam vor lauter Anstrengung, den Husten zu unterdrücken, einen roten Kopf und trank hastig ein Glas Wasser. Es wäre ja zu schrecklich, wenn sie nun doch nicht fahren dürfte.
    Aber das gefürchtete Verbot blieb aus. Die Mutter schwieg und dachte: ›Eine Luftveränderung wird ihr guttun, und außerdem braucht sie Gesellschaft. Sie ist nicht gern allein, besonders dann nicht, wenn sie weiß, daß die anderen die Ferien ohne sie verleben.‹
    An diesem Abend war Georg restlos glücklich. Vierzehn Tage lang würde sie mit Anne, Julian und Dick eine herrliche Zeit verbringen. Wenn nur das Wetter gut blieb!
    Das Telefon läutete plötzlich.
    Die Mutter ging an den Apparat. »Hallo«, sagte sie.
    »Oh, du bist es, Julian? Es ist doch alles in Ordnung?«
    In höchster Aufregung raste Georg in die Diele. Was sollte denn

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