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Gefaehrliche Versuchung

Gefaehrliche Versuchung

Titel: Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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zurückkehren würde, um mit ihm zusammen noch einmal das Wunder zu erleben, das sie gemeinsam geschaffen hatten. Es fiel ihm schwer zu glauben, dass sie sich daran erinnern würden, wie sie sich eine gemeinsame Zukunft erhofft hatten. Und jedes Mal, wenn er dort bis zum Morgengrauen lag, die Augen offen und das Gesicht tränenüberströmt, wurde es schwieriger, es zu versuchen.
    Ich liebe dich, Katie, wiederholte er immer und immer wieder. Komm zurück zu mir.
    Kate war bereits seit einundzwanzig Tagen verschwunden, als Elspeth Hilliard vor Harrys Tür auftauchte. Harry war gerade aus dem Rotlichtviertel zurückgekehrt, wo er nach Spuren gesucht hatte, als Finney ihn an der Tür empfing.
    »Sie haben eine Besucherin. Sie sagt, sie heiße Lady Elspeth.«
    Harry hatte ihr unzählige Nachrichten geschickt. Er hatte angenommen, dass sie entweder abgefangen oder ignoriert worden waren. Zum ersten Mal seit Tagen verspürte er Hoffnung, als er nun in den chinesischen Salon trat. Dort saß sie. Sie trug noch immer ihren Umhang mit Kapuze, als fürchtete sie, dass seine Bediensteten sie wiedererkennen würden.
    »Tante Kate hat einen außergewöhnlichen Geschmack, finden Sie nicht?«, fragte sie und wirkte so zerbrechlich, als könnte sie jeden Moment zerfallen. Harry hatte ganz vergessen, wie jung sie war.
    »Ich kann sie nicht finden«, sagte er geradeheraus.
    Sie nickte. »Ich weiß. Ich habe gehört, wie meine Mama gesagt hat, dass sie es nicht anders verdient hätte. Doch das stimmt nicht!« Plötzlich sprang sie auf, die Hände zu Fäusten geballt. »Sie würde vor nichts davonlaufen. Und das alles war nicht ihre Schuld.«
    »Nein«, stimmte Harry ihr zu und bat sie, sich wieder zu setzen, »das war es nicht.«
    Elspeth saß ganz still da, die Hände im Schoß gefaltet. Tränen stiegen ihr in die großen grünen Augen, die den Augen von Kate so ähnelten. Ihr gegenüber saß Harry und wartete ab. Kate liebte dieses Mädchen. Das bedeutete, dass die junge Frau ein gutes Herz und Geradlinigkeit besaß. Harry betete, dass sie genug von beidem hatte, um das hier zu überstehen. Es würde nicht leicht werden, sich gegen die Familie zu stellen.
    »Warum sind Sie hierhergekommen? Was wollten Sie mir erzählen?«, fragte Harry behutsam.
    Abrupt hob sie den Kopf, und er sah unzählige Empfindungen über ihr ausdrucksstarkes Gesicht huschen. Armes Mädchen. Elspeth war gefangen zwischen der Treue zu ihren Eltern und dem Bedürfnis, das Richtige für ihre Tante zu tun.
    Sie senkte den Kopf wieder. Als sie sprach, war ihre Stimme so leise, dass Harry sich zu ihr vorbeugen musste, um sie überhaupt verstehen zu können. »Tante Kate war nicht die Einzige, die an dem Morgen verschwunden ist«, sagte sie. »Thom, unser Kutscher, war auch weg. Als wir ihn letzte Woche in Dover getroffen haben, hat er etwas von einer eiligen Fahrt nach Chatham erzählt.« Die Augen unglaublich jung, blickte sie auf. »Keiner der Gäste kam aus Chatham.«
    »Sie haben trotzdem darüber nachgedacht. Was beunruhigt Sie an Chatham?«
    Elspeth schüttelte den Kopf, und ihre Locken wippten.
    Harry ergriff ihre Hand. »Wussten Sie, dass Ihr Vater Ihre Tante Kate vor ein paar Wochen hat einweisen lassen?«
    Sie entzog ihm ihre Hand. »Reden Sie keinen Unsinn. Warum hätte er das tun sollen?«
    »Ich glaube, Sie wissen es«, erwiderte Harry und schwieg, um ihr Zeit zu geben, darüber nachzudenken.
    »Kates Herkunft hat ihre Familie in Verlegenheit gebracht … und Kate würde nie freiwillig verschwinden.«
    Elspeth schwieg so lange, dass Harry sie schütteln wollte. Aber er wusste, welche Überwindung dieser Besuch für sie bedeutet hatte. Sie hatte Mut bewiesen, indem sie gekommen war. Sie zeigte sich ihrer Tante gegenüber loyal. »Unsere Großtante Agnes ist vor Jahren nach Chatham geschickt worden«, erzählte das Mädchen. »Sie hat Onkel Charles umgebracht.«
    Harry kostete es viel Kraft, still sitzen zu bleiben. »Erinnern Sie sich an den Namen der Anstalt?«
    »Meine Eltern würden so etwas niemals tun«, beharrte sie. »Sie würden es nicht tun.«
    Doch Harry konnte darauf nichts erwidern, selbst als ihr Tränen über die Wangen rannen.
    »Wenn ich Ihnen helfe«, flüsterte sie, »werden sie mir das niemals verzeihen.«
    Er legte seinen Arm um sie und hielt sie fest. »Erinnern Sie sich, Elspeth?«
    Es dauerte noch einen Moment. » The Rose. Die Rose«, wisperte sie schließlich unglücklich. »Sie haben es die ›Tudor-Rose‹ genannt.«
    Nun

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