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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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eigenen Gewicht zusammenbricht. Man kann die Bevölkerung nicht bis in alle Ewigkeit terrorisieren. Wenn man die Leute ständig herumstößt, werden sie wütend. Früher oder später wird es zu einem Aufstand kommen.“ Die Augen von Light fingen an zu glänzen. „Wir werden es noch erleben, daß sie die Rehabs auf der Straße aufhängen und die Umweltverschmutzer in ihren eigenen stinkenden Flüssen ertränken. Man kann die Leute nicht auf Dauer unterdrücken!“
    Einen Augenblick redete er nicht weiter und lächelte verlegen, weil er sich so aufgeregt hatte.
    „Und bis dahin“, fuhr er fort, „helfen wir den Leuten zu fliehen und geben ihnen einen Platz, an dem sie sich verstecken können, bis wir alle aus den Verstecken herauskommen können.“
    „Und das dauert nicht mehr lange“, fügte Brendan hinzu.
    „Nicht wenn man eine ganze Armee in der Hand tragen kann…“ Light unterbrach ihn mit einem Stirnrunzeln, und Welsh hatte das Gefühl, daß Brendans Bemerkung mehr als nur eine Redewendung war, obwohl sie unmöglich klang.
    „Ungefähr zehn Meilen landeinwärts von hier haben wir einen Zufluchtsort“, unterbrach Light. „Wenn du willst, können wir dich jetzt mitnehmen; das könnte die letzte Chance sein, die wir bekommen!“
    Welsh schüttelte den Kopf. „Ich habe noch zuviel zu erledigen. Ich muß mir das überlegen.“
    Light nickte verständnisvoll. „In Ordnung. Wenn du uns brauchst, sind wir in der Nähe.“
    Welsh lächelte. Es gab immer noch die Möglichkeit, daß sie Rehabs waren, die ihn zum Hochverrat verleiten wollten, aber er bezweifelte es. Sie zeigten keine der unausgesprochenen Hinweise, die sie verraten hätten. Ein starkes instinktives Gefühl sagte ihm, daß er ihnen vertrauen konnte, aber er war sich nicht ganz sicher, bis Eve in das Zimmer kam.
    „Das ist Eve, meine Frau…“ Welshs Vorstellung wurde durch das Klopfen mit einer Pistole an der Tür unterbrochen. Light ging zu der Tür hinüber und streckte den Kopf hinaus. Eine Wolke Gelbe Luft wälzte sich durch die halbgeöffnete Tür herein. „Wie weit?“
    Der Schatten, der Stark war, gab vom Balkon her Antwort. „Drei Blocks. Vier Truppenwagen. Zwei haben wir an der Ecke von Woodlock und Sunset aufgehalten, aber die anderen beiden kommen trotzdem. Auf geht’s!“
    Light drehte sich zu ihnen herum. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber es kam nichts heraus. Er griff sich an die Kehle und fiel zuckend zu Boden. Eve ging schnell zu ihm hinüber. Brendan schüttelte den Kopf. „Verdammte Scheiße. Er weiß doch, daß er empfindlicher ist, nachdem er diminuiert wurde.“ Light hielt immer noch seine Kehle umklammert. Eve sah zu Brendan hoch. „Wie viele Anfälle hat er schon gehabt?“
    Brendan zuckte die Achseln. „Sechs, denke ich.“ Er drehte sich zu der halboffenen Tür und rief hinaus: „Light hat wieder das Würgen. Geh bis zum Ende der Straße runter und halt sie auf, aber bringe nichts zum Schrumpfen!“
    Welsh kniete sich hin und zog Light die Hände von der Kehle weg. Eve setzte beide Daumen hinter seine Ohren und drückte fest zu. Light versank sofort in einen tiefen Schlaf. Sie seufzte vor Erleichterung auf.
    Brendan beugte sich herunter und nahm etwas aus der Tasche von Light, das wie ein Packen Fotonegative aussah. „Können wir ihn bewegen?“
    Eve schüttelte den Kopf.
    „Wie lange wird er denn bewußtlos bleiben?“
    „Mindestens eine Stunde, aber dann wird er noch drei oder vier Stunden lang sehr schwach sein.“
    Brendan nahm den Laser auf und schob eines der Negative in einen Schlitz am hinteren Ende. Er trat zum Fenster und sah an der Seite des Vorhangs vorbei auf die Straße. Er sah zwei Scheinwerferpaare, von denen eines in einem Winkel von neunzig Grad zur Straße stand. Stark hielt sie offensichtlich auf. Brendan drehte an dem Einstellknopf, um den Strahl zu verengen.
    Welsh sah Eve an und bekam von ihr die Bestätigung, die er erwartet hatte. Er wandte sich Brendan zu. „Haut ihr ab. Wir verstecken ihn. Kommt dann später zurück.“ Welsh nahm Lights Körper wie ein Feuerwehrmann auf und machte sich auf den Weg zur Küche, von wo aus man in den Keller gelangen konnte. Brendan zielte schon mit dem Metallkasten durch das Fenster.
    Auf der anderen Straßenseite erschienen plötzlich in einer Baumgruppe drei Gestalten. Es waren offensichtlich bewaffnete Männer. Über der Brust trugen sie gekreuzte Patronengurte, und zwei von ihnen hatten enorme Schnurrbärte. Der dritte hatte einen

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