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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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was zu einem finsteren Plan gehörte, um Kalona, einen fiesen gefallenen Engel, zu befreien (ja, im Nachhinein wird mir klar, wie kompliziert und wirr das klingt, aber das scheint bei finsteren Plänen meistens so zu sein), winselte und schmiegte sich an sein Bein.
    Oh, und Jack und Damien sind zusammen. Was bedeutet, sie sind schwul. Ja, so was gibt’s. Öfter, als man denkt. Oder nein, besser gesagt: öfter, als
Eltern
denken.
    »Damien, Jack, vielleicht könntet ihr zurück in diese Küche gehen, die ihr gefunden habt, und schauen, ob ihr was zu essen für uns findet«, sagte ich, bemüht, ihnen etwas zu tun zu geben, damit sie nicht Stevie Rae anstarren mussten. »Wahrscheinlich wäre es für uns alle gut, wenn wir was essen würden.«
    »Für mich nich. Mir käm jetzt alles wieder hoch. Außer, es wär Blut«, sagte Stevie Rae und wollte entschuldigend mit den Schultern zucken, brach die Bewegung aber mit einem Keuchen ab und wurde noch weißer, als sie ohnehin schon war.
    »Ja, ich bin auch nicht wirklich hungrig«, sagte Shaunee, die mit der gleichen Faszination, mit der Leute bei Autounfällen gaffen, den Pfeil in Stevie Raes Brust anstarrte.
    »Ich auch nicht«, sagte Erin. Sie sah überallhin, nur nicht auf Stevie Rae.
    Ich öffnete den Mund, um zu sagen, dass es mir total egal war, ob sie hungrig waren oder nicht, sondern nur wollte, dass sie was zu tun hatten und eine Weile von Stevie Rae wegblieben, da kam Erik Night hereingeeilt. »Hab’s gefunden.« Er hielt einen uralten, wahrlich gigantischen Ghettoblaster in der Hand, so richtig original aus den Achtzigern. Ohne Stevie Rae anzuschauen, stellte er ihn auf den Tisch neben ihr und Darius und begann an den riesigen, pseudosilbernen Knöpfen herumzudrehen, wobei er was von wegen ›hoffentlich ist hier unten irgendein Empfang‹ vor sich hin murmelte.
    »Wo ist Venus?«, fragte Stevie Rae ihn. Sie hatte beim Sprechen sichtlich Schmerzen, und ihre Stimme zitterte jetzt.
    Erik warf einen Blick zurück auf den runden Eingang, der statt von einer Tür ersatzweise von einem Vorhang verschlossen wurde. »Sie war gleich hinter mir. Ich dachte, sie wollte auch reinkommen und …« Da sah er doch Stevie Rae an, und die Worte blieben ihm im Mund stecken. »Oh Mann, das muss echt weh tun«, sagte er leise. »Du siehst nicht gut aus, Stevie Rae.«
    Sie versuchte vergebens, ihn anzulächeln. »Hab mich schon besser gefühlt. Bin froh, dass Venus dir den Ghettoblaster gegeben hat. Manchmal kriegen wir hier unten sogar ein, zwei Radiosender.«
    »Ja, das hat Venus auch gesagt«, sagte er nicht besonders fest. Seine Augen starrten immer noch auf den Pfeil in Stevie Raes Rücken.
    Bei aller Sorge um Stevie Rae musste ich jetzt an die abwesende Venus denken, und ich versuchte mich daran zu erinnern, wie sie eigentlich aussah. Als ich die roten Jungvampyre zum letzten Mal hatte richtig sehen können, waren sie noch nicht ›rot‹ gewesen, das heißt, der halbmondförmige Umriss auf ihrer Stirn war noch saphirfarben gewesen wie bei allen Jungvampyren, wenn sie Gezeichnet werden. Aber diese Jungvampyre waren gestorben. Und entstorben. Und waren zu durchgeknallten blutsaugenden Monstern geworden. Bis Stevie eine Art Wandlung durchgemacht hatte. Irgendwie hatte sich Aphrodites Menschlichkeit (wer hätte vermutet, dass sie so was überhaupt besaß?) mit der Macht der fünf Elemente (die ich alle beherrschen kann) vermischt – und voilà! Stevie Rae hatte ihre Menschlichkeit zurückbekommen, zusammen mit dem wunderschönen Tattoo einer ausgereiften Vampyrin, einem Muster aus Weinranken und Blumen, das ihr Gesicht umrahmte. Aber statt dunkelblau war es rot. Wie frisches Blut. Und als das mit Stevie Rae passierte, waren auch die Tattoos der anderen Jungvampyre rot geworden. Und sie hatten ihre Menschlichkeit zurückbekommen – theoretisch. Ich war seit Stevie Raes Wandlung aber noch nicht lange genug mit ihr oder den anderen zusammen gewesen, um sicher zu sein, dass mit ihnen auch wirklich alles wieder stimmte. Oh, und Aphrodites Mal war verschwunden. Komplett. Sie ist also theoretisch wieder ein Mensch, wobei ihre Visionen alles andere als verschwunden waren.
    Also, das erklärt jedenfalls, warum Venus das letzte Mal, als ich ihr begegnet war, eher unappetitlich ausgesehen hatte, weil sie ziemlich eklig untot gewesen war. Aber jetzt war mit ihr wieder alles in Ordnung – oder wenigstens einigermaßen –, und ich wusste, dass sie vor ihrem Tod (und Untod) dick mit

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