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Gekauftes Spiel

Gekauftes Spiel

Titel: Gekauftes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Vorstrafenregister so
lang wie die Themse.«
    »Aber wir rufen ihn erst morgen
früh an. Papi braucht seinen Schlaf.«
    »Falls er überhaupt schlafen
kann«, grinste Klößchen, »als Strohwitwer.«
    »Er wird uns ganz bestimmt
vermissen.« Gaby schwang sich in den Sattel.
    Auf dem Heimweg blödelten sie
noch über dieses und jenes, aber die Müdigkeit kam zurück und schließlich
radelten sie stumm hintereinander.
    Alles in allem, dachte Tim,
können wir zufrieden sein mit dem Ergebnis. Und im Übrigen ist morgen auch noch
ein Tag.

18. Krachen
lassen
     
    In der Karaffe war kein Wein
mehr und Rosetta hatte sich in ihr Zimmer zurückgezogen. Irgendwann mal ist
auch für die ergebenste Haushälterin Feierabend. Also war Roberto selbst in den
Weinkeller hinabgestiegen, um eine Flasche Barolo zu holen, seinen
Lieblingswein, der rot wie Rubin im Glas funkelte.
    Mario trank wenig. Sein Titel
als Torschützenkönig gebot das. Außerdem vertrug er nicht viel. Im Gegensatz zu
Roberto, der in punkto Trinkfestigkeit seinen Altvorderen nicht nachstand.
    »Deine Kids«, sagte er zu
Mario, »haben uns was aufgehalst. Den Wagen von diesem Erik Salk,
beziehungsweise ihn selbst, werden wir suchen. Aber was diesen Jack Milburn
angeht...« Er sprach nicht zu Ende und trank einen großen Schluck.
    Mario wartete geduldig.
    »... müssen wir uns zügeln«,
vollendete Roberto.
    »Du meinst...?«, fragte Mario.
    »Ich meine, dass hier zurzeit
ziemlich viele Engländer sind. Von der Sorte, auf die wir gern verzichten. Mit
Pitcher und Keane kommt ein Riesenproblem auf uns zu. Und dabei sind wir nur
auf uns angewiesen. Keine Polizei. Keine Hilfe von irgendwem. Was nun, wenn
dieser Milburn zu den beiden gehört?! Deine jungen Freunde sind verdammt tough (robust). Die würden den Engländern das Leben schwer machen. Dann hätte zwar dein
künftiger Schwiegervater Ruhe, aber mit deiner wäre es vorbei. Denn bevor die
drei hinter Gitter gehen, würden sie dich auffliegen lassen.«
    »Aber... es waren doch nur die
beiden bei Wilson.«
    »Mario! Erinnere dich bitte!
Als Pitcher die Tellerminen geholt hat, war sein Haus hell erleuchtet. Ja ja,
manche lassen das Licht brennen, wenn sie ausgehen, damit’s die Einbrecher
abschreckt. Aber wahrscheinlicher ist, dass dort jemand im Haus war. Vielleicht
Milburn. Falls das zutrifft, dürfen es die Kids nicht erfahren, denn alles käme
— ich sag’s noch mal — damit an die Öffentlichkeit.«
    »O mein Gott!«

    »Unsere Vermutung ist doch,
dass Pitcher jener psychopathische Hooligan ist, der Fender fertig machen will.
Und Keane ist der Komplize. Tim hat nun erzählt, dass die Telefon-Hoolis
wahrscheinlich zu dritt sind. Und einer ist der Imitator, der die vielen
Stimmen vortäuscht. Jack Milburn! Es passt zusammen.«
    Mario nickte und erinnerte sich
an die letzten Stunden.
    Pitcher hatte eine große Kiste
in seinen Wagen geladen und war zur Casa Corto zurückgefahren. Die Clausens
hatten sich tief in ihren lichtlosen Jeep geduckt, als der Jaguar vorbeirollte.
Sie ließen ihm viel Vorsprung, kannten ja sein Ziel. Dann, um nicht
aufzufallen, flott vorbei an der Casa Corto! Dort war man schon emsig zugange.
Pitcher und Keane verminten das Grab. Wilson lehnte an der Hauswand und sah zu.
Seine Haltung drückte Unsicherheit aus. Er war offensichtlich nicht sehr
glücklich über diese Art Schutz für sein Kunstwerk. Andererseits waren
da 250 000 Euro. Vielleicht hatte er sich bereits entschlossen, die Gegend zu
verlassen und bis dahin unter keinen Umständen betrunken nach Hause zu kommen.
    Mario rieb sich die Stirn.
»Alles klar, Vater. Den Milburn finden wir nicht. Und wir können nur hoffen,
dass TKKG nicht von sich aus auf die Spur stoßen.«
    »Was das betrifft, verlassen
sie sich auf uns. Sie sind mit Tatjana beschäftigt.«
    »Und was machen wir? Wie können
wir Nancys Grab plündern?«
    »Gar nicht.«
    »Aber...«
    »...aber es eilt nicht.
Pitcher, Keane und vermutlich auch Milburn suhlen sich in ihrer Vorfreude. Sie
wollen dich kaputtmachen und damit deine Mannschaft in die Knie zwingen. Sie
werden sich ausdenken, wie sie die Show am besten inszenieren. Mit der Presse,
mit den Medien. Was die Briten nicht wissen: Das bedeutet gleichzeitig einen
Schlag gegen Fender, denn du bist sein künftiger Schwiegersohn.«
    »Aber«, Mario war blass
geworden, »Evelyn hält zu mir. Jedenfalls... hoffe ich das.«
    »Das müsst ihr unter euch
ausmachen. Ich kenne das Mädchen nicht. Liegt ihr an dir als Mensch,

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