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Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition)

Titel: Blutlinie der Götter: Die Berrá Chroniken Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Pöplow
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Auf hoher See
     
    Elrikh stand an Deck der
Sturmtaucher
und blickte in die ungewisse Zukunft. Seine Kleidung und auch er selbst waren von der gnadenlosen See nicht verschont geblieben. Mehr als einmal fragte Elrikh sich, ob er wohl eher vom Schiff gespült und ersaufen, oder vom Meerwasser durchtränkt und des Nachts erfrieren würde. Noch niemals zuvor war er an einem Ort gewesen wo sich Regen und Sonne einen derartigen Kampf lieferten. Beinahe jede Stunde wechselte die Farbe des Himmels zwischen einem strahlenden Blau und einem wolkenverhangenen grauen Schleier, aus dem sich der Regen wie aus Eimern über den Reisenden ergoss. Jeder Hitzewelle folgte unweigerlich ein kräftiger Schauer. Als Elrikh erneut der Geschmack des
Marokha-Meeres
auf der Zunge brannte, entschied er sich innerlich dafür lieber zu erfrieren, als über Bord zu stürzen und in den kalten Fluten der See zu ertrinken. Er konnte sich nicht erklären, wie Meerwasser, welches an der Küste von
Obaru
zum trinken verwendet wurde, hier draußen auf See so entsetzlich schmeckte. Immer wieder hörte er von den Seeleuten, dass sie bereits viele Kameraden an das Meer verloren hatten. Meistens hauchten sie ihr Leben mit einem Brennen in der Lunge aus und dienten danach den Fischen als Futter. Bei dem Gedanken daran fröstelte es den jungen Menschen. Ein Leben als Seefahrer käme für ihn nie in Frage. In den Jahren, in denen er das Handwerk eines Zimmermannes erlernte, hatte er an so manchem Schiff mitgebaut. Aber einmal auf einem dieser riesigen, hölzernen Bauten über die Meere zu segeln, daran hatte er selbst in seinen wildesten Träumen nicht gedacht. Es hatte Elrikh jedes Mal mit Stolz erfüllt wenn eines der fertig gestellten Schiffe zu Wasser gelassen wurde und die Menschen ihm und allen anderen die es errichtet hatten, lobend und anerkennend auf die Schulter klopften.
    Seit nunmehr achtzehn Sonnenumläufen lag die
Sturmtaucher
unter vollen Segeln und tanzte auf den Wellen auf und ab. Immer das eine Ziel vor Augen, die gegnerische Flotte des
Eisernen Imperiums
zu stellen und zu versenken. Elrikh hatte in den vergangenen Tagen sehr viel über das Imperium erfahren. Die Seemänner erzählten sich so einiges über dieses umstrittene Reich. Meistens ging es um die so genannte „Stählerne Armee“, welche dort allgegenwärtig zu sein schien. Dieser Name wurde den Soldaten gegeben weil sie, noch um einiges mehr als andere Krieger, Wert darauf legten stets in voller Kampfmontur zu erscheinen. Nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Pferde, die Knappen und sämtliches Kriegsgerät waren bis aufs Äußerste mit kunstvoll geschmiedetem Eisen gepanzert. Es machte immer den Eindruck als würde eine gigantische Schlange aus Stahl durch das Land ziehen wenn die Soldaten zur Schlacht ritten.
    Seit jeher war das Imperium reich an Erz. Manche behaupten, dass das Volk der Zwerge einst ihre Geheimnisse der Bergbaukunst an das Imperium verkaufte, bevor es diese Welt verließ um jenseits des Meeres ein neues Leben zu führen. Nachdem der damalige Imperator damit begann das Erz abzubauen und unzählige Schmieden errichten lies, bekam das Land den Namen „
Eisernes Imperium“
. Dass ein Reich, welches auf der Herstellung und dem Handel mit Waffen und Rüstungen aufgebaut war, eines Tages als Land des Krieges verschrien sein würde, lag auf der Hand. Und nun war die Zeit des Krieges anscheinend gekommen. Die Valantarflotte segelte auf direktem Kurs nach
Komara
, jenem Kontinent, den das Imperium sein Eigen nannte. Und die
Sturmtaucher
war eines der Schiffe, welches zu dieser gewaltigen Flotte gehörte. Zwar waren es keine edlen Ritter die Elrikh hier umgaben, doch waren sie nicht minder gefährlich. Das Schiff, auf dem er das Meer überquerte, stand unter dem Befehl von Rezzo dá Male. Er und seine Mannschaft von Söldnern hatten sich ihre Beteiligung an dieser Schlacht gut bezahlen lassen. Und das mit Recht. Nicht nur, dass sie beabsichtigten, eine der gefürchtetsten Armeen aller Zeiten anzugreifen, alleine die Reise über das unbezähmbare Meer kam Elrikh wie ein Ritt direkt in die Unterwelt vor. Der Tanz über die Wellen und durch den Sturm hatte nicht nur dafür gesorgt, dass er kaum Nahrung bei sich behalten konnte, das Wasser hatte außerdem jede Faser seines dicken braunen Umhangs durchnässt und ihm damit das Gewicht eines Felsbrockens verliehen. Die geschnürten Lederstiefel boten zwar, genau wie seine gepolsterte Kleidung, Schutz vor Kälte, jedoch nicht

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