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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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in ihm verwurzelt war. Mit gesenkter Stimme sagte sie: »Aber Ihr Vorhaben ist so herzlos.«
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und zog erstaunt die dunklen, perfekt geschwungenen Augenbrauen hoch. »Herzlos? Weshalb?«
    »Es sei denn, Sie haben vor, das Kind zu adoptieren.«
    »Das ginge wohl etwas zu weit.«
    »Sie wollen ihm also vorlügen, er werde adoptiert und dann Ihr Wort brechen?«
    »Ich sehe keine andere Möglichkeit. Ich kann einem Kind schlecht die Einzelheiten meines Vorhabens anvertrauen.« Er setzte nachdrücklich seinen Gehstock auf den Boden und legte beide Hände auf den elfenbeinernen Knauf. »Miss Setterington, der junge wird alle erdenklichen Vorteile genießen, solange er bei mir ist und wenigstens eine Zeit lang aus dem Waisenhaus heraus sein. Das können Sie nicht für schlecht halten.«
    Hannah musste ihm zustimmen. Sie war bis vor kurzem die Gesellschafterin einer Lady gewesen, die ein äußerst mitfühlendes Herz gehabt hatte. Hannah hatte mehr als einmal die Gelegenheit gehabt, Kleidung und Nahrungsmittel in Waisenhäusern abzugeben, von denen eines so grässlich gewesen war wie das andere. »Aber wenn er später gezwungen sein wird, wieder zurückzugehen …«
    Kerrich signalisierte mit langer, behandschuhter Hand seine Zustimmung. »Da sprechen Sie natürlich einen richtigen Punkt an. Ich bin schließlich ein mitfühlender Mann.«
    Das war er ganz offensichtlich nicht, und genauso offensichtlich war er sich dessen nicht bewusst.
    Er fuhr fort: »Ich muss zugeben, dass Sie Recht haben. Ich werde den jungen einen Beruf erlernen lassen und für ihn einen Platz in meinem Haushalt finden. Das ist das Mindeste, was ich tun kann.« Er schaute Hannah ungerührt in die Augen. »Aber zuerst müssen Sie mir helfen, die Gunst der Königin zurückzugewinnen. Und nun zu meinen Bedingungen.«
    »Was den Waisenjungen betrifft?«
    »Nein. Ein Waisenkind ist wie das andere, nehme ich an. Meine Bedingungen, was die Gouvernante anbelangt.«
    Er war vermutlich der bestaussehende Mann, dem Hannah je begegnet war, doch es war sein anmaßendes Auftreten, sein Ansinnen und seine verabscheuungswürdige Skrupellosigkeit, die ihr den Kopf schwirren ließen. Mit ihm zu verhandeln hieß mit dem Teufel verhandeln. Gleichzeitig verströmte er eine Unerbittlichkeit, die Hannah unangenehmste Auswirkungen befürchten ließ, sollte sie offenen Widerstand leisten. ja – Adelige, die sich für derart überlegen hielten, dass sie ganz nach Belieben verfuhren und das Unglück, das sie heraufbeschworen, gar nicht zur Kenntnis nahmen, waren Hannah nur zu vertraut. Und ja sie wusste, dass sie und die Vornehme Akademie der Gouvernanten Schaden nehmen konnten, wenn sie nicht äußerst taktvoll vorging.
    »Darf ich Ihnen unsere derzeitige Auswahl an Gouvernanten vorstellen?«, fragte sie.
    »Danke, nein. Ich sage Ihnen, was ich möchte, und Sie beschaffen es mir.«
    Hannah war erleichtert, weil die derzeitige Auswahl lediglich aus Pamela und ihr selbst bestand. »Was wünschen Sie?«
    »Ein schlichtes Wesen, das sich nicht in Fantastereien ergeht, sondern mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht. Eine ältere Frau.« Er presste seine vollen Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. »Eine ältere Frau, die jede Hoffnung auf eine Heirat oder eine Romanze hat fahren lassen.«
    Von einer solchen Gouvernante habe ich noch nie gehört. Hannah brannte darauf, ihm den Kopf zurechtzusetzen! Aber Pamela wedelte aufgeregt mit den Händen und reklamierte die Anstellung für sich. Als sei sie eine ältere Frau und nicht das weibliche Gegenstück zum attraktiven Lord Kerrich! War sie verrückt geworden?
    Als Hannah mit der Antwort zögerte, biss Kerrich die Zähne zusammen. »Ich bitte Sie, Miss Setterington, Sie kennen meine Gründe doch. Ich habe genug davon, Gegenstand von liebeskrankem Geseufze zu sein. Ich muss mich ohnehin sogar im eigenen Haus damit abfinden – aber Küchenmägde braucht man nun einmal, hat meine Haushälterin mir erklärt. Doch bei einer Gouvernante, mit der ich einige Zeit verbringen muss, – und das muss ich wohl – will ich sicher sein, dass sie mich nicht mit sehnsüchtigen Kuhaugen angafft oder, Gott behüte, sich in mein Schlafzimmer schleicht und völlig entblättert. Was mir gerade mit einer der vorgesetzten Zofen aus dem oberen Stockwerk widerfahren ist, die es wirklich besser hätte wissen müssen, wie man meinen möchte.«
    »Das möchte man allerdings meinen.«
    Hannah war versucht zu lachen, doch

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