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Gentec X 06 - Die kosmische Föderation

Gentec X 06 - Die kosmische Föderation

Titel: Gentec X 06 - Die kosmische Föderation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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reisen.
    Doch vorher gab es noch einiges zu tun.
    Es dauerte eine Weile, bis ich den Schrumpfkopf in einer Schublade fand, in die ihn jemand geräumt hatte. Goji-Goji störte das nicht sonderlich. Sie hatte Phasen, in denen sie sich völlig zurückzog. Ursprünglich, vor vielen Jahrhunderten, war sie eine Medizinfrau der Jacaranda-Indios gewesen.
    Ihr telepathisch begabter Geist war in dem Schrumpfkopf konserviert. Ich nahm Goji-Goji hervor und erklärte ihr die Sachlage.
    »Ich werde deine Kinder beschützen, Nita«, vernahm ich die Gedanken des Schrumpfkopfs. »Ihre kindliche Seele soll an meinem Anblick keinen Schaden nehmen. Eine blonde Puppe will ich jedoch nicht sein.«
    »Was dann?«
    »Eine indianische. Eine Hülle für mich wird sich finden oder herstellen lassen. Ich möchte fliegen können und noch ein paar andere Fähigkeiten haben, außer meinen telepathischen. Ich bin einmal sehr schön gewesen, als ich noch lebte.«
    Jetzt lebte Goji-Goji auf eine andere Weise. Vor meinem geistigen Auge entstand das Bild eines jungen hübschen Jacaranda-Mädchens. Es war bemalt, trug einen Pflock durch die Unterlippe, primitiven Schmuck aus Tierzähnen und bunten Steinen und war nur mit einem schmalen Tuchstreifen über Schamgegend und Pospalte bekleidet.
    »So bin ich einmal gewesen.«
    »Einverstanden«, sagte ich. »Ich werde Ast'gxxirrth bitten, jemand zu finden, der eine solche Hülle für dich schaffen kann.«
    »Einen halben Meter groß, bitte. Und denke ans Fliegen und Waffensysteme und einiges andere, was ich den Konstrukteuren meines neuen Körpers mitteilen werde.«
    »Solange du dir keine Genchips einsetzen lässt … Dann sind wir uns einig.«
    Goji-Goji war aufgeheitert, der Kontakt mit uns und den Babys tat ihr gut. Ihr Dorf am Rio Araca, einem Nebenfluss des mächtigen Rio Negro, war von den Gencoys ausgerottet worden. Wir hatten Iquiri und einige andere Überlebende von dort mitgenommen. Auch Choleca, die Medizinfrau des Dorfes, lebte noch und befand sich bei den Mutanten im Team in der Traumwelt.
    Ob auch der Schattenmann dort war, Roy Parker, genannt Mutant X, wusste ich nicht. Ich traute ihm nicht. Er war ungeheuer machtgierig und wollte sich an die Spitze der Menschheit stellen, ein Supermutant, der seine Kräfte für eigene Zwecke nutzte.
    Einer Eingebung folgend nahm ich den Schrumpfkopf, drückte ihn an mich und küsste ihn.
    »Meinetwegen brauchst du dein Äußeres nicht zu verändern, Goji-Goji. Ich mag dich um deiner selbst willen, so wie du bist.«
    In Gedanken hörte ich ein Seufzen.
    »Für die Kindern ist es besser, wenn sie mich in einer unverfänglicheren Erscheinung sehen. Ein Teddybär wäre vielleicht eine Alternative zu der Indiomädchen-Puppe.«
    Goji-Goji scherzte. An dem Schrumpfkopf entdeckte ich immer neue Seiten. Sogar einen Sinn für Humor. Goji-Goji wusste durch ihre telepathischen Kontakte viel von der Welt, wie sie gewesen war, ehe die Gencoys zuschlugen. Und wie sie jetzt war.
    Ich rief Ast'gxxirrth über den Modulator. Er leuchtete auf.
    »Ich weiß Bescheid«, meldete die Arachnide. »Dein Wunsch ist zwar ungewöhnlich, aber nicht unerfüllbar, Nita. Auf dem Pionierraumschiff wird er erfüllt werden. Für Goji-Goji wird eine Puppengestalt erschaffen, die ihren Anforderungen genügt.«
    Daten rasselten mir ins Gehirn und zu dem Schrumpfkopf. Ich verstand nur die Hälfte.
    »Plasmabiologisches Gewebe? Antigrav-Detektor? Laseraugen und Cronar-Optik. Anti-Zerfalls-Implantate. Waffensysteme. Mini-Reaktor. Goji-Goji wird die perfekte humanoide Superpuppe. Doch sie bleibt eine Organ.«
    »Wo verläuft da die Grenze?«, fragte ich meine Mentorin.
    »Die muss jeder selbst definieren, der in ihren Bereich gerät. Es gibt organische Wesen, die es mit den Technos halten. Jedoch keine Technos, die umgekehrt die Seiten wechseln. Ich selbst habe Implantate und ein paar Kunst- und Zusatzorgane. Auch du wirst welche erhalten.«
    »Vorerst bitte nicht.«
    Warm und tröstlich erreichten mich Ast'gxxirrths Gedanken.
    »Werde erwachsen, Kind. Es geht nicht darum, dich in einen Roboter zu verwandeln oder dir einen Barcode und Chips zu implantieren, die dich seelenlos machen. Doch ohne künstliche Aufbesserung sind die Menschen dem Leben im Kosmos und ihren galaktischen Aufgaben nicht gewachsen. Es gibt interne und externe Konstrukte. Der Skelettanzug, den du beim Kampf mit Gencoy One trugst, war bereits eine von den Letzteren, wenn auch eine sehr primitive. Künstliche Muskeln und Bänder,

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