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George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

Titel: George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fanny Wagner
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sollte es auf ihrem Handy versuchen. Das funktioniert ausnahmsweise!›», schlug ich vor.
    «Das klingt so, als wärst du ein bisschen minderbemittelt», meinte Antonia ungnädig. «Außerdem kannst du das Handy während der Trauung nicht anmachen. Nächster Versuch!»
    Ich überlegte weiter. «Oder nur eine Ergänzung zum bestehenden Text: ‹Hier noch eine kleine, persönliche Nachricht für George, äh, Adrian. Bitte versuche es doch mal auf meinem Handy!›», machte ich einen neuen Vorschlag. «Aber bitte beachten: nicht zwischen elf und zwölf!»
    «Mit ‹George, äh, Adrian› oder ohne?», fragte Antonia.
    «Ohne natürlich! Mein Gott, ich bin doch nicht blöde!»
    «War nur ’ne Frage.»
    «Kann es sein, dass dir die Sache mit Nicklas doch etwas ausmacht?», fragte ich vorsichtig.
    «Wieso?» Antonia zog die Brauen hoch.
    «Weil du ein klein wenig gereizt reagierst», sagte ich vorsichtig. «Ich könnte das gut verstehen, aber dann sag es und lass deinen Frust nicht an mir aus.»
    Antonia holte tief Luft. «Okay. Ja, es macht mir was aus, aber es liegt vor allem an der Art, wie er gegangen ist. Die fand ich einfach zum Kotzen!» Sie schlug mit der Faust auf den Tisch. «Warum kann er nicht normal reagieren, wenn ich ihn freundlich auf etwas hinweise? Und warum muss ich mich immer wieder mit solchen eingeschnappten Kerlen herumschlagen? Kann mir das jemand einmal in meinem Leben verraten?»
    «Ich fürchte nein», sagte ich und nahm sie in den Arm. «Aber vielleicht schnallt er ja selber noch, wie blöd er sich benommen hat.»
    «Mag sein, aber was mich dieser Scheiß an Nerven kostet!» Sie haute ein letztes Mal kräftig auf den Tisch. «So. Und jetzt zu deinem Text.»

    Nachdem wir den Ansagetext erfolgreich geändert hatten, war es höchste Zeit, zur Trauung aufzubrechen.
    «Wie machen wir es?», fragte Antonia. «Bequem und Fahrrad oder chic und U-Bahn?»
    «Halbchic und Fahrrad», entschied ich. «Mein neues Kleid ziehe ich erst heute Abend an.»
    Wir kamen zeitgleich mit den Hochzeitsautos vor dem Standesamt an. Aus dem ersten Wagen klang ein verzweifeltes «Hase! Hilfah, ich hängah!» Oliver war sofort zur Stelle, und nach einigen Minuten stand unsere liebe Kirsti als Tülltraum in Rosa und Rot und mit einem überdimensionalen Hut vor dem Standesamt.
    «Sollte ich je in Versuchung geraten, ein solches Kleid zu kaufen, dann fessle mich und schaff mich sofort aus dem Geschäft, hörst du?», flüsterte ich meiner Freundin ins Ohr.
    «Es ist in der Tat gewagt!», kommentierte Antonia, was ihr einen giftigen Blick einer älteren Dame neben ihr einbrachte.
    Nach einigen Minuten hatten wir immerhin so viel Überblick, dass wir einschätzen konnten, wer zu welcher Familie gehörte. Kirstis Familie fühlte sich bei dieser Veranstaltung eindeutig als die überlegenere und zeigte dies, wo nur möglich.
    «Kirstis Papi ist Anwalt in der Kanzlei Köster, Klug & Kasch», klärte ich Antonia nebenbei auf.
    «Köster, Klug & Cash kommt wahrscheinlich besser hin», sagte sie.
    «Vielleicht verdient er ja viel, aber viel zu sagen hat er nicht, wenn Mutti in der Nähe ist!» Wir verfolgten gebannt, wie Frau Klug ihrem Mann die Leviten las.
    Frau Klug war die Art von Frau, die keinen Widerspruch duldete, und sah genauso aus, wie ich sie mir während des Telefonats mit Bettina vorgestellt hatte: lang, diät-dünn, blondiert-toupiert und in einem schlichten Kostüm, dessen Preis ich lieber nicht wissen wollte.
    «Wir haben das aber so abgemacht, und jetzt hältst du dich gefälligst auch daran», hörten wir sie zu ihrem Mann sagen. «Und es ist mir völlig egal, was die Brückners dazu sagen!»
    Wir fanden zwar nicht heraus, wovon die Rede war, aber die Reaktion von Herrn Klug zeigte, dass es mit der Ehe der beiden nicht zum Besten stand.
    Der Mann mit dem grauen Schnauzbart, der fast einen halben Kopf kleiner war als seine Frau, zuckte die Schultern und ließ sie einfach stehen.
    «Wetten, dass er trinkt?», fragte Antonia. «Und dafür hat er mein volles Verständnis. So eine Knallschachtel hat niemand verdient!»
    «Huhu!» Plötzlich standen Oliver und Kirsti neben uns. «Das ist abbah supah toll, dass ihr da seid!» Kirsti strahlte übers ganze Gesicht. «Ist alles nicht supah?»
    Oliver sah nicht so aus, als würde er auch nur irgendetwas «supah» finden, und lächelte gequält.
    «Wirklich schön, dass ihr gekommen seid», sagte er und mit einem Blick auf die Armbanduhr: «Nun, dann wollen wir mal!»

    Mit

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