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Gespräche mit Gott - Band 2

Gespräche mit Gott - Band 2

Titel: Gespräche mit Gott - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neale Donald Walsch
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richtig denken zu können, zweifelt.
    Für die Religion ergibt sich sehr oft das Problem, daß das auf sie zurückschlägt, denn wie solltet ihr, wenn ihr eure eigenen Gedanken nicht mehr ohne Zweifel akzeptieren könnt, nicht auch an den neuen Gedanken über Gott zweifeln, die sie euch eingeimpft hat?
    Und schon bald zweifelt ihr sogar an meiner Existenz – an der ihr bezeichnenderweise zuvor nie gezweifelt habt. Als ihr euch auf euer intuitives Wissen verlassen habt, habt ihr mich vielleicht nicht zur Gänze verstanden, aber ihr wußtet definitiv, daß ich da war!
    Die Religion bringt die Agnostiker hervor!
    Jeder klar denkende Mensch, der sich anschaut, was die Religion getan hat, muß annehmen, daß die Religion keinen Gott hat! Denn die Religion hat die Herzen der Menschen mit der Furcht vor Gott erfüllt, wohingegen einst der Mensch Alles-Was-Ist in all seinem Glanz und seiner Herrlichkeit liebte.
    Die Religion hat dem Menschen befohlen, sich vor Gott zu beugen, wohingegen einst der Mensch sich ihm freudig entgegenstreckte.
    Die Religion hat dem Menschen die Last der Sorge, Gottes Zorn auf sich zu ziehen, aufgebürdet, wohingegen einst der Mensch Gott aufsuchte, damit er ihm seine Last erleichterte !
    Die Religion hat dem Menschen erzählt, daß er sich für seinen Körper und seine natürlichen Funktionen schämen müsse, wohingegen einst der Mensch diese Funktionen als das größte Geschenk des Lebens feierte!
    Die Religion hat euch gelehrt, daß ihr einen Mittler braucht, um Gott erreichen zu können, wohingegen ihr euch einst selber gelehrt habt, Gott zu erreichen, indem ihr einfach ein Leben in Güte und Wahrheit geführt habt.
    Und die Religion hat den Menschen befohlen, Gott zu lieben und zu verehren, wohingegen die Menschen einst Gott liebten und verehrten, weil es unmöglich war, es nicht zu tun!
    Wo auch immer die Religion hinkam, hat sie Uneinigkeit geschaffen – was das Gegenteil von Gott ist.
    Die Religion hat den Menschen von Gott getrennt, den Menschen vom Menschen, den Mann von der Frau. Manche Religionen sagen sogar dem Mann, daß er über der Frau steht, während sie zugleich behaupten, daß Gott über dem Mann steht, womit sie die Bühne für die größten Zerrbilder bereitet haben, die einer Hälfte des Menschengeschlechts je aufgehalst wurden.
    Ich sage dir dies: Gott steht nicht über dem Mann, und der Mann steht nicht über der Frau – das ist nicht »die natürliche Ordnung der Dinge« –, aber es ist das, was alle, die Macht hatten (namentlich die Männer), sich als Zustand wünschten, als sie ihre patriarchalischen Religionen ausgestalteten, systematisch die Hälfte aus ihrer endgültigen Version der »heiligen Schriften« herausredigierten und den Rest so verdrehten, daß er in die Gußform ihrer männlich orientierten Modellvorstellung von der Welt paßte.
    Die Religion besteht bis auf den heutigen Tag darauf, daß Frauen irgendwie mindere Wesen, irgendwie spirituelle Bürger zweiter Klasse, irgendwie nicht »geeignet« sind, Gottes Wort zu lehren, Gottes Wort zu predigen oder den Menschen Sakramente zu spenden.
    Wie Kinder streitet ihr euch immer noch darüber, welches Geschlecht von mir dazu bestimmt ist, meine Priester zu sein!
    Ich sage dir dies: Ihr seid alle Priester und Priesterinnen.
    Jede und jeder einzelne von euch.
    Es gibt keine Person oder Klasse oder Kaste von Menschen, die »geeigneter« ist, mein Werk zu tun, als eine andere.
    Aber so viele eurer Männer sind nicht anders als eure Nationen: vor allem machthungrig. Sie wollen die Macht nicht teilen, sondern nur ausüben. Und sie haben dieselbe Art Gott konstruiert: einen vor allem machthungrigen Gott. Einen Gott, der die Macht nicht teilen will, sondern nur ausüben. Doch ich sage dir dies: Gottes größtes Geschenk ist das Teilen von Gottes Macht.
    Ich möchte, daß ihr seid wie ich.
    Aber wir können nicht wie du sein. Das wäre Blasphemie.
    D IE BLASPHEMIE IST, daß euch solche Dinge beigebracht wurden. Ich sage dir: Ihr seid nach dem Ebenbild Gottes geschaffen – und es ist dieses Schicksal, das zu erfüllen ihr gekommen seid.
    Ihr seid nicht hierher gekommen, um euch abzumühen und zu plagen und nie »ans Ziel zu kommen«. Und ich habe euch auch nicht auf eine Mission geschickt, die sich unmöglich vollenden läßt.
    Glaubt an die Güte Gottes, und glaubt an die Güte von Gottes Schöpfung – namentlich an euer heiliges Selbst.
    Du hast an früherer Stelle des Buches etwas gesagt, das mich fasziniert hat.

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