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Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Titel: Gestaendnis im Palazzo der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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reichte, und versprach, ihn am nächsten Tag anzurufen.
    Max, der die Szene vom Tisch aus beobachtete, wollte es nicht glauben. Sophie besaß tatsächlich die Stirn, vor seinen Augen die Karte dieses alten Schwerenöters anzunehmen. Eisig lächelnd stand Max auf und nahm Sophie in Empfang, als Professor Manta sie an den Tisch zurückführte.
    „Es ist für uns Zeit zu gehen.“
    Sophie erstarrte, als er ihr besitzergreifend den Arm um die Taille legte, wich jedoch seinem Blick aus. Stattdessen wünschte sie dem Professor freundlich eine gute Nacht und nickte in die Runde, wobei sie Gina allerdings geflissentlich übersah. Desto ausgiebiger und herzlicher verabschiedete sich Max von seiner Stiefschwester.

10. KAPITEL
    „Du bist sehr still, cara“ , bemerkte Max, als er sie aus dem Saal führte. „Verärgert, weil ich dich von deiner jüngsten Eroberung fortgeholt habe?“
    Obwohl er sehr leise sprach, war der zornige Unterton nicht zu überhören, und seine dunklen Augen funkelten.
    „Der Professor ist keine Eroberung, sondern ein Gentleman“, entgegnete Sophie fest. „Wovon du natürlich keine Ahnung hast.“
    „Mag sein“, meinte er lächelnd. „Aber ich weiß, dass du keine Lady bist. Tatsächlich bist du für den zu haben, der am meisten bietet, und im Moment bin ich das. Also gib mir seine Visitenkarte, denn du wirst ihn nicht wiedersehen.“
    Überrascht vom Ausmaß seines Zorns, sah Sophie ihn an. Für einen Moment fragte sie sich, ob er vielleicht eifersüchtig war. Aber nein, dann hätte sie ihm etwas bedeuten müssen, und das Einzige, was Max Quintano etwas bedeutete, war, den angemessenen Gegenwert für sein Geld zu bekommen. Das hatte er soeben deutlich gesagt.
    „Zufälligerweise hat Professor Manta mir einen Job angeboten. Nicht jeder sieht nur meinen Körper. Im Gegenteil, das scheint ein besonderer Zug von dir und Gina zu sein.“
    „Einen Job?“, höhnte Max. „He, wir wissen doch beide, was er da im Sinn hat. Aber er mag ein noch so angesehener Mediziner sein, cara , ich fürchte, er kann sich dich nicht leisten.“
    Sophie lag eine heftige Antwort auf der Zunge, die sie aber unterdrückte, weil sie das Foyer erreichten und eine Angestellte ihnen die Mäntel brachte.
    Was soll’s, dachte sie. Warum sollte sie sich überhaupt bemühen, Max die Sache zu erklären? Es würde nichts an seiner Einstellung ihr gegenüber ändern. Dank Abes schauspielerischen Bemühungen war sie in seinen Augen eine erfahrene Frau mit Dutzenden von Liebhabern. Sie gab es auf, ihm die Wahrheit sagen zu wollen, denn es hatte sowieso keinen Sinn.
    Schweigend ließ sie sich von ihm in den kostbaren Zobelpelzmantel helfen, ein weiteres seiner zweifelhaften Geschenke. Ihren Einwand, dass sie eigentlich keinen Pelz trage, hatte Max in der für ihn typischen Art mit dem Hinweis beiseitegewischt, alle Venezianerinnen trügen im Winter Pelze. Und Sophie hatte sich wieder einmal gefügt.
    Was für eine trostlose Nacht. Auch draußen, wo dichter Nebel über den Kanälen lag. Der einsetzende Nieselregen passte hervorragend zu ihrer Stimmung. An Bord verschwand Sophie sofort in der kleinen Kabine. Sie hörte Max draußen mit Diego sprechen und hoffte, er würde an Deck bleiben. Müde lehnte sie den Kopf zurück und schloss die Augen. Ihr Kopf schmerzte, kein Wunder unter den Umständen. Kaum vorstellbar, dass sie das Haus erst wenige Stunden zuvor lachend verlassen hatte, überzeugt, dass Max anfing, sich ernsthaft für sie zu interessieren. Und dann hatte sich der Abend zu einem vollkommenen Desaster entwickelt. Sehr unsanft war sie auf den Boden einer Wirklichkeit zurückgeholt worden, die sie nicht akzeptieren wollte. Ihr war klar geworden, dass sie im Begriff gewesen war, sich restlos in einem Traumland zu verlieren. Schluss damit!
    Sophie stand auf und verließ die Kabine. Max lehnte am Kajütendach, während Diego steuerte. „Genau zum richtigen Zeitpunkt, Signorina Sophie“, meinte Diego lächelnd und steuerte das Boot an den Landesteg.
    Sie erwiderte Diegos freundliches Lächeln, wobei sie sich alle Mühe gab, Max zu ignorieren. Nach dem Anlegen ließ sie sich von Diego von Bord helfen und eilte die Stufen hinauf und ins Haus, ohne sich nach Max umzublicken. Achtlos ließ sie den Pelz von ihren Schultern zu Boden gleiten, lief die Treppe hinauf und hielt erst inne, als sie ihr Schlafzimmer erreicht und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Mit einem Seufzer der Erleichterung streifte sie sich die hochhackigen

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