Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Götter der Lust

Götter der Lust

Titel: Götter der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia May Hart
Vom Netzwerk:
ist die neue Gefährtin deiner Stiefmutter», erklärteder Herzog, ohne sich von der Stelle zu rühren. «Sie ist eine Bacchantin.»
    «Was?» Der verwirrte Blick des Viscounts schweifte zwischen den Anwesenden hin und her. «Sind das nicht mythische Gestalten?»
    Abby legte den Arm auf die Rückenlehne des Sofas und drehte sich zu ihm um. «Die Frauen, mit denen Ihr in den letzten Tagen ununterbrochen Sex hattet und die dann auf mysteriöse Weise verschwunden sind, waren auch Bacchantinnen.»
    «Welche Frauen? Und welcher Sex?» Der Viscount schien kein Wort zu verstehen. «Ich habe die Jagdhütte hergerichtet und nebenbei übrigens ein Rebhuhn geschossen.»
    Abby schlug die Hand vor den Mund, um nicht laut loszulachen. Ihre Dienstmagd hatte ihr von der Geilheit des Viscounts berichtet. «Nicht zu glauben – er hat alles verpasst!» Ein Blick auf Lucy verriet ihr, dass diese nicht weniger belustigt war als sie selbst.
    Abby stand auf und machte vor dem Herzog einen kurzen Knicks. «Ich denke, ich überlasse es besser Euch, Eurem Sohn alles zu erklären. Ich habe noch etwas mit Mr.   Hardy zu besprechen.»
    «Nur eine Sache noch.» Der Herzog beanspruchte mit hochgehaltener Hand ihre Aufmerksamkeit. «Mr.   Hardy, damit muss jetzt Schluss sein.»
    Abby wusste sehr genau, was er mit «damit» meinte, und blickte zu Myles hoch. Würde er dem Herzog zustimmen? Die Lachfalten um seine Augen waren verschwunden.
    «Ich möchte vermeiden, dass einer Eurer Nachkommen nach der Statue sucht», fuhr der Herzog fort. «Sie dürfen gar nicht erst von ihrer Existenz erfahren.»
    Myles runzelte die Stirn. «Ich kann nichts verhindern, wasaußerhalb meines Einflusses steht, aber ich verspreche, kein Wort über diese Angelegenheit zu verlieren.»
    «Kein Wort über welche Angelegenheit?», wollte der immer mehr errötende Viscount wissen, doch der Herzog winkte nur ab.
    «Wollt Ihr den Tempel zumauern?», fragte Abby.
    «Ich spiele sogar ernsthaft mit dem Gedanken, ihn abzureißen», erklärte der Herzog mit finsterem Blick.
    «Nein!», schrie Elaine unter Tränen auf und steckte sich verzweifelt die Hände in den Mund.
    «Aber das kann ich nicht tun», lenkte der Herzog ein und brachte seine Tochter mit einer schroffen Geste zum Schweigen. «Die Statue ist etwas Magisches, und somit ist es wohl am besten, sie sicher einzuschließen.»
    Myles nickte und begleitete Abby nach einer höflichen Verbeugung vor der Herzogin ohne weitere Worte aus dem Raum.
    Abby blieb auf der Treppe an fast derselben Stelle wie zuvor stehen. «Myles, wir haben eine Menge durchgemacht, und nach allem, was ich zu dir gesagt habe, hätte ich   … hätte ich nie geglaubt, dass du mich retten würdest.»
    Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. «Du hast mir erklärt, ich müsste eine Frau, die ich nicht verlieren will, festhalten.» Er zuckte mit den Schultern. «Und genau das habe ich getan.»
    «Aber warum?»
    Myles saß auf einer der breiten hölzernen Stufen und zog sie herab, damit sie sich neben ihn setzte. «Warum?» Er fuhr sich durchs Haar. «Ich konnte nicht zulassen, dass wir so auseinandergehen. Du hattest mir ja nicht einmal eine Chance gegeben zu erklären   …»
    «Das mit deinen Bacchantinnen?»
    «Ich dachte, du wärst schon zu Dionysos gerufen worden und kämst sowieso nicht mehr zurück.» Er seufzte. «Vielleicht hätte ich mich besser betrinken sollen.»
    Abby legte ihre verschränkten Arme auf die Knie und den Kopf auf die Arme. Sie blickte ihn von der Seite an. «Es war also gewissermaßen Revanche-Sex?»
    Er dachte kurz nach und nickte. «Abgesehen davon, dass ich nie davon ausgegangen bin, dass du davon erfahren würdest. Ich dachte doch, du wärst längst verloren.» Er starrte in den Flur. «Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen, und das tat sehr weh.» Er legte den Kopf auf die Hand. «Ich verspreche, dass es nie wieder vorkommen wird.»
    Ihr stockte der Atem. Sie wollte ihm glauben. Was er gesagt hatte, war schließlich irgendwie nachvollziehbar, zumal sie mehr oder weniger dasselbe empfunden hatte. «Und das soll ich glauben?»
    Myles wirkte beleidigt. «Das war ein Versprechen.»
    «Elaine hast du auch etwas versprochen.» Sie musste an seine aufgekündigte Verlobung mit Elaine denken. Würde Elaine eine Neuauflage einfordern? Abby biss sich auf die Unterlippe. Schon der Gedanke, Myles womöglich noch einmal zu verlieren, war für sie unerträglich.
    «Und dann hat ihr Vater mich aus der Stadt jagen lassen»,

Weitere Kostenlose Bücher