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Götter der Lust

Götter der Lust

Titel: Götter der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia May Hart
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Ich glaube nicht, dass wir etwas brauchen, das uns an diesen Tag erinnert.»
    Abby betrachtete den Dildo noch ein letztes Mal. «Du hast recht. Ich hätte keine Lust, das Ding noch einmal zu benutzen.» Dann betrachtete sie das Gesicht des zur Statue erstarrten Gottes. «Ich weiß nicht, wie er das ausgehalten hat. Es hätte schlimm enden können. Aber ich musste das Gegenteil von dem tun, was er mit mir gemacht hatte.» Der Mut des Gottes hatte ihn ins Verderben gestürzt, ebenso wie zuvor Abbys Unerschrockenheit beim Besteigen der Statue ihn befreit hatte.
    Sie legte den Dildo vor dem knienden Gott auf den Boden. «Geben wir künftigen Archäologen ein kleines Rätsel auf.» Sie warf Myles ein kurzes Lächeln zu. «Was hast du jetzt mit ihm vor?»
    «Mit der Statue?», fragte Myles, den Blick in die Dunkelheit hinter ihr gerichtet.
    «Es war doch dein Traum, sie zu finden», erinnerte sie ihn in bewusst beiläufigem Tonfall. Etwas in ihrem Innern sträubte sich gegen die Vorstellung, der Gott könnte in irgendeinem Museum ausgestellt werden.
    «Es war der Traum meines Vaters.» Myles ging zu ihr, legte ihr einen Arm um die Schulter und schaute auf die flehende Statue. «Und ich bin mir nicht einmal sicher, dass er wirklich wusste, warum er sie unbedingt finden wollte. Er war wie ich leidenschaftlicher Archäologe, aber dieser   … Dionysos ist zu gefährlich, um ihn auf die Welt loszulassen.»
    Abby atmete einmal tief durch. Es fühlte sich so gut an, wie Myles sie im Arm hielt. Sie grinste. «Ob wohl viele Menschen in Museen Sex mit einer Statue haben?»
    Myles musste ein Lachen unterdrücken. «Darüber möchte ich lieber nicht nachdenken. Es ist wohl am besten, wenn er vor der Öffentlichkeit verborgen bleibt.»
    Die Wehmut in seiner Stimme zeigte ihr, dass Myles seinen Traum vom Erfolg begraben hatte. Und zwar ihretwegen. Abby lehnte sich an ihn. «Aber es ist doch dein Traum.»
    Sein Griff an ihrer Schulter wurde fester. «Es gibt ja auch noch andere Statuen oder sonstige Kunstwerke zu entdecken. Ich werde meinen Vater stolz machen, indem ich die harte Arbeit selbst erledige, statt den einfachen Weg zu gehen.»
    «Soll das hier etwa einfach gewesen sein?», fragte Abby spöttisch, drückte aber gleichzeitig beschwichtigend seinen Arm.
    «Nun, wie es aussieht, ist der einfache Weg oft der schwerste.» Seine Brust dehnte sich, und ein Seufzer wehte über ihr Haar. «Bist du bereit?»
    «Ich bin bereit.» Sie warf einen letzten Blick auf Dionysos und überquerte den dunklen Fußboden mit Myles’ Arm um ihre Schultern.
    Er deutete auf die Leiter. «Nach dir.»
    Abby runzelte die Stirn. «Hörst du eigentlich nie auf, den Mädchen unter die Röcke zu schauen?»
    Myles Lächeln wurde breiter. «Bei allen anderen Mädchen schon, aber nicht bei dir.»
    Abby verdrehte die Augen, raffte ihre Röcke zusammen und begann mit dem Aufstieg.

Kapitel 19 
    Abby trat in den dunklen Flur. Nur ein paar wenige brennende Wandleuchter deuteten darauf hin, dass das Haus bewohnt war, doch ansonsten herrschte eine fast unnatürliche Stille.
    «Wo sind denn alle?» Myles stand neben ihr, den Arm um ihre Schultern.
    Sie lehnte sich an ihn. «Nach einer solchen Nacht dachten sie vielleicht, es wäre besser, noch etwas im Bett zu bleiben.» Abby wischte mit dem Finger über einen staubigen Beistelltisch. «Myles», presste sie hervor, und ihre Stimme klang dabei äußerst merkwürdig.
    Ihr seltsamer Tonfall entging ihm nicht. «Stimmt etwas nicht?»
    «Myles, ich glaube nicht, dass wir noch im neunzehnten Jahrhundert sind.»
    «Was?»
    Abby beobachtete ihn dabei, wie er sich hastig im Flur umblickte.
    «Ich kann keinen Unterschied zu vorher erkennen.» Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. «Wie kommst du darauf?»
    Mit einem selbstgefälligen Lächeln verschränkte Abby die Arme vor der Brust. «War nur ein Scherz.»
    Als er sie noch immer verständnislos ansah, musste Abby kichern. «Das war ein Scherz, Myles.»
    Er kam auf sie zu. «Ich könnte dich erwürgen.»
    Lachend wich sie ihm aus und rannte auf die Treppe zu. «Dazu musst du mich erst mal kriegen.»
    Sie konnte sich ihre plötzliche Unbeschwertheit selbst nicht erklären – außer damit, dass Myles bei ihr war. Seine Gegenwart allein machte sie schon auf geradezu lächerliche Weise glücklich – solange er dabei keine anderen Frauen fickte.
    Auf dem Treppenabsatz blickte sie über die Schulter hinweg zu ihm zurück. Er schloss zu ihr auf, und sein jungenhaftes Grinsen

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