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Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Bedeutung der Stätte geklärt war. Wie vorauszusehen, ignorierte der Bauunternehmer seine Anfragen.
    Ich hatte mich mit dem Büro des staatlichen Archäologen in Verbindung gesetzt, und auf Dans Empfehlung hin hatte man dort mein Angebot akzeptiert, einige Testgrabungen durchzuführen, was dem Bauunternehmer natürlich sehr missfiel.
    Und hier war ich nun. Mit zwanzig Studenten. Und, an unserem dreizehnten und vorletzten Tag, mit Plankton-Hirn.
    Meine Geduld franste aus wie ein altes Seil.
    »Name?« Winborne hätte auch nach Grassamen fragen können.
    Ich bekämpfte den Drang, ihn einfach stehen zu lassen. Gib ihm, was er will, sagte ich mir.
    Er wird schon wieder verschwinden. Oder, mit etwas Glück, an einem Hitzschlag sterben.
    »Temperance Brennan.«
    »Temperance?« Amüsiert.
    »Ja, Homer. «
    Winborne zuckte die Achseln. »Den Namen hört man nicht so oft.«
    »Man nennt mich Tempe.«
    »Wie die Stadt in Utah.«
    »Richtig. Was für Indianer?«
    »Wahrscheinliche Sewee.«
    »Woher haben Sie gewusst, dass das Zeug da ist?«
    »Von einem Kollegen in South Carolina.«
    »Und woher wusste er es?«
     
    »Bei einer Begehung nach Bekanntgabe der geplanten Erschließung entdeckte er kleine Hügel.«
    Winborne nahm sich ein wenig Zeit, um sich Notizen auf seinem Spiralblock zu machen. Vielleicht brauchte er die Zeit aber auch, um zu formulieren, was er sich unter einer intelligenten Frage vorstellte. In der Entfernung konnte ich Studentengeplapper und das Klappern von Eimern hören. Über mir schrie eine Möwe, eine andere antwortete.
    »Hügel?«
    »Nach der Schließung der Gräber wurden Muschelschalen und Sand darübergehäuft.«
    »Und was bringt es, die wieder auszugraben?« jetzt reichte es. Ich knallte dem kleinen Kretin vor den Latz, was jedes Interview beendete. Fachkauderwelsch.
    »Man weiß noch nicht sehr viel über Bestattungsbräuche bei indigenen südöstlichen Küstenpopulationen, und diese Stätte könnte bisherige ethnohistorische Befunde entweder bestätigen oder widerlegen. Viele Anthropologen sind der Ansicht, dass die Sewee ein Teil des Cusabo-Stammes waren. Nach einigen Quellen gehörten zu den Bestattungspraktiken der Cusabo das Entfleischen der Leichen und die anschließende Verwahrung der Knochen in Stoffbündeln oder Kisten. Andere berichten von einer Aufbahrung der Leichen, damit sie vor der Bestattung in Gemeinschaftsgräbern verwesten.«
    »O Mann. Das ist krass.«
    »Krasser, als wenn man Leichen das Blut abzapft und es durch chemische Substanzen ersetzt, dann Wachse und Duftstoffe injiziert und Make-up auflegt, um Leben zu simulieren? Und sie anschließend in luftdichten Särgen und Grüften bestattet, um das Verfaulen zu verlangsamen?«
    Winborne schaute mich an, als hätte ich Sanskrit gesprochen. »Wer macht das?«
    »Wir.«
    »Und was finden Sie?«
    »Knochen.«
    »Nur Knochen?« Die Zecke krabbelte jetzt an Winbornes Hals hoch. Sollte ich etwas sagen? Nein. Der Kerl nervte mich zu sehr.
    Ich spulte meine übliche Coroner-und-Polizisten-Masche ab. »Das Skelett erzählt uns eine Geschichte über ein Individuum. Geschlecht. Alter. Größe. Abstammung. In manchen Fällen auch Krankengeschichte und Todesart.« Mit einem nachdrücklichen Blick auf meine Uhr ließ ich nun noch meine archäologische Platte folgen. »Alte Knochen sind eine Informationsquelle über ausgestorbene Populationen. Wie die Menschen lebten, wie sie starben, was sie aßen, an welchen Krankheiten sie litten –«
    Winbornes Blick wanderte über meine Schultern. Ich drehte mich um.
    Topher Burgess kam auf uns zu, den sonnenverbrannten Oberkörper bedeckt mit verschiedenen Formen von organischem und anorganischem Dreck. Klein und dick, mit einer Strickmütze, Drahtgestellbrille und buschigen Koteletten erinnerte er mich an eine jugendliche Version von Captain Hooks Smee.
    »Da ragt was Komisches in Drei-Ost hinein.«
    Ich wartete, aber mehr Informationen kamen von Topher nicht. Was nicht überraschte, denn bei Prüfungen bestanden seine Aufsätze oft aus knappest möglichen Sätzen. Allerdings illustriert.
    »Komisch?«, fragte ich nach.
    »Es ist anatomisch korrekt angeordnet.«
    Ein vollständiger Satz. Erfreulich, aber nicht sehr erhellend. Ich wedelte mit den Fingern, um ihm mehr zu entlocken.
    »Wir glauben, es ist intrusiv.« Topher verlagerte sein Gewicht von einem nackten Fuß auf den anderen. Er hatte eine Menge zu verlagern.
    »Ich schau mir das gleich an.«
    »Was hat das zu bedeuten, anatomisch korrekt

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