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Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)

Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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dagegen. “So ein Mist!”, stieß er aus. “Dabei wurde mir zugesichert, dass der Wagen noch letzte Woche in der Wartung war!”
    Louisa, die ebenfalls ausgestiegen war, zuckte mit den Achseln. “So etwas kann schon mal passieren. Vielleicht haben Sie sich einen Nagel eingefahren.”
    Ohne etwas darauf zu erwidern zückte Gunnar sein Handy, das er stets griffbereit in der Innentasche seiner Jacke bei sich trug.
    “Was tun Sie da?”, wollte Louisa wissen.
    “Ich rufe Hilfe”, erklärte Gunnar. In diesem Moment fiel sein Blick auf die obere rechte Ecke des Displays, und er fluchte leise. “Das darf doch nicht wahr sein!”
    “Was ist denn jetzt schon wieder?”, fragte Louisa argwöhnisch.
    “Ich habe hier draußen keinen Empfang”, antwortete Gunnar und fing an, mit dem Gerät die Straße auf und ab zu laufen. Der Balken mit der Netzanzeige erschien jedoch nicht.
    “Dann müssen wir eben allein den Reifen wechseln”, sagte Louisa zu seinem Erstaunen.
    Gunnar sah sie fragend an. “Können Sie das denn?”
    “Jetzt sagen Sie bloß, Sie haben noch nie einen Reifen gewechselt?”
    “Verzeihen Sie bitte, dass ich in diese Verlegenheit bislang noch nicht gekommen bin”, entgegnete er mit verschränkten Armen. “Aber das muss ja nicht bedeuten, dass ich das nicht kann.”
    “Nun, das wird sich dann ja gleich zeigen.” Sie ging zum Kofferraum des Wagens und öffnete ihn. “Aber … O nein! Hier ist überhaupt kein Reserverad!”
    “Kein Reserverad? Das kann nicht sein, Sie müssen sich täusch…” Auf einmal fiel es ihm wieder ein, und er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Natürlich! Der junge Mann von der Autovermietung hatte ihn noch darauf hingewiesen, dass vor Kurzem ein Reifen ausgetauscht worden war. Da man einen neuen zu diesem Zeitpunkt nicht auf Lager hatte, war der Ersatzreifen benutzt worden. Normalerweise hätte Gunnar einen solchen Leihwagen gar nicht akzeptiert, aber es war kein anderer zu haben gewesen.
    “Was jetzt?”, murmelte er seufzend.
    “Tja, da mein Handy ebenso wenig funktioniert wie Ihres, bleibt uns eigentlich nur eine Wahl: laufen.”
    “Und wohin?”
    “Ich sagte ja bereits, hier in der Gegend stehen die Häuser zumeist nicht direkt am Straßenrand. Wir sollten einfach die nächste Abzweigung nehmen und hoffen, dass wir bald auf ein Gehöft stoßen.”
    “Aber was, wenn nicht?”
    “Sind Sie immer so pessimistisch? Wir können natürlich auch hier stehen bleiben und darauf warten, dass ein Auto vorbeikommt. Allerdings fürchte ich, dass damit in den nächsten Stunden wohl nicht zu rechnen ist.”
    Gunnar seufzte. So hatte er sich den Verlauf des Tages eigentlich nicht vorgestellt. Die Besichtigung der Produktionsstätte von Svenska Fashion konnte er damit wohl vergessen. Es war mittlerweile später Nachmittag, und bis sie jemanden gefunden hatten, der sich um seinen Wagen kümmerte, konnte noch eine ganze Weile vergehen. Aber auch wenn ein Besuch der Fabrik sicherlich hochinteressant gewesen wäre, ging es Gunnar doch hauptsächlich darum, mehr über Louisa herauszubekommen und einen Weg zu finden, sie zu einer Zusammenarbeit zu bewegen.
    Von Irma wusste er inzwischen, dass Louisa gar nicht gut auf ihren Vater zu sprechen war und dass sie über ihre Zeit als Model für Svenska Fashion lieber schwieg. Die Zeichen standen also alles andere als günstig, dass sie begeistert auf den Vorschlag reagieren würde, wieder als Werbefigur für die Firma ihres Vaters aufzutreten.
    Unglücklicherweise hing von dieser Zusammenarbeit seine gesamte Zukunft und die seiner Werbeagentur ab. Er musste sich also etwas einfallen lassen, und zwar bald. Leider fiel es ihm in Louisas Gegenwart unglaublich schwer, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Die gemeinsame Autofahrt war für ihn bereits eine Qual gewesen, und jetzt musste er sich schon wieder krampfhaft zusammenreißen, um sie nicht die ganze Zeit über anzustarren.
    Wahrscheinlich lag seine übertrieben heftige Reaktion auf Louisa nur daran, dass er seit Sonjas Tod mit keiner Frau mehr zusammen gewesen war. Die Tatsache, dass er eine achtjährige Tochter hatte, machte ihn anscheinend nicht sonderlich anziehend. Und wenn sich dann doch einmal ein weibliches Wesen nicht von der Tatsache abschrecken ließ, dass er ein alleinerziehender Vater war, schaffte Ann-Sofie es mit ihrer wenig charmanten Art ganz sicher, es wieder zu vergraulen.
    Aber wenn er an seine Beziehung mit Sonja dachte, war es vielleicht auch besser so.

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