Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)
stieß Louisa entsetzt aus.
Louisa musterte ihr Gegenüber feindselig. Niklas Värnolm gehörte nicht gerade zu den Menschen, mit denen sie sich gern umgab. Und dafür zeichnete sich nicht allein der Umstand verantwortlich, dass er sozusagen die rechte Hand ihres Vaters war. Er war arrogant und selbstverliebt, und zu allem Überfluss von der fixen Idee besessen, eines Tages Louisa zur Frau zu nehmen und damit den Konzern ihres Vaters für sich zu sichern.
“Also? Was willst du?”, fragte sie. “Ich war der Ansicht, die Angelegenheit zwischen uns sei längst geregelt. Willst du nicht langsam damit aufhören, mir ständig nachzulaufen?”
Niklas lächelte kühl. “Liebste Louisa, du solltest wirklich lernen, dass sich nicht immer die ganze Welt nur um dich dreht. Auch wenn es dich jetzt vielleicht überrascht, aber ich bin nicht deinetwegen hier. Um ehrlich zu sein, ich wusste nicht einmal, dass du hier bist, sonst hätte ich meinen Besuch womöglich verschoben.”
“Und zu wem willst du dann?”, fragte Louisa noch immer misstrauisch.
In diesem Moment öffnete sich die Haustür, und Gunnar – frisch geduscht und leger mit Jeans und kurzärmeligem Hemd bekleidet – trat auf die schmale Veranda hinaus.
Als Niklas ihn erblickte, ließ er Louisa einfach stehen. “Sie müssen Gunnar Persson sein”, rief er und reichte ihm die Hand. “Mein Name ist Niklas Värnolm. Wir haben vergangene Woche miteinander telefoniert.”
Gunnar wirkte kurz überrascht, hatte sich aber schnell wieder im Griff. “Es freut mich, Sie persönlich kennenzulernen, Niklas. Aber hätte das nicht auch bis zu unserem Treffen morgen Zeit gehabt?”
“Genau deshalb bin ich hier”, entgegnete Niklas. “Carl bat mich, Ihnen mitzuteilen, dass er Ihren Termin leider verschieben musste.”
“Verschieben?” Louisa sah, wie Gunnar die Stirn runzelte. “Und auf wann?”
“Nun, ich nehme an, dass er sich bis zum Ende der Woche für Sie freimachen kann. Sobald ich in der Lage bin, Ihnen einen neuen Termin zu nennen, melde ich mich natürlich.” Er überreichte Gunnar einen Briefumschlag. “Das soll ich Ihnen von Carl geben, damit Sie sich schon einmal mit den Bedingungen für eine eventuelle Zusammenarbeit vertraut machen können.” Lächelnd nickte er Gunnar zum Abschied zu. “Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag.”
Auf dem Weg zurück zu seinem Wagen blieb er bei Louisa stehen. “Ach, übrigens, da ich dich hier schon einmal treffe: Ich nehme doch an, ich darf Carl bezüglich seiner kleinen Bitte eine positive Antwort von dir überbringen?”
“Das darfst du ganz sicher nicht”, erwiderte Louisa energisch. “Richte ihm aus, dass ich keine Befehle mehr von ihm entgegennehme.”
“Weißt du eigentlich, dass es unheimlich sexy ist, wenn du wütend bist?” Niklas lachte kehlig auf, um Louisa im nächsten Moment an sich zu ziehen und ihr zu ihrer völligen Überraschung einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Dann ging er ganz ungerührt zu seinem Wagen, stieg ein und ließ den Motor an.
2. KAPITEL
G unnar stand wie vom Donner gerührt da. Und das lag nicht allein an der Tatsache, dass sein Termin mit Carl Sjoeberg auf Ende der Woche verschoben worden war. Nein, der Grund war vielmehr, dass dieser Niklas Värnolm soeben die attraktive Tierärztin geküsst hatte, und das gefiel ihm ganz und gar nicht.
Du bist ja verrückt, ermahnte er sich selbst. Diese Frau ist eine Fremde für dich. Du hast sie gerade einmal vor knapp einer Stunde kennengelernt. Warum kümmert es dich also, von wem sie geküsst wird?
Eigentlich sollte es ihn wirklich nicht interessieren. Und dennoch – er musste zugeben, dass es ihm einen Stich versetzt hatte, diesen Niklas zusammen mit Louisa zu sehen. Sie war eine Schönheit, und er fühlte sich von ihr angezogen, so viel stand fest. Aber war es für Eifersucht nicht noch ein wenig zu früh?
“Nehmen Sie es nicht so schwer”, sagte Louisa, die seine Reaktion offenbar völlig falsch deutete. “Mein Vater lässt neue Geschäftspartner gern erst einmal eine Weile zappeln, ehe er sich dazu herablässt, sie mit seiner Gegenwart zu beehren.”
Gunnar schüttelte den Kopf. “Ich verstehe nicht.” Dann begriff er plötzlich. “Moment, wollen Sie damit sagen, Carl Sjoeberg ist …”
“Mein Vater”, vervollständigte Louisa mit finsterer Miene seinen Satz. “Übrigens gelingt es nicht einmal mir, einen Termin bei ihm zu ergattern. Was sagt man dazu …?”
Überrascht schüttelte Gunnar den
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