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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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lauten Platscher.
    »Was hat er getan?«, fragte Harry nervös, als Hermine mit dem leeren Humpen hereinkam.
    »Den Kopf ins Wasserfass getaucht«, sagte Hermine und räumte den Humpen beiseite.
    Hagrid kam zurück, das Haar und der Bart klitschnass, und wischte sich das Wasser aus den Augen.
    »Jetzt geht’s besser«, sagte er, schüttelte den Kopf wie ein Hund und spritzte sie alle nass. »Hört mal, das war gut, dass ihr mich besucht habt, ich bin wirklich –«
    Hagrid verstummte jäh und starrte Harry an, als hätte er erst jetzt erkannt, wen er vor sich hatte.
    »Was glaubst du eigentlich, was du hier zu suchen hast?«, brüllte er so plötzlich los, dass sie einen Luftsprung machten. »Du stromerst hier nicht rum, wenn es dunkel ist, Harry! Und ihr beiden! Ihr lasst ihn auch noch gehen!«
    Hagrid war mit einem Schritt bei Harry, packte ihn am Arm und schleifte ihn zur Tür.
    »Kommt schon!«, sagte Hagrid zornig, »ich bring euch alle drei hoch zur Schule, und lasst euch ja nicht mehr bei mir blicken, wenn es dunkel ist. Das bin ich nicht wert!«

 
Der Irrwicht im Schrank
    Malfoy erschien erst wieder am Donnerstagmorgen im Unterricht, als die Slytherins und Gryffindors schon die Hälfte der Zaubertrankdoppelstunde hinter sich hatten. Den rechten Arm verbunden und in einer Schlinge, stolzierte er in den Kerker, gerade so, dachte Harry, als wäre er der einzig überlebende Held einer furchtbaren Schlacht.
    »Wie geht’s, Draco?«, fragte Pansy Parkinson und grinste albern. »Tut’s noch sehr weh?«
    »Jaah«, sagte Malfoy mit der Miene des tapferen Kämpfers. Doch Harry sah, wie er Crabbe und Goyle zuzwinkerte, als Pansy den Blick abwandte.
    »Setzen Sie sich, setzen Sie sich«, sagte Professor Snape gleichmütig.
    Harry und Ron sahen sich missmutig an; wenn sie zu spät gekommen wären, hätte Snape nicht »Setzen Sie sich« gesagt, er hätte sie nachsitzen lassen. Doch Snape ließ Malfoy im Unterricht immer alles durchgehen; Snape war der Leiter des Hauses Slytherin und ließ die andern spüren, wer seine Lieblingsschüler waren.
    Heute war ein neuer Zaubertrank dran, eine Schrumpflösung. Malfoy stellte seinen Kessel neben Harry und Ron auf, so dass sie ihre Zutaten auf demselben Tisch vorbereiten mussten.
    »Professor«, rief Malfoy, »Professor, ich brauche Hilfe beim Zerschneiden dieser Gänseblümchenwurzeln, weil mein Arm –«
    »Weasley, du schneidest die Wurzeln für Malfoy«, antwortete Snape, ohne aufzusehen.
    Ron schoss die Röte ins Gesicht.
    »Dein Arm ist vollkommen in Ordnung«, zischte er Malfoy zu.
    Malfoy sah ihn hämisch an.
    »Weasley, du hast gehört, was Professor Snape gesagt hat, schneid mir die Wurzeln.«
    Ron packte sein Messer, zog Malfoys Wurzeln zu sich herüber und begann sie grob zu zerkleinern, so dass die Stücke alle verschieden groß wurden.
    »Professor«, sagte Malfoy gedehnt, »Weasley verhackstückt meine Wurzeln, Sir.«
    Snape trat an ihren Tisch, beugte seine Hakennase über die Wurzeln und lächelte Ron durch seine langen, fettigen schwarzen Haare hindurch Unheil verkündend an.
    »Du nimmst Malfoys Wurzeln, Weasley, und gibst ihm deine.«
    »Aber Sir!«
    Ron hatte die letzte Viertelstunde damit verbracht, seine Wurzeln sorgfältig in gleich große Stücke zu schneiden.
    »Sofort«, sagte Snape in seinem bedrohlichsten Tonfall.
    Ron schob seine eigenen, schön geschnittenen Wurzeln hinüber zu Malfoy und griff dann wieder nach dem Messer.
    »Und, Sir, diese Schrumpelfeige muss mir auch jemand schälen«, sagte Malfoy und konnte ein gemeines Lachen kaum unterdrücken.
    »Potter, du kannst Malfoys Schrumpelfeige schälen«, sagte Snape mit jenem hasserfüllten Blick, mit dem er Harry immer bedachte.
    Harry nahm Malfoys Schrumpelfeige, und Ron versuchte die Wurzelstücke zurechtzuschneiden, die er jetzt benutzen musste. Harry schälte die Schrumpelfeige so schnell er konnte und warf sie ohne ein Wort quer über den Tisch. Malfoy grinste noch hämischer über das ganze Gesicht.
    »Euren Kumpel Hagrid mal wieder gesehen?«, fragte er mit gedämpfter Stimme.
    »Das geht dich nichts an«, sagte Ron, unwirsch und ohne aufzublicken.
    »Ich fürchte, er wird nicht mehr lange Lehrer sein«, sagte Malfoy mit gespieltem Bedauern. »Mein Vater ist nicht gerade erfreut über meine Verletzung –«
    »Red nur weiter, Malfoy, und ich verpass dir gleich ’ne richtige Wunde«, blaffte ihn Ron an.
    »– er hat sich bei den Schulbeiräten beschwert. Und beim Zaubereiministerium.

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