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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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»Warum sollte ich mich an Black rächen wollen? Er hat mir nichts getan – bisher jedenfalls.«
    »Er redet doch Unsinn«, sagte Ron wütend, »und will nur, dass du eine Dummheit machst …«
    Das Ende der Stunde nahte, und Snape schritt hinüber zu Neville, der eingeschüchtert neben seinem Kessel hockte.
    »Alle hierher im Kreis aufstellen«, sagte Snape und seine schwarzen Augen glitzerten. »Seht euch an, was mit Longbottoms Kröte passiert. Wenn er es geschafft hat, eine Schrumpflösung zustande zu bringen, wird sie zu einer Kaulquappe zusammenschrumpfen. Wenn er, woran ich nicht zweifle, die Sache vermasselt hat, könnte seine Kröte vergiftet werden.«
    Die Gryffindors sahen beklommen zu. Die Slytherins schienen ganz aufgeregt. Snape hob Trevor, die Kröte, mit der linken Hand hoch und tauchte einen kleinen Löffel in Nevilles Zaubertrank, der inzwischen grün war. Er ließ ein paar Tropfen in Trevors Kehle rinnen.
    Ein Moment gespannten Schweigens trat ein und Trevor schluckte; dann gab es ein leises »Plopp« und Trevor, die Kaulquappe, wand sich in Snapes Handfläche.
    Die Gryffindors brachen in Beifall aus. Snape, der sauer dreinsah, zog eine kleine Flasche aus der Tasche seines Umhangs, träufelte ein paar Tropfen auf Trevor und plötzlich war sie wieder eine ausgewachsene Kröte.
    »Fünf Punkte Abzug für Gryffindor«, sagte Snape und das Lachen gefror auf ihren Gesichtern. »Ich hab Ihnen gesagt, Miss Granger, Sie sollen ihm nicht helfen. Der Unterricht ist beendet.«
    Harry, Ron und Hermine stiegen die Stufen zur Eingangshalle hoch. Harry dachte immer noch über Malfoys Worte nach, während Ron wütend über Snape herzog.
    »Fünf Punkte Abzug für uns, weil der Zaubertrank in Ordnung war! Warum hast du nicht gelogen, Hermine? Du hättest sagen sollen, dass Neville alles allein gemacht hat!«
    Hermine antwortete nicht. Ron wandte sich um.
    »Wo ist sie?«
    Auch Harry drehte sich um. Sie waren jetzt oben und ließen die andern vorbeigehen, die in die Große Halle zum Mittagessen strömten.
    »Sie war doch eben noch hinter uns«, sagte Ron stirnrunzelnd.
    Malfoy ging an ihnen vorbei, in die Mitte genommen von Crabbe und Goyle. Er sah Harry spöttisch an und verschwand.
    »Da ist sie ja«, sagte Harry.
    Hermine kam ein wenig keuchend die Stufen hochgerannt; mit der einen Hand hielt sie die Tasche, mit der anderen schien sie etwas unter ihrem Umhang festzuklammern.
    »Wie hast du das gemacht?«, fragte Ron.
    »Was?«, sagte Hermine und trat neben sie.
    »Du warst direkt hinter uns, im nächsten Moment warst du wieder ganz unten an der Treppe.«
    »Wie?« Hermine sah leicht verwirrt aus. »Ach, ich hatte was vergessen und musste zurück. O nein –«
    An Hermines Tasche war eine Naht aufgeplatzt. Harry wunderte das nicht; sie war proppenvoll mit mindestens einem Dutzend großer schwerer Bücher.
    »Warum trägst du die alle mit dir rum?«, fragte Ron.
    »Du weißt doch, wie viele Fächer ich habe«, sagte Hermine außer Atem. »Kannst du die vielleicht mal halten?«
    »Aber –« Ron musterte die Umschläge der Bücher, die sie ihm gereicht hatte. »Diese Fächer hast du heute gar nicht. Nur heute Nachmittag noch Verteidigung gegen die dunklen Künste.«
    »Ach ja«, sagte Hermine nebenbei; dennoch packte sie alle Bücher in ihre Tasche. »Hoffentlich gibt’s was Gutes zum Essen, ich sterbe vor Hunger«, fügte sie hinzu und schritt davon in Richtung Große Halle.
    »Hast du nicht auch das Gefühl, dass Hermine uns was verheimlicht?«, fragte Ron Harry.
    Professor Lupin war nicht da, als sie zu seiner ersten Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste kamen. Sie setzten sich, packten ihre Bücher, Federkiele und Pergamentblätter aus und unterhielten sich angeregt, bis er schließlich hereinkam. Lupin lächelte verschwommen und legte seine schmuddelige alte Aktentasche auf das Lehrerpult. Er sah noch immer so schäbig aus, wie sie ihn kennen gelernt hatten, jedoch gesünder als im Zug, so als hätte er inzwischen ein paar anständige Mahlzeiten gehabt.
    »Schönen Tag«, sagte er. »Würdet ihr bitte all eure Bücher wieder einpacken. Heute haben wir eine praktische Lektion. Ihr braucht nur eure Zauberstäbe.«
    Ein paar neugierige Blicke wurden ausgetauscht, während sie die Bücher wegpackten. Sie hatten noch nie praktischen Unterricht in Verteidigung gegen die dunklen Künste gehabt, abgesehen von der unvergesslichen Stunde im letzten Jahr, als ihr damaliger Lehrer einen Käfig voller Wichtel

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