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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Malfoy, der mit Crabbe und Goyle in der Schlange stand. »Hast Bammel vor den Dementoren draußen?«
    Harry überhörte ihn und machte sich auf den einsamen Weg die Marmortreppe hoch und die verlassenen Korridore entlang zurück in den Turm der Gryffindors.
    Die fette Dame schreckte aus ihrem Nickerchen hoch. »Passwort?«, fragte sie.
    »Fortuna Major«, sagte Harry gelangweilt.
    Das Porträt klappte zur Seite und er kletterte durch das Loch in den Gemeinschaftsraum. Er war voller schnatternder Erst- und Zweitklässler und ein paar älterer Schüler, die Hogsmeade offenbar so häufig besucht hatten, dass es ihnen nichts mehr zu bieten hatte.
    »Harry! Harry! Hallo, Harry!«
    Das war Colin Creevey, ein Zweitklässler, der immer ganz ehrfürchtig bei Harrys Anblick wurde und nie eine Gelegenheit ausließ, ihn anzusprechen.
    »Gehst du nicht nach Hogsmeade, Harry? Warum nicht? Hallo –«, Colin sah sich begeistert nach seinen Freunden um, »du kannst dich zu uns setzen, wenn du willst, Harry!«
    »Ähm – nein danke, Colin«, sagte Harry, der nicht in der Stimmung war, einen Haufen Leute auf seine Stirnnarbe glotzen zu lassen, »ich muss in die Bücherei und was arbeiten.«
    Danach blieb ihm nichts anderes übrig, als umzukehren und wieder durch das Porträtloch zu steigen.
    »Wozu hast du mich eigentlich aufgeweckt?«, rief ihm die fette Dame unwirsch hinterher.
    Harry schlurfte lustlos in Richtung Bücherei, doch auf halbem Weg besann er sich anders; ihm war nicht nach Arbeit zumute. Er machte kehrt und plötzlich sah er sich Filch gegenüber, der wohl gerade die letzten Ausflügler nach Hogsmeade aus dem Schloss gelassen hatte.
    »Was treibst du?«, raunzte Filch misstrauisch.
    »Nichts«, sagte Harry wahrheitsgemäß.
    »Nichts«, fauchte Filch und sein Unterkiefer vibrierte Unheil verkündend. »Fabelhafte Ausrede! Schleichst alleine hier rum, warum bist du denn nicht in Hogsmeade und kaufst Stinkbomben und Rülpspulver und Pfeifende Würmer wie deine frechen kleinen Freunde?«
    Harry zuckte die Schultern.
    »Also zurück jetzt in deinen Gemeinschaftsraum, wo du hingehörst!«, bellte Filch ihn an und wartete mit zornigem Blick, bis Harry außer Sicht war.
    Doch Harry ging nicht zurück in den Gemeinschaftsraum; mit der vagen Absicht, Hedwig in der Eulerei zu besuchen, stieg er eine Treppe hoch und lief den Korridor entlang. Plötzlich hörte er eine Stimme aus einem der Räume: »Harry?«
    Harry ging rasch zurück, um zu sehen, wer es war, und traf auf Professor Lupin, der sich aus seiner Bürotür beugte.
    »Was treibst du denn?«, fragte Lupin, allerdings in ganz anderem Ton als Filch. »Wo sind Ron und Hermine?«
    »Hogsmeade«, sagte Harry bemüht beiläufig.
    »Ah«, sagte Lupin. Er musterte Harry einen Moment lang. »Warum kommst du nicht rein? Gerade wurde ein Grindeloh für unsere nächste Stunde geliefert.«
    »Ein was?«, fragte Harry.
    Er folgte Lupin in sein Büro. In der Ecke stand ein sehr großes Aquarium. Eine übelgrüne Kreatur mit spitzen kleinen Hörnern presste das Gesicht ans Glas, schnitt Grimassen und spreizte seine langen, spindeldürren Finger.
    »Wasserdämon«, sagte Lupin und musterte den Grindeloh nachdenklich. »Wir sollten keine großen Schwierigkeiten mit ihm haben, nicht nach den Kappas. Der Trick dabei ist, dass man seinen Griff brechen muss. Siehst du die ungewöhnlich langen Finger? Stark, aber sehr zerbrechlich.«
    Der Grindeloh bleckte seine grünen Zähne und vergrub sich dann in einem Büschel Schlingpflanzen in der Ecke.
    »Tasse Tee?«, sagte Lupin und sah sich nach dem Kessel um. »Ich wollte mir gerade eine machen.«
    »Ja, danke«, sagte Harry verlegen.
    Lupin tippte mit seinem Zauberstab gegen den Kessel und sofort zischte ein Dampfstrahl aus seinem Schnabel.
    »Setz dich«, sagte Lupin und hob den Deckel von einer staubigen Blechdose. »Ich hab leider nur Teebeutel – aber du hast ohnehin genug von Teeblättern, denk ich mal?«
    Harry sah ihn an. Lupin zwinkerte mit den Augen.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Harry.
    »Professor McGonagall hat es mir erzählt«, sagte Lupin und reichte Harry eine leicht angeschrammte Teetasse. »Du machst dir doch nicht etwa Sorgen?«
    »Nein«, sagte Harry.
    Einen Moment lang dachte er daran, Lupin von dem Hund zu erzählen, den er im Magnolienring gesehen hatte, doch dann verwarf er den Gedanken. Lupin sollte ihn nicht für einen Feigling halten, da er ohnehin schon zu glauben schien, dass Harry es nicht mit einem Irrwicht

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