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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Zeit wieder zurückkommt!«, sagte Ron. »Ich hoffe, du hast da unten nicht deine Zeit verplempert und den Helden gespielt!«
    Harry kam sich dumm vor und war zugleich verärgert. Ron hatte gut reden; er hatte ja geschlafen, er hatte nicht erlebt, wie schaurig es dort unten im See gewesen war, umkreist von speertragenden Wassermännern, die durchaus zum Töten bereit schienen.
    »Komm her«, sagte er schroff, »hilf mir mit dem Mädchen, ich glaub nicht, dass sie allzu gut schwimmen kann.«
    Sie zogen Fleurs Schwester durch das Wasser, hinüber zum Ufer, wo die Richter standen und sie beobachteten. Begleitet wurden sie von einer Art Ehrengarde aus zwanzig Wassermenschen, die ihre fürchterlich kreischigen Lieder sangen.
    Harry sah, wie Madam Pomfrey um Hermine, Krum, Cedric und Cho herumwirbelte, die allesamt in dicke Decken eingewickelt waren. Dumbledore und Ludo Bagman standen da und strahlten Harry und Ron entgegen, die jetzt auf das Ufer zuschwammen, doch Percy, der sehr blass und merkwürdig jünger aussah als sonst, kam ins Wasser gepatscht, um sie zu begrüßen.
    Unterdessen versuchte Madame Maxime Fleur zu bändigen, die vollkommen aufgelöst schien und sich mit Zähnen und Klauen kämpfend zurück ins Wasser stürzen wollte.
    »Gabrielle! Gabrielle! Lebt sie noch! Ist sie verletzt?«
    »Ihr geht’s gut!«, wollte Harry ihr zurufen, doch er war so erschöpft, dass er kaum sprechen und schon gar nicht laut rufen konnte.
    Percy schnappte sich Ron und zerrte ihn ans Ufer (»Hau ab, Percy, mir geht’s gut!«); Dumbledore und Bagman zogen Harry auf die Beine; Fleur hatte sich Madame Maximes Griff entwunden und umarmte ihre Schwester.
    »Es waren die Grindelohs … sie ’aben misch angegriffen … oh, Gabrielle, isch dachte schon … isch dachte …«
    »Komm hierher zu mir, Junge«, sagte Madam Pomfrey; sie packte Harry am Arm, zog ihn hinüber zu Hermine und den anderen, wickelte ihn so fest in eine Decke, dass er sich vorkam wie in einer Zwangsjacke, und flößte ihm resolut einen Löffel sehr heißen Zaubertranks ein. Dampf stob ihm aus den Ohren.
    »Gut gemacht, Harry!«, rief Hermine. »Du hast es geschafft, du hast es ganz allein rausgefunden!«
    »Na ja –«, sagte Harry. Er hätte ihr gerne von Dobby erzählt, doch soeben war ihm aufgefallen, dass Karkaroff ihn beobachtete. Er war der einzige Richter, der den Tisch nicht verlassen hatte; der einzige Richter, der nicht erfreut und erleichtert schien, dass Harry, Ron und Fleurs Schwester wohlbehalten zurück waren. »Ja, stimmt schon«, sagte Harry und hob ein wenig die Stimme, damit Karkaroff ihn hören konnte.
    »Du hast eine Wasserkäfer in deine Haar, Erminne«, sagte Krum.
    Harry hatte den Eindruck, dass Krum versuchte, ihre Aufmerksamkeit wiederzugewinnen, vielleicht um sie daran zu erinnern, dass er sie gerade aus dem See gerettet hatte, doch Hermine wischte den Wasserkäfer unwirsch weg und sagte: »Aber du hast die Zeit weit überschritten, Harry … hast du so lange gebraucht, um uns zu finden?«
    »Nein … gefunden hatte ich euch schon lange …«
    Harry kam sich allmählich ziemlich belämmert vor. Nun, wieder auf dem Trockenen, war er sich sicher, dass Dumbledore keine Geisel hätte sterben lassen, nur weil ihr Champion nicht zu ihr durchkam. Warum hatte er sich nicht einfach Ron geschnappt und war verschwunden? Er wäre der Erste gewesen … Cedric und Krum hatten keine Zeit damit verschwendet, sich um irgendjemanden zu kümmern; sie hatten das Wasserlied nicht ernst genommen …
    Dumbledore kauerte am Ufer, vertieft in ein Gespräch mit einem Wassermenschen, offenbar der Anführerin, einer besonders wild und grimmig aussehenden Nixe. Dumbledore machte genau jene Geräusche, die die Wassermenschen von sich gaben, wenn sie an der Oberfläche waren; offensichtlich konnte er Meerisch sprechen. Schließlich richtete er sich auf, wandte sich seinen Richterkollegen zu und sagte: »Ich denke, wir sollten uns beraten, bevor wir die Noten vergeben.«
    Die Richter scharten sich eng zusammen. Madam Pomfrey ging hinüber, um Ron aus Percys Klammergriff zu lösen; sie führte ihn zu Harry und den anderen, gab ihm eine Decke und ein wenig Aufpäppel-Trank, dann ging sie Fleur und ihre Schwester holen. Fleur hatte viele Schnittwunden auf Gesicht und Armen, und ihr Umhang war zerfetzt, doch es schien sie nicht zu kümmern, und sie gestattete Madam Pomfrey nicht einmal, die Wunden zu reinigen.
    »Kümmern Sie sisch um Gabrielle«, sagte sie und wandte sich

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