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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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einen Augenblick später an Harrys Ärmel. Er wandte sich um und sie zog ihm ungeduldig die Finger aus den Ohren.
    »Sieh dir mal den Schiedsrichter an!«, sagte sie kichernd.
    Harry sah hinunter aufs Feld. Hassan Mostafa war direkt vor den tanzenden Veela gelandet und gebärdete sich tatsächlich sehr merkwürdig. Erregt ließ er seine Muskeln spielen und strich sich über den Schnurrbart.
    »Nun aber, so geht das nicht!«, sagte Ludo Bagman, klang dabei jedoch höchst belustigt. »Jemand muss den Schiedsrichter ohrfeigen, bitte!«
    Ein Medimagier, der selbst die Finger in den Ohren hatte, kam über das Feld gerannt und kickte Mostafa scharf gegen das Schienbein. Mostafa schien wieder zu sich zu kommen; Harry, das Omniglas auf der Nase, erkannte, dass er äußerst verlegen dreinsah und die Veela anschrie, die aufgehört hatten zu tanzen und rebellisch gestikulierten.
    »Und wenn ich mich nicht sehr irre, versucht Mostafa tatsächlich, die bulgarischen Mannschaftsmaskottchen vom Platz zu schicken!«, ertönte Bagmans Stimme. »Nun, so etwas haben wir noch nie gesehen … oh, das könnte ganz böse enden …«
    In der Tat: Die bulgarischen Treiber Volkow und Vulkanow landeten zu beiden Seiten Mostafas und begannen erzürnt mit ihm zu streiten; sie gestikulierten in Richtung der Leprechans, die inzwischen die Wörter » HEE HEE HEE « bildeten. Mostafa jedoch ließ sich von den Argumenten der Bulgaren nicht beeindrucken; er stieß mit dem Finger in die Luft, eine deutliche Anweisung für die Bulgaren, sich wieder davonzumachen, und als sie sich weigerten, ließ er zwei kurze gellende Pfiffe ertönen.
    »Zwei Freiwürfe für Irland!«, rief Bagman und die bulgarischen Zuschauer heulten vor Wut. »Und Volkow und Vulkanow sollten jetzt lieber wieder ihre Besen besteigen … ja … da fliegen sie wieder … und Troy holt den Quaffel …«
    Im Stadion brodelte es jetzt, und die Spieler kämpften so erbittert, wie sie es noch nie erlebt hatten. Die Treiber auf beiden Seiten ließen keine Gnade walten: Vor allem Volkow und Vulkanow schwangen so heftig ihre Stöcke, als wäre es ihnen gleich, ob Mensch oder Klatscher getroffen wurde. Dimitrow schoss direkt auf Moran zu, die den Quaffel hatte, und schlug sie fast von ihrem Besen.
    »Foul!«, röhrten die irischen Fans mit einer Stimme und erhoben sich zu einer riesigen grünen Welle.
    »Foul!«, echote Ludo Bagmans magisch kraftvoll verstärkte Stimme. »Dimitrow rempelt Moran – stößt absichtlich mit ihr zusammen – und das gibt einen weiteren Freiwurf – ja, da kommt der Pfiff!«
    Die Leprechans waren erneut in die Höhe geschossen, und diesmal bildeten sie eine riesige Hand, die eine sehr wüste Geste zu den Veela hin machte. Bei diesem Anblick verloren die Veela die Beherrschung. Sie stürzten über das Feld und bewarfen die Leprechans mit, wie es schien, Händen voll Feuer. Harry, der das ganze Geschehen durch sein Omniglas beobachtete, stellte fest, dass die Veela nun überhaupt nicht mehr schön aussahen. Im Gegenteil, ihre Gesichter waren in die Länge gezogen zu scharfen Vogelköpfen mit grausamen Schnäbeln, und nun brachen auch noch lange, schuppige Flügel aus ihren Schultern hervor.
    »Und deshalb, Jungs«, rief Mr Weasley durch den aufbrausenden Lärm der Menge, »solltet ihr nie allein nach Schönheit gehen!«
    Ministeriumszauberer strömten nun auf das Feld, um die Veela und die Leprechans zu trennen, doch mit wenig Erfolg; unterdessen war die offene Schlacht auf dem Feld nichts gegen das, was in der Luft vor sich ging. Harry, das Omniglas an die Augen gepresst, konnte dem Geschehen kaum folgen, denn der Quaffel wechselte den Besitzer mit der Geschwindigkeit einer Gewehrkugel –
    »Lewski – Dimitrow – Moran – Troy – Mullet – Iwanowa – wieder Moran – Moran – Moran macht ihn rein!«
    Doch der Jubel der irischen Fans ging fast unter in den Schreien der Veela, den Explosionen aus den Zauberstäben der Ministeriumsmagier und den wütenden Rufen der Bulgaren. Das Spiel ging sofort weiter; Lewski hatte jetzt den Quaffel, dann Dimitrow –
    Der irische Treiber Quigley hieb mit aller Kraft gegen einen vorbeifliegenden Klatscher, und Krum, der sich nicht rechtzeitig geduckt hatte, wurde mit voller Wucht ins Gesicht getroffen.
    Ein ohrenbetäubendes Stöhnen stieg von der Menge unten herauf; Krums Nase schien platt, überall war Blut, doch Hassan Mostafa pfiff nicht. Er war gerade abgelenkt, und Harry konnte ihm deshalb keinen Vorwurf machen; eine

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