Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie
enthält über 460 chemische Verbindungen, die unterschiedlichen Gruppen zugeordnet werden. Die beiden wichtigsten Stoffgruppen sind die Cannabinoide und die Terpenoide. Die Cannabinoide sind für die pharmakologischen Wirkungen der Rauschdroge verantwortlich. Der stärkste psychoaktive Wirkstoff ist das Delta-9-Tetrahydrocannabinol, kurz THC genannt. Weitere bekannte Cannabinoide sind Cannabidiol (CBD), Cannabinol (CBN), Cannabigerol (CBG), Cannabichromen (CBC) und viele, viele andere.
Verschiedene Cannabissorten, alte Landrassen ebenso wie Neuzüchtungen, beinhalten mengenmäßig unterschiedliche Anteile an Cannabinoiden. Das Wechselspiel zwischen den Haupt- und den Nebencannabinoiden sowie dem psychoaktiven Hauptwirkstoff THC beeinflusst entscheidend die Qualität des Rausches. Zusätzlichen Einfluss auf den Verlauf des Rausches nehmen die psychoaktiv wirksamen Metaboliten des THC. Sie entstehen, wenn der Wirkstoff vom Konsumenten aufgenommen wird. Durch den Stoffwechsel in der menschlichen Leber wird THC metabolisiert, das heißt, der Wirkstoff wird vom Körper aufgenommen, benutzt und verändert. Das Ergebnis sind umgewandelte, verstoffwechselte und ihrerseits psychoaktive Wirkstoffe.
Die zweite wichtige Stoffgruppe der Cannabispflanze, die Terpenoid-Verbindungen, sind verantwortlich für die charakteristischen Merkmale von Rauschmitteln unterschiedlicher Herkunft. Insbesondere der Duft, der Geschmack, das Aroma beim Erwärmen sowie die jeweilige »Zähigkeit« von Haschisch sind das Ergebnis der Terpenoid-Eigenschaften.
Haschisch als Handelsware wird aus dem Harz und den Harzdrüsen der weiblichen Cannabispflanze gewonnen. In aller Regel wird es zu Platten gepresst, die man grob mit einem Schieferziegel vergleichen könnte. Der THC-Gehalt liegt im Durchschnitt zwischen 3 und 10 %. Selten erreicht er 20 % oder noch mehr. Ausgewählte Qualitäten, Finest Selection oder Homemade-Haschisch können auch zu runden Formen oder Münzen gepresst oder zu Haschklumpen und trüffelähnlichen Gebilden zusammengeknetet werden. Manche dieser Qualitäten weisen extreme Wirkstoffpotenz auf. Ungepresster Pollen oder Haschischpuder ist gleichfalls geeignet, des Kenners Herz und Sinne zu erfreuen.
Gewonnen wird Haschisch, das in der Lautmalerei des Arabischen als »das Wunder der Verwandlung bewirkende Kraut« Lobpreisung findet, grundsätzlich über zwei verschiedene Wege: durch das Abreiben des Harzes mit den Händen von den Blütenständen oder über das Ernten, Trocknen und Sieben der ganzen reifen Cannabispflanzen.
Das Abreiben mit den Händen erfolgt nach einer uralten Technik. Es ist mühevoll und arbeitsintensiv, zur Massenproduktion von Haschisch folglich ungeeignet. Mit der altertümlichen Methode des Harzreibens deckt der Cannabis gebrauchende Teil der ansässigen Bevölkerung in den traditionellen Anbauregionen der Erde seinen Eigenbedarf. Nebenbei dient das Harzreiben für ein wenig »schnelles Geld« durch den Straßenverkauf vor Ort.
Die weltweit große Nachfrage nach Haschisch hat zu moderneren Produktionsverfahren geführt. Für die kommerzielle Vermarktung auf dem Weltmarkt wird Haschisch daher vorwiegend durch Sieben gewonnen. Der dabei betriebene Aufwand sowie die Sorgfalt beim Sieben entscheiden maßgeblich über die Qualität des gewonnenen Stoffes. Über Hightech-Siebverfahren neuester Standards kann Harzpulver erster Güte gewonnen werden. Doch wie nahezu überall, wo sich die Gesetze des Marktes durchsetzen, funktioniert auch die aktuelle Haschischproduktion nach dem Motto: »Masse statt Klasse«. Spätestens beim Pressen des Harzpulvers werden Haschisch Streck- und Bindemittel hinzugefügt. Am gebräuchlichsten sind heute Hennapulver, Pflanzenfette und Kerzenwachs. Aber auch nicht harzhaltige Pflanzenteile, Terpentin, Maulbeer- oder Granatapfelsaft, Fruchtmark, Baumharz, Asche, Teer sowie Milchpulver, Kondensmilch und Butterfette können unter das Haschisch gemengt sein. Konsumenten selbst vermuten bisweilen sogar Kameldung in der Ware. Der Nachfragedruck aus dem Westen, Gewinnsucht und Geldgier haben die »guten, alten Sitten« der traditionellen Haschischproduktion verdorben. Politische Wirren und Kriege oder langfristige wirtschaftliche, soziale und politische Umwälzungen in den jeweils bekanntesten Anbauregionen der Welt sowie die politische Drogenrepression ziehen ebenfalls immer wieder weitreichende Verschiebungen auf dem Welt-Haschischmarkt nach sich. Hochwertige Qualität einzukaufen ist
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