Heisses Rendezvous mit dem Boss
gefiel ihm gar nicht, dass er sie bitten musste. Sie straffte sich noch ein wenig mehr.
Unwillkürlich musste sie an Cara denken, die voller Sorge über ihre winzige, noch im Brutkasten liegende Tochter wachte. Sophy konnte die Freundin ihrer Schwester einfach nicht im Stich lassen – ebenso wenig, wie sie ihre Schwester je hatte enttäuschen können.
„Ich fange morgen mit der Arbeit an“, sagte sie mit Nachdruck.
„Gut. Ich werde dann auch hier sein und Ihnen zeigen, wie alles läuft“, erwiderte Lorenzo.
„ Punkt neun Uhr.“ Ein letztes Mal ließ Sophy den Blick über ihn gleiten. Dann wandte sie sich um und ging.
Lorenzos Erwiderung kam, als die Tür gerade hinter ihr zugefallen war. Ob er gewollt hatte, dass sie die vielsagenden Worte hörte, wusste sie nicht – doch sie machten sie wütend.
„Zu Befehl, Ma’am.“
2. KAPITEL
Es wurde neun Uhr, und dann war es auch schon nach neun. Sophy saß in dem Büro, das aussah wie nach einem Hurrikan. Alle dreißig Sekunden sah sie auf die Uhr. Das war doch nicht zu fassen. Kein Wunder, dass hier so ein Chaos herrschte! Lorenzo brauchte ganz eindeutig Unterstützung. Aber wenn er die wollte, stellte er es nicht gerade geschickt an.
Sie verbrachte fünf Minuten damit, die ungeöffnete Post zur Seite zu räumen, um die Tastatur zu finden. Dann beschloss sie, die Briefe zu öffnen. Nach vierzig Minuten hatte sie bereits ein ordentliches Stück des Schreibtisches freigeräumt. Der Korb fürs Altpapier war gefüllt mit leeren Briefumschlägen, und die Hälfte der Schreiben war zu nach Betreff sortierten Stapeln geordnet. Dann wollte Sophy nicht weitermachen, ohne erst mit Lorenzo zu sprechen. Also ging sie nach unten zum Empfang.
„Hallo Kat, ich bin Sophy und werde mich um die Verwaltungsangelegenheiten des Whistle Fund kümmern. Wissen Sie zufällig, wo Mr Hall ist?“
Die Empfangssekretärin blinzelte überrascht. „Eigentlich dachte ich, er sei bei Ihnen. Ist er vielleicht hinten im Hof?“
„Nein.“ Da hatte Sophy natürlich schon nachgesehen.
In diesem Moment kam ein Kurier herein und brachte ein Paket.
„Könnten Sie nachsehen, ob er im dritten Stock ist?“, bat Kat. „Ich muss mich um diese Lieferung kümmern.“
„Ja, natürlich“, erwiderte Sophy wie automatisch. Dann war Lorenzos Arbeitszimmer also im dritten Stock?
Sie ging die Treppe hinauf in den zweiten Stock, wo sie vorsichtshalber noch einmal in den anderen beiden Büros nachsah. Diese wirkten zwar, als würde dort tatsächlich jemand arbeiten, waren jedoch leer. Und dann gab es noch einen weiteren, ziemlich großen Raum, in dem sich fast nichts befand.
Als Sophy die Treppe zum dritten Stock hinaufstieg, musste sie ihre Nervosität unterdrücken. Oben war kein Gang, sondern eine Tür, an der „Privat“ stand. Nachdem auf mehrmaliges Klopfen hin nichts passierte, öffnete Sophy die Tür und trat ein.
Ein großzügig geschittener, lichtdurchfluteter Raum breitete sich vor ihr aus. Blinzelnd sah sie sich um und stellte fest, dass sie sich in einem privaten Apartment befand – dem von Lorenzo, der auf einem großen Ledersofa lag.
„Was ist los?“, fragte sie beunruhigt und ging zu ihm. Wieder fiel es ihr schwer, sich vom Anblick seines breiten Oberkörpers loszureißen. Doch als sie dann Lorenzos Gesicht betrachtete, bemerkte sie, wie blass er unter der Sonnenbräune war. Wenn das die Folgen eines Katers waren, dann würde sie ziemlich wütend werden.
„Halsschmerzen.“ Er brachte nur ein kaum hörbares Krächzen zustande.
Das ist wohl leicht untertrieben, dachte Sophy. Lorenzo sah nur etwas weniger umwerfend aus als am Vortag, was wohl bedeutete, dass es ihm ziemlich schlecht ging. Sie konnte gar nicht anders, als noch einmal den Blick über ihn gleiten zu lassen. Er hatte einfach den tollsten Körper, den sie je aus der Nähe gesehen hatte …
Lorenzo trug eine Boxershorts, sonst nichts. Und zwar keine weite, sondern eine, die sich eng um seine schmalen Hüften, seine muskulösen Oberschenkel und … um die übrigen attraktiven Körperteile schmiegte.
Sophy gab sich einen Ruck. „Sie haben Fieber“, stellte sie fest, denn das war eindeutig. Sie ging zur Küchenzeile des offen gestalteten Apartments und schenkte ein Glas Wasser ein.
„Mir geht’s gut“, behauptete Lorenzo und wurde erneut von einem heftigen Hustenanfall geschüttelt.
„Na klar. Deswegen haben Sie auch unseren Termin verpasst.“ Sie reichte ihm das Glas.
Als er mit heftig zitternden
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