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Hexen Kuss. Liebes-Zauber - Leidenschaft des Blutes

Hexen Kuss. Liebes-Zauber - Leidenschaft des Blutes

Titel: Hexen Kuss. Liebes-Zauber - Leidenschaft des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatana Fedorovna
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verbliebenes Auge war auf mich gerichtet.
    „Gern geschehen!“, erwiderte ich sarkastisch und biss in seinen Hals.
    Das Blut des Sterbenden schmeckte ausgezeichnet. Die Bitterkeit des ersten Trunkes im Schacht wich einer ganz neuen Empfindung. Dieses Getränk war köstlich, frisch, zitronenhaft, seidig und sämig zugleich. Die Welt wandelte sich mit jedem Schluck weiter, erschien wunderbar, kristallen, mystisch, zauberhaft verändert und rein. Mein Blick wurde schärfer und die Kraft aller Sinne nahm zu.
    Ich ging gestärkt weiter und fühlte mich immer besser, fast euphorisch. Die Wölfe folgten mir vorsichtig in einigem Abstand. Sie waren irritiert.
    Ich roch noch mehr frisches Blut. Hinter einem Gebüsch lag ein weiterer bewusstloser Rotgardist. Mein Hunger war unermesslich. Gier stieg in mir hoch. Sie glich der eines Trinkers auf einer Feier. Das war mein Blutfest!
    Ich vergaß alles um mich herum und grub genussvoll die Zähne in den neuen Hals.
    „ Was machst du da?“, hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir.
    Die Mordlust hatte zur Unachtsamkeit geführt.
    Langsam wandte ich mich um.
    Drei Gewehrmündungen wiesen direkt auf meinen Körper.
    „Mein Gott!“, rief einer der drei und wollte sich im ersten Moment bekreuzigen. Stattdessen zielte er noch genauer.
    Die Männer schauten mich von oben bis unten schockiert an. Der Anblick war wohl erschütternd. Für den Moment war auch ich sprachlos.
    Konnte ein Kampf erfolgreich sein?
    Durch die Auseinandersetzung mit dem Bolschewiken im Bergwerksschacht war ich über den Ausgang nicht sicher. Schon bei dem Kampf mit nur einem Mann war der Sieg schwer zu erringen gewesen. Waren ihre Kugeln nicht schneller? Vielleicht waren Vampire gar nicht unsterblich? Vorsicht war zu Beginn allemal besser.
    Es waren zudem die Unsrigen, also keine Feinde.
    „ Ich wollte mir hier Sachen besorgen!“, log ich. „Die Rotgardisten haben mir alle gestohlen.“
    Die Männer schwankten und begutachteten erstaunt meine Nacktheit.
    „Wieso bist du so blutverschmiert?“
    „ Ich habe mich hier versteckt! Zur Tarnung habe ich mich unter den Toten gelegt, es muss sein Blut sein!“
    Die Gruppe wirkte unsicher.
    „Das sah fast aus, als wenn der noch lebte!“
    Der Rotgardist war zum Glück inzwischen verstorben und konnte deswegen nichts mehr dazu sagen.
    „Streck deine Hände vor! Das ist nicht geheuer und wir müssen das erst überprüfen. Keine Bewegung, sonst schießen wir deinen Kopf weg! Valerij, fessele ihre Hände!“
    Der Größte von ihnen hatte gesprochen. Dabei zielte der Mann genau auf meine nackte Brust.
    Er war wohl der Anführer. Seine wenigen gelben Zähne kauten unablässig auf einem Stück Kautabak.
    „ Erschieß sie lieber gleich!“, wandte der Kleinste von ihnen unsicher ein.
    „ Sie sieht gefährlich aus! Es könnte eine Waldhexe sein!“
    Der junge Valerij trat sehr vorsichtig zu mir und wand eine rostige eiserne Kette, wie man sie zum Anbinden von jungen Stieren benutzte, um meine Hände. Dann legte dieser sie um meine Hüfte, sodass die Bewegungsfähigkeit der beiden Arme sehr stark eingeschränkt wurde. Ich konnte die Hände gerade etwas vor dem Bauch hin- und herbewegen. Mit einem Splint verriegelte er die Kette auch noch. Dann steckte Valerij das andere Ende zwischen meinen Beinen hindurch und hielt mich von hinten daran fest.
    „Wir gehen mit ihr zum Fluss und waschen sie erst einmal!“, entschied ihr Hauptmann zufrieden.
    „ Dann sehen wir weiter.“
    „ Mir ist sie nicht geheuer!“, wandte nochmals der Kleinere ein.
    „ Erschießen wir sie lieber. Es soll hier im Koptyaki-Wald wirklich Hexen geben!“
    Der bärtige Anführer lachte, spuckte seinen durchgekauten Tabak aus und genehmigte sich nachdenklich ein weiteres Stück Pfriem. Der Kleine richtete unentwegt sein Gewehr auf mich. Wenn ich zu fliehen versuchte, würde seine Kugel schneller sein.
    Der Große wies in östliche Richtung.
    „ Geh da lang und keine Sperenzchen! Wir zielen auf dich.“
    Dann hängte er mir einen halb gefüllten langen Jutesack über die Schulter, dessen Ende ich durch meine Ketten nur schwer greifen konnte.
    „Du trägst das!“
    Mir blieb nichts anderes übrig. Von Gewehren bedroht und von der Kälberkette gehalten, ging ich voran. Valerij machte sich dabei immer mal den Spaß, diese zu straffen, sodass sie schmerzhaft genau zwischen meinen Beinen scheuerte.
    Es handelte sich bei der Gruppe um bewaffnete Leichenfledderer aus der Umgebung. Der Jüngste war etwa

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