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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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Füßen hatte.
    Sie packte ihn bei der Schulter. „Du gehst sofort unter Deck, Whit“, sagte sie eindringlich. „Du schließt dich in meiner Kajüte ein und bleibst dort, ganz gleich, was geschieht.“
    Zu ihrer Verwunderung stemmte der Junge die Hände in die Hüften und sah sie trotzig an. „Um den Kampf zu verpassen?“
    „Ja. Das meinte ich. Geh jetzt.“
    „Aber, Captain …“
    „Das ist ein Befehl, Whit. Geh sofort unter Deck.“
    Er schaute zu Gryf hinüber und sah, dass er ernst nickte. Und obgleich er die Widerworte auf der Zunge spürte, hielt er sich zurück und tat wie ihm geheißen.
    Darcy wandte sich Gryf zu. „Was bevorzugt Ihr? Degen, Pistole oder Messer?“
    „Ich werde den Degen nehmen.“
    „Gut.“ Sie ging die Waffen durch, die ein Seemann soeben an Deck gebracht hatte, und warf Gryf einen Degen zu. Dann steckte sie ein Messer in den Gürtel und behielt ein anderes in der Hand.
    Hinter ihr beeilte sich die Mannschaft, die Kanonen gefechtsfertig zu machen und näher an die Reling zu schieben. Einige Matrosen füllten das Schießpulver ein und standen dann bereit, um die Befehle abzuwarten.
    Das Piratenschiff kam immer näher, bis man die Männer an Bord erkennen konnte, die sich an die Reling drängten. Es war eine verwahrloste Meute; die Jungen und die Alten standen Schulter an Schulter, um die Enterseile zu werfen.
    Obwohl Darcy schon als blutjunge Frau so manches Gefecht überstanden hatte, verspürte sie auch diesmal wieder ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Jeder Kampf könnte der letzte sein, das wusste sie nur zu gut.
    Voller Unbehagen dachte sie an jenen Tag zurück, an dem sie mit ihrer ganzen Familie auf einem kleinen, wendigen Schiff, der Sea Challenge , gesegelt war, um eine wertvolle Fracht sicher in den Hafen von London zu bringen. Damals hatte sie einer der gefürchtetsten Piraten, der teuflische Eli Sledge, mit seinem Schurkenschiff angegriffen.
    Das raue Gelächter seiner Mannschaft hallte noch in ihren Ohren wider. Nur mit Mühe waren sie dem Unhold entkommen, der beinahe ihre älteste Schwester und Riordan Spencer getötet hätte. Doch schließlich war es dem tapferen Riordan gelungen, den Piratenkapitän ein für alle Mal unschädlich zu machen.
    Doch der fürchterliche Eli Sledge war nicht der Letzte seiner Art gewesen. Andere Seeräuber, wie die, die nun auf die Un daunted zuhielten, trieben ihr Unwesen. Darcy biss die Zähne zusammen und wappnete sich innerlich gegen den bevorstehenden Kampf.
    Der beißende Geruch des Schwarzpulvers lag in der Luft, als die erste Salve abgefeuert wurde. Die Undaunted schwankte, da sie einen Schuss vor den Bug bekommen hatte. Doch die Mannschaft erwiderte das Feuer mit mehreren ohrenbetäubenden Salven, und auch das Piratenschiff musste einige Treffer hinnehmen.
    Dennoch kam es näher, bis die beiden Schiffe sich so nah waren, dass man die Rufe und Flüche der Piraten hören konnte, die ihre Seile ausgeworfen hatten. Sie kletterten bereits daran hoch und erreichten schließlich das Deck der Undaun ted .
    Der Piratenkapitän, der sicherheitshalber auf dem eigenen Schiff geblieben war und das Steuer hielt, erteilte seinen Männern Befehle.
    Als die brüllenden Mordbuben an Bord strömten, stellte Gryf sich neben Darcy. „Ihr solltet Euch jetzt zu Whit unter Deck begeben, Captain.“
    „Ihr denkt, ich laufe davon und lasse meine Männer allein kämpfen?“
    „Ihr seid eine Frau.“
    „Ich bin der Captain dieses Schiffes.“ Sie erblickte einen Piraten, der mit blankem Säbel auf sie zukam. Mit einer raschen, geübten Bewegung warf Darcy ihr Messer und traf den Mann in die Brust.
    Er stieß einen Schmerzensschrei aus und stürzte auf das Deck. Als ein anderer Pirat den Säbel aufhob, zog Darcy das zweite Messer aus ihrem Gürtel und streckte auch diesen Mann zu Boden.
    Während Gryf ungläubig das Geschehen beobachtete, bückte Darcy sich gemächlich, um die Messer wieder an sich zu nehmen. Sie stieg über den Toten hinweg und stürzte sich in das Kampfgetümmel. Kopfschüttelnd musste Gryf zugeben, dass sie zu bewundern war, auch wenn er die Tatsache verfluchte, dass sie sich in große Gefahr begab.
    „Hinter Euch“, rief er, als er in Darcys Nähe kam und einen Angreifer, der gerade zustechen wollte, mit dem Degen durchbohrte.
    Darcy wirbelte herum, und als sie sah, was Gryf getan hatte, schenkte sie ihm einen dankbaren Blick, bevor sie den Kampf wieder aufnahm.
    „Hier, Mädchen.“ Newton warf ihr einen Degen zu, und

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