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Höhenangst

Höhenangst

Titel: Höhenangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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leckte dabei in aller Öffentlichkeit den Schwanz eines Unbekannten, so ordinär, so ungezogen. Mit hervorquellenden Brüsten aus meinem BH, mit heruntergelassener Hose, vor hundert Leuten, tausend Leuten. Und alle hielten die Kamera auf mich.
    Ich war weiter gegangen, als ich eigentlich gewollt hatte. Aber das war gut so. Ich fühlte mich so herrlich schmutzig und voller Boshaftigkeit. Als der Mann grunzte, dass es ihm nun käme, nahm ich alles, was er mir zu geben hatte. Dabei besorgte ich mir selber einen nie erlebten Orgasmus. Er ging mir durch und durch, machte mich völlig verrückt, brachte mich in Ekstase. Die Stimme des Amerikaners holte mich in die Wirklichkeit zurück.
    »Du warst immer schon zu laut. Wir hören besser auf.«
    Mir war das nur recht. Wir waren zwar im Park mit seinem dunklen Gebüsch und der spärlichen Beleuchtung sicher, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis die Rakete losging, die ich gezündet hatte. Ich brachte meine Kleider einigermaßen in Ordnung und empfahl ihm, einen anderen Weg zu gehen, damit niemand auf die Idee käme, wie wären ein Paar. Er meinte, wir könnten uns bei Champers and Oysters treffen.
    Aus verschiedenen Gründen tat ich das nicht. Vielleicht glaubte er immer noch, ich sei Evangelina de Sevilla, vielleicht aber auch nicht. Jede weitere Unterhaltung wäre unangenehm gewesen. Ich nahm ein Taxi und fuhr nach Hause. Fünfzehn Minuten später trank ich in meiner Küche einen Kaffee und betrachtete etwas reuevoll, aber zufrieden grinsend, meinen roten, geschwollenen Po im Spiegel.
    Der Rest ist Geschichte, wie man so sagt. Ich hatte weder den zweiten, dritten, vierten noch fünften Kameramann im Gebüsch bemerkt. Sie gingen ohnehin alle zu ihrer Zeitung und kassierten einen Haufen Geld für ihre Fotos und ihre Story.
    Evangelina de Sevilla rastete völlig aus; sie wurde fast verrückt, benahm sich wie eine Berserkerin und inszenierte den perfekten Diva-Koller auf dem Londoner Flughafen Heathrow. Sie drohte natürlich mit Klage. Aber alle Zeitungen verklagen? Wem hätte das schon genutzt?
    Auf den Fotos war sie wirklich gut getroffen. Alles in Farbe und Großformat: Nacktarschig über den Knien eines Mannes, baumelnde Brüste und strampelnde Beine in ihrem verrutschten Höschen. Dazu lächelte sie selig und schien die Prügel zu genießen.
    Dass sie zur fraglichen Zeit in ihrem Hotel geschlafen hatte? Bei ihrem Ruf und der überzeugenden Aussage ihres alten Schulfreundes? Ihre Ausrede glaubten selbst ihre Anwälte nicht.
    Ich verhielt mich ruhig und sammelte alle Presseausschnitte.

Spiel mit dem Feuer
Marianna Multiple
Kristina Lloyd
    Marianna war ein Showgirl, eine Stripperin, ein mit Klunkern überladenes Mädchen vom Tingeltangel. Ursprünglich kam sie aus Margate; jetzt reiste sie in der Weltgeschichte herum und gastierte an Orten, die sie aber nie zu Gesicht bekam. Auf einem Bein hatte sie ein türkisfarbenes Schlangen-Tattoo, das sich von ihrem niedlichen Fußknöchel hinauf zu ihren nackten Schamlippen wand. Sie können sich nicht vorstellen, welche Unsummen sie für Enthaarungswachs ausgab. Ihr Boss war Irwin Lockhart, der Mann mit dem Festzelt. Ein echter Mistkerl, wie es vor ihm noch keinen gegeben hatte.
    »Mehr Hintern, Marianna! Mehr Titten! Zeig’s mir, du Luder!«, brüllte er. Manieren hatte er wirklich keine.
    Dabei reichte normalerweise schon die Art und Weise, wie Marianna einen Handschuh abstreifte, um die Männer um den Verstand zu bringen.
    Eines Tages entschied sie sich, ihrem Boss eine Lektion zu erteilen.
    »Marianna«, sagte er, »ich habe in dieser Stadt ein paar einflussreiche Freunde. Ich will, dass sie sich den Rest ihres Lebens an die heutige Nacht erinnern.«
    »Geh, und fick dich selber, Irwin Lockhart.« Es machte ihm nichts aus, wenn sie so mit ihm redete. »Ich mache, was ich will, kapiert?«
    Marianna wohnte zusammen mit ihrem neuen Ehemann Mental Micky in einem Wohnwagen. Er war Schwert- und Feuerschlucker, ein schofeliger, aber kraftvoller Kerl mit einer Eisenmuffe am rechten Arm. Er roch nach Zigaretten, Whisky und Paraffin. Wenn er kein Feuer schluckte, dann verspeiste er Pussys, normalerweise die von Marianna. Auf seiner Zunge konnte man Zigaretten ausdrücken. Sie war rau und unermüdlich auf ihrem Kitzler. Aber Marianna würde sich niemals von ihm küssen lassen, obwohl sie sich liebten. Nicht von diesem Mund. Manchmal aß Marianna Kirschen, wenn sie Liebe machten. Nur um etwas Süßes zu schmecken. Sie versteckte sie im

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