Homoeopathische Hausapotheke
blass, zornig, flucht
Im Gegensatz dazu ist der dünne, gelbe, zähe, scharfe, wund machende, blutige und übel riechende Ausfluss mit den splitterartigen Schmerzen in der Scheide leicht zu unterscheiden. Äußerlich unterscheiden Sie sich weniger: dunkles Haar, blasses, abgehärmtes, hoffnungsloses Gesicht mit eingesunkenen Augen. Aber Ihre Reaktionen gegenüber der Familie sind noch heftiger, noch zerstörerischer. Sie wüten, toben und fluchen. Eine geradezu teuflische Rachsucht plagt Sie, trotzdem Sie unter jeder Erschütterung leiden, sowohl menschlich als auch beim Autofahren. Gönnen Sie sich mehr Ruhe und Acidum nitricum, damit sich nicht nur die Schleimhäute erholen, sondern auch die dünnschichtige Unterhaut, das Herzstolpern, das Knieknacken, die juckenden Wärzchen am Hals, die Feigwarzen am Damm. Und auch Ihre Familie!
Mit aashaft stinkendem Ausfluss
Kreosotum D4
3 × täglich
↓ Kälte, Bettwärme
↑ Wärme
Typ: blass, kalt, feucht
Übler kann der Ausfluss nicht mehr werden. Dünnes, wund fressendes, nach Fäulnis und Aas stinkendes, bräunlich-blutiges Sekret rinnt juckend aus der Scheide. Tief drinnen brennt der Unterleib. Jetzt heißt es, nicht mehr zögern, Kreosotum einnehmen und zum Frauenarzt gehen. Der sieht den Muttermund weit offen stehen, von harten Knoten durchzogen oder gar schon von blumenkohlartigen Gewächsen bedeckt (Scirrhus). Das war höchste Zeit!
Gebärmutterblutung
Das Blut ist der dynamische Träger all dessen, was Lebendiges bedeutet: Liebe, Wärme, Zuneigung. Ein Verlust des Blutes bedeutet immer einen Sprung ins Gegenteil: Härte, Kälte, Abneigung. Geht das Blut über die Gebärmutter verloren, dann heißt das, dass auch das Heim werdenden Lebens die liebende, wärmende Zuneigung zu verlieren droht.
Hellrote, aktive Blutung: erste Arznei
Phosphorus D30
alle 10 Minuten
↓ Anstrengung
↑ Ruhe
Typ: rot/blass, zart, frostig
Das erleben wir besonders in der hellen, aktiven Blutung jener hellhaarigen, schlanken Frau, die durch ihr sonniges Wesen, durch ihre wärmende Intelligenz, durch ihre zugeneigten, strahlenden Augen die Welt etwas farbenprächtiger gestaltet. Bis sie erschöpft ihre Rolle nicht mehr spielen darf und ohne ersichtlichen Grund so stark blutet, dass sie zu Phosphorus greifen muss. Nicht nur zur Blutstillung, nicht nur zur Gefäßstärkung, sondern auch um ihr das Feuer in den Adern, in der Seele und im Geist anzufachen, damit sie für uns alle wieder phosphoreszierend leuchten darf.
Diese Arznei ist die erste, die Sie bei allen hellroten Blutungen anwenden, gleichgültig aus welcher Körperöffnung!
Hellrote, aktive Blutung: mit anhaltender Übelkeit
Ipecacuanha D3
alle 10 Minuten
↓ nachts
↑ Frischluft
Typ: warm, rote Wangen, reine Zunge
Inzwischen können Sie in Ruhe nachschauen, ob eventuell eine andere Arznei zutreffen könnte, sollte Phosphor erfolglos bleiben oder die Blutung sich nach kurzer Zeit wieder einstellen. Am leichtesten fällt die Wahl, wenn sich bei hellrotem Bluten eine leichte Übelkeit einschleicht, die Zunge aber nicht belegt, sondern absolut rosig rein bleibt. Das verlangt nach Ipecacuanha. Zu leichtfertig wird diese Arznei vergessen, weil wir sie eigentlich für das „Erbrechen bei sauberer Zunge“ kennen.
Hellrote, aktive Blutung: schmerzloses, angstloses Geschehen
Millefolium D4
alle 10 Minuten
↓ Berührung
↑ Nasenbluten
Typ: rot, hitzig, feucht
Noch eine plötzliche, hellrote, aktive, flüssige Blutung. Sie ist leicht von den obigen zu unterscheiden, da sie trotz heftiger Hartnäckigkeit schmerzlos und völlig ohne Angst verläuft. Das genügt, um Millefolium einzusetzen. Die Arznei wirkt besonders rasch, wenn Sie eine rote, kräftige Frau sind, deren Blut des Öfteren unangenehm in verkehrte Richtungen wallt. Wie beispielsweise zum Kopf mit Kopfweh „zum-an-die-Wand-hauen“und anschließendem, erleichterndem Nasenbluten. Wie unten, so oben!
Hellrote, passive Blutung: teils flüssiges, teils geronnenes Blut, aufgelockerter Muttermund
Ustilago D2
alle 10 Minuten
↓ Berührung
↑ Ruhe
Typ: nervös, niedergeschlagen
Jetzt zum eher passiven, anhaltendem, gemächlichen Heraussickern von hellrotem Blut. Die Quelle sitzt meist am weichen, schwammig aufgelockerten Muttermund. Von dort sickert gelegentlich teils flüssiges, teils geronnenes, helles Blut heraus. Aber ein anhaltendes Wehtun am unteren Ende der Gebärmutter, ein brennender Herzschmerz und seltsam veränderte Empfindungen an den Augen – sie
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