Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Human

Human

Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
mit dem Nichts zu kommunizieren.« Sie griff mit einer Hand hinter sich, öffnete den Schlitz und nahm den Faden hinaus. Nachdem sie ihn vorsichtig wieder in die durchsichtige Kapsel gelegt hatte, wollte sie ihn Whispr geben.
    Ingrid ging dazwischen. Ihr Begleiter protestierte nicht und ließ sich auch nichts anmerken, als die Ärztin die Kapsel an sich nahm und wieder in dem winzigen Täschchen in ihrem BH verstaute.
    »Danke für Ihre Mühe, Nokhot. Was schulde ich Ihnen?«
    Das Mädchen nannte seinen Preis, der zur Abwechslungakzeptabel war. Als Ingrid den Transfer durchführte, begann Nokhot auf einmal erneut zu kichern.
    »Hey, jetzt weiß ich es! Jetzt ist alles klar!«
    »Wirklich?« Ingrid hätte beinahe vergessen, sich aus ihrem Konto abzumelden. »Was? Wie?«
    Das Mädchen sah ihr in die Augen. »Aliens! Ihr Faden spricht mit Aliens!« Sie hätte noch mehr gesagt, doch alle weiteren Worte gingen in ihrem Kichern unter.
    »Ja, genau«, meinte Whispr trocken. »Sie haben es begriffen. Danke für Ihre Mühe.« Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ den Laden. Ingrid folgte ihm. Soweit sie es beurteilen konnten, schien ihnen niemand zu folgen, als sie zum Fahrstuhl gingen, der sie wieder an die Oberfläche bringen würde.
    Aliens. Dank Morgan Ouspel wussten sie, was sich auf dem Faden befand, und auch wenn das verwirrend und ein wenig unheimlich war, hatte es doch nichts mit Aliens zu tun.
    Den Rest des Tages verbrachten sie damit, Vorbereitungen für ihre Abreise zu treffen. Wann immer sich ein neugieriger Ladenbesitzer erkundigte, warum sie gewisse Vorräte benötigten, erwiderten sie, dass sie vorhatten, zu campen und Vögel zu beobachten   … was auch die halbe Wahrheit war. Diese Erklärung bewirkte im Allgemeinen, dass die Händler sie warnten.
    »Passen Sie auf, wo Sie hingehen   … Entfernen Sie sich nicht zu weit vom Fluss   … Halten Sie die Augen nach Löwen und vor allem nach Leoparden offen   … Die Geparden werden Sie in Ruhe lassen   … In der Namib gibt es keine Banditen, vor denen man auf der Hut sein muss, die mögen die Hitze genauso wenig wie wir   … Nehmen Sie genug Wasser mit   … Nehmen Sie genug zu essen mit   … Sagen Sie jemandem, wo in etwa Sie hinwollen und wann Sie zurückkehren werden.«
    Sie hörten sich jeden Ratschlag pflichtbewusst an   … und beherzigten alle mit Ausnahme der letzten beiden. Sie hatten nicht die Absicht, irgendjemanden auch nur über die grobe Richtung, in die sie gehen wollten, zu informieren. Sobald sie einen oder zwei Tagesmärsche von Orangemund entfernt waren, wären sie völlig auf sich allein gestellt.
    »Das ist natürlich verrückt.«
    Sie saßen in einem Straßencafé und sahen zu, wie die Sonne über der Wüste und dem dahinterliegenden Atlantik unterging, und Ingrid wartete auf den bestellten Cappuccino.
    »Was ist?« Whispr verspeiste gerade den letzten Rest seines Abendessens. Es war erstaunlich, wie viel Energie er aus so wenigen Kalorien gewinnen konnte, dachte sie.
    »Das Signal des Fadens. Dass es auf etwas Außerirdisches gerichtet sein könnte.«
    Er trank einen Schluck Wasser und stellte das Glas vorsichtig wieder auf den Tisch. »Sie hat nur einen Witz gemacht. Die Meld hat dich auf den Arm genommen.« Nach einer Pause fügte er hinzu: »Du nimmst das Ganze ernst.«
    Irritiert wandte Ingrid den Blick ab. »Ich weiß nicht, was ich tue. Das alles ergibt keinen Sinn, Whispr. Das hat es von Anfang an nicht getan. Der Faden besteht aus einem Metall, das es nicht geben dürfte. Und doch behält er irgendwie seine Struktur und seine Zusammensetzung. Laut diesem Morgan enthält er keine Informationen, sondern Nanoimplantate einer Art, wie ich sie schon zweimal gesehen habe, und die dürfte es eigentlich auch nicht geben. Jetzt besteht irgend so eine afrikanische Amateurtechnikerin darauf, dass das kaum messbare Signal, das er abgibt, dank der winzigen Energiequelle, die wir nicht verstehen, auf den leeren Raum ausgerichtet ist. Das ist möglich, ergibt aber noch viel weniger Sinn als alles andere.«
    »Okay, Doc   … Nicht so schnell. Gehen wir im Sinne einer durchgeknallten Abendunterhaltung mal davon aus, dass alles, was du eben gesagt hast, wahr ist und bewiesen werden kann. Worauf weist es mit größter Wahrscheinlichkeit hin? Auf die Existenz kleiner grüner Männchen aus dem Weltall? Oder auf irgendeine grundsolide Herstellung und technische Fachkenntnis, wie man es bei einem Konsortium wie dem SAHV findet?

Weitere Kostenlose Bücher