Ich will dich jetzt | Erotische Geschichten (German Edition)
überkam sie ein unbändiges Sehnen, sich jetzt und hier hinzugeben. Doch etwas in seinem Blick hielt sie zurück, sich ihm ein weiteres Mal an den Hals zu werfen.
»Ich liebe Männer.«
Es war wie eine Ohrfeige für sie. Das konnte nicht sein! »Sie sind nicht Valentinos Freund. Er heißt anders.«
»Richtig. Ich bin ein guter Freund von ihm.«
»Haben Sie mit ihm geschlafen?«
»Das geht Sie nichts an.« Er drehte sich zur Tür.
»Nein, Tom! Bitte, warten Sie. Ich ... es tut mir leid, dass ich das gesagt habe. Aber ich hatte eben einfach nicht das Gefühl, dass sie auf Männer stehen.«
»So kann man sich täuschen«, sagte er bitter. »Kann ich jetzt gehen?«
»Verdammt! Sie haben mich geküsst! Und nun spielen Sie die beleidigte Leberwurst?«
Mit einem Ruck drehte er sich um, packte ihre beiden Oberarme und drängte sie in unglaublicher Geschwindigkeit gegen eine freie Wand. Lisa knallte dagegen. »Au!« Angst und Lust schnürten ihr die Kehle zu und ließen sie keuchen.
»Hör mal gut zu, mein Mädchen«, stieß er zwischen den Zähnen hervor. »Keiner wagt es, so mit mir zu sprechen! Ist das klar?«
Lisa nickte schwer atmend. Plötzlich spürte sie etwas, das sie nicht hätte spüren dürfen. Sein Schwanz presste sich gegen ihren Bauch. Er schien es auch zu bemerken und sagte trocken: »Die natürliche Reaktion auf Stärke und Schwäche.« Er ließ sie los und ging.
Lisa lief ihm hinterher. »Sie können nicht einfach gehen. Wenn Sie es tun, haben Sie die Zukunft einer Frau ruiniert, die Sie geküsst haben.«
Er lachte auf. »Es wäre nicht das erste Mal.« Dabei nahm er seinen Mantel vom Haken.
»Tom, bitte! Helfen Sie mir!«
Er blickte ihr in die Augen, streichelte ihre Wange und sagte: »Jeder ist für sich selbst verantwortlich, meine Kleine.« Mit einem Kuss auf die Stirn verließ er ihre Wohnung.
Minutenlang starrte Lisa die geschlossene Wohnungstür an, und hörte, wie ihre Tränen dauerhaft auf den Parkettboden tropften.
***
Die nächsten beiden Tage bis zum Wochenende hatte Lisa frei. Sie war totunglücklich, nutzte aber die Zeit, um weitere erotische Modelle zu entwerfen, die ihr selber überhaupt nicht gefielen. Stattdessen, um sich wenigstens ein bisschen aufzumuntern, zeichnete sie Abendkleider in den verschiedensten Formen und Farben mit vielen Accessoires und Liebe zum Detail. Das Wochenende nutzte Lisa, um sich von ihrem Traum, der Teilnahme an der Modenschau, zu verabschieden. Dauerhaft spukte Tom Monroes Satz: »Jeder ist für sich selbst verantwortlich« in ihrem Kopf herum. Über ihn wollte sie nicht mehr nachdenken. Sie zwang sich dazu.
So kam Lisa am Montagmorgen entschlossen und alle Gefühle in die hinterste Schublade ihres Seins verdrängend, in die Firma und bat ihre Chefin, sofort als sie das Büro betrat, um einen Besprechungstermin.
***
Lisa klopfte und trat sofort ein. Sie hatte wohl zu viel Kaffee getrunken, denn ihr Adrenalin schoss durch ihre Adern.
»Guten Morgen, Ma’am.«
Amanda Fox erhob sich. »Guten Morgen, Lisa.«
Lisa wunderte sich kurz über das Erheben ihrer Chefin, das hatte sie bisher noch nie an ihr beobachtet, legte aber sofort mit ihrer Rede los, bevor sie der Mut verließ. »Ich möchte gleich zum Punkt kommen. Ich möchte mit meinen Modellen, die nicht ausreichend für die Modenschau sind, zurücktreten.«
Amanda nickte anerkennend. »Gut. Ich hatte so sehr gehofft, dass Sie das sagen würden, Miss Harrington.«
Lisa wusste, dass es diese Schlange von Frau freuen würde. So versuchte Lisa die Freudentänze ihrer Chefin nicht an sich heranzulassen und so schnell wie möglich dieses verhasste Zimmer zu verlassen.
»Von daher sage ich nun: Herzlichen Glückwunsch!«
Lisa gefror alles im Gesicht, und ärgerte sich, dass sie diese Gemeinheiten nun doch an sich heranließ. »Sie beglückwünschen mich zu meinem Rückzug?«, spie Lisa verächtlich aus.
»Aber, aber, meine Liebe. Nicht doch! Ihre Werke waren ganz scheußlich. Aber die, die Sie mir am Freitag auf den Tisch gelegt haben, sind einfach wunderbar, fantastisch, einmalig! Damit werden Sie alle Modeschöpfer vor Neid erblassen lassen.«
Lisa schluckte. Was ging hier vor?
»Warum sehen Sie mich an wie das siebte Weltwunder? Hatten Sie nicht erwartet, dass ich so einen Geschmack besitze. Ja, ich weiß, ihre Robe ist provokativ, sehr provokativ, aber ich werde sie anfertigen lassen und dann geht’s ab zur Modenschau. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Ich habe sie am Freitag bereits
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