Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Titel: Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
Vom Netzwerk:
drüben im Büro bei Hernandez, Mann. Er sagt, du brauchst dir gar keine Sorgen um deinen Job zu machen. «
    Sublett sah Rydell mit seinen blanken Silberaugen an. »Und was ’s mit deinem, Berry?«
    Rydells Arm begann unter dem aufgeblasenen Verband zu jucken. Er bückte sich und fischte einen Plastikstrohhalm aus dem kleinen weißen Abfalleimer neben dem Bett. Er steckte den Strohhalm unter den Verband und zwirbelte ihn herum. Es half ein bisschen. »Ich bin weg vom Fenster da drüben. Sie wollen mich nicht mehr ans Lenkrad lassen.«
    Subletts Blick war auf den Strohhalm gerichtet. »Du solltest keine gebrauchten Sachen anfassen. Nicht in ’nem Krankenhaus. «
    »Du hast nichts Ansteckendes, Sublett. Du bist eins der cleansten Arschlöcher aller Zeiten.«
    »Und was willst du jetzt machen , Berry? Du musst doch von irgendwas leben, Mann.«

    Rydell warf den Strohhalm wieder in den Eimer. »Weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass ich nicht die geringste Lust habe, Pförtner in ’ner Siedlung oder Nachtwächter im Einkaufszentrum zu werden.«
    »Was ist mit diesen Hackern, Berry? Glaubst du, sie kriegen die Typen, die uns reingelegt haben?«
    »Nee. Das sind zu viele. Die Republik der Sehnsucht gibt’s schon ’ne Weile. Die Jungs vom FBI haben ’ne Liste von vielleicht dreihundert ›Mitgliedern‹, aber die kann man ja nicht alle in die Sache reinziehen, nur um rauszufinden, wer’s wirklich getan hat. Oder jedenfalls erst, wenn einer von denen jemand verpfeift, was sie ziemlich regelmäßig zu tun pflegen.«
    »Aber warum sollten sie uns so was überhaupt antun wollen?«
    »Zum Teufel, Sublett, woher soll ich das wissen?«
    »Ich mein ja bloß«, sagte Sublett.
    »Naja, einmal das, und Hernandez sagt, er hätte vom LAPD gehört, ihrer Meinung nach hätte es jemand auf Mrs Schonbrunn abgesehen gehabt – wir sollten sie mehr oder weniger mit runtergelassenem Höschen erwischen.« Weder Sublett noch Rydell hatten Mrs Schonbrunn tatsächlich gesehen, weil sie im Kinderzimmer gewesen war, wie sich herausstellte. Nur ihre Kinder waren nicht da; die waren mit ihrem Daddy nach Washington unterwegs, um die drei neuesten Vulkane zu überfliegen.
    Nichts, was Gunhead in dieser Nacht seit der Abfahrt aus der Waschanlage empfangen hatte, war echt gewesen. Jemand war in den Bordcomputer des Hotspur Hussar eingedrungen, hatte einen Haufen komplizierter, kunstvoller und komplett falscher Daten ins Kommunikationsbündel eingegeben und Rydell und Sublett von IntenSecure und dem Todesstern (der natürlich nicht tot gewesen war) abgeschnitten. Rydell vermutete, dass ein paar von den netten Kameraden aus der Mongolei drüben
in der Autowaschanlage ein bisschen was darüber wissen könnten.
     
    Und vielleicht war Rydell in diesem Moment seltsamer Klarheit, als Gunheads zerknautschter Kühler immer noch die zerfetzten Überreste von zwei großen Ledersofas zu erklimmen suchte und ihm die Erinnerung an Kenneth Turveys Tod endlich real vor Augen stand, zu dem Schluss gekommen, dass dieses erhabene und verrückte Etwas, diese Anwandlung, einfach spontan zu handeln, vielleicht nicht immer so unbedingt verlässlich war.
    »Aber, Mann«, hatte Sublett wie zu sich selbst gesagt, »die werden diese kleinen Babys umbringen .« Und mit diesen Worten hatte er seinen Gurt aufschnappen lassen und war mit der Glock in der Hand draußen, ehe Rydell überhaupt irgendwas tun konnte. Rydell hatte ihm einen Block vorher befohlen, die Sirene und das Blaulicht auszuschalten, aber jetzt wusste garantiert jeder im Haus, dass IntenSecure da war.
    »Wir gehen rein«, hörte Rydell sich sagen, als er das Halfter mit der Glock drin an seine Uniform klebte und sich seinen Chunker schnappte, der abgesehen von seiner Feuergeschwindigkeit wahrscheinlich höchstens für eine Schießerei in einem Kinderzimmer getaugt hätte. Er trat die Tür auf, sprang hinaus und brach mit seinen Stiefeln sofort durch die zolldicke Glasplatte eines Kaffeetisches. (Zwölf Stiche, aber die Wunde war nicht tief.) Er konnte Sublett nicht sehen. Er stolperte vorwärts, wobei er den plumpen gelben Chunker fest an sich gedrückt hielt, und merkte undeutlich, dass mit seinem Arm etwas nicht stimmte.
    »STEHEN BLEIBEN, DU DRECKSACK!«, sagte die lauteste Stimme der Welt. »LAPD! LASS DAS SCHEISSDING FALLEN, ODER WIR PUSTEN DIR DEN ARSCH WEG!«
    Rydell sah sich im Brennpunkt eines plötzlich aufleuchtenden, außerordentlich schmerzhaften Lichtstrahls, der so
grell war, dass sein Licht wie

Weitere Kostenlose Bücher