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Im Heu oder im Bett

Im Heu oder im Bett

Titel: Im Heu oder im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hogan
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Ziel hergekommen war und sich auch durch nichts davon abbringen lassen würde. Er brauchte diesen Job, um zu bekommen, was er wollte. Und er würde viel besser arbeiten können, wenn in seinem Kopf nicht diese Fotos aus dem Katalog herumgeisterten, in denen Lauren nur spärlich in Seide und Spitze verhüllt in Szene gesetzt war. Er fluchte leise, als er nach der Metallsäge griff. Zu wissen, wie Lauren unter der harmlosen Jeans und dem blauen T-Shirt aussah, würde es ihm nicht leichter machen, in Erfahrung zu bringen, ob Jem wirklich sein Sohn war.
    Mit dem Werkzeugkasten kehrte er auf die Veranda zurück und nahm die Schaukel von der Aufhängung herunter. In weniger als zwanzig Minuten hing die reparierte Schaukel wieder wie neu an ihrem Platz. Selbst überrascht, wie ihn die Erledigung dieser einfachen handwerklichen Arbeit mit Zufriedenheit erfüllte, nahm er nach fünfzehn Jahren Berufserfahrung im Baugeschäft fachmännisch die Vorderfront des Hauses unter die Lupe.
    Allein auf den ersten Blick konnte er erkennen, dass das Dach repariert, die Verandadielen ersetzt und die Fenster neu verglast werden mussten.
    Er seufzte, als er eine kleine Flasche aus dem Werkzeugkasten holte und dann die Scharniere der Haustür einölte. Er war überqualifiziert für diesen Job, aber das würde Lauren nie erfahren. Zumindest nicht, bevor es Zeit war, es sie wissen zu lassen.
    Plötzlich streckte Jem sein Gesicht aus der Tür. „Was machst du da?” fragte der Junge, als er vorsichtig auf die Veranda schlüpfte.
    Cole, der sich daran erinnerte, wie er als Junge selbst von Werkzeugen und Bauarbeiten fasziniert gewesen war, wurde von einer seltsamen Unruhe ergriffen. „Ich bringe die Haustür in Ordnung.” Er fuhr mit seiner Arbeit fort. „Warum holst du nicht deine Mom, wenn dein Zimmer jetzt aufgeräumt ist? Dann könnt ihr euch die Schaukel ansehen. Sie ist repariert.”
    Jem rannte augenblicklich zurück ins Haus. „Mom! Mom! Die Schaukel geht wieder.
    Komm!”
    Die Begeisterung des Jungen berührte Cole, aber er arbeitete unbewegt weiter, bis Lauren mit ihrem Sohn an der Hand erschien. Sie trug dieses kühle, gelassene Lächeln zur Schau, das er schon auf so vielen Fotos von ihr bemerkt hatte. Obwohl sie sich eine altmodische Schürze über die Jeans gebunden hatte, schaffte sie es dennoch, wie eine ungemein sexy Hausfrau auszusehen, die an der Tür auf ihren Mann wartete. Und einen verrückten Moment lang konnte er sich gut vorstellen, dieser Mann zu sein.
    „Sind Sie schon fertig?” fragte sie.
    Cole nickte, als er zur Seite trat, um Lauren Platz zu machen. Aber im Vorbeigehen streifte sie ganz leicht mit der Hüfte seinen Oberschenkel, und sein Blut geriet gefährlich in Wallung.
    Er glaubte zu hören, dass sie nach Luft schnappte, und bemerkte dann ihren überraschten, ja fast erschreckten Blick.
    „Du zuerst, Mom.” Der Junge zog an ihrer Hand und unterbrach so den fast unmerklichen Kontakt zwischen Cole und ihr.
    Lauren folgte ihrem Sohn schnell zur Schaukel, nahm anmutig darauf Platz, schlug ihre langen Beine übereinander und deutete Jem an, sich auf den freien Platz neben sie zu setzen, was der Junge auch begeistert tat. „Wahnsinn”, meinte er ehrfürchtig und schlenkerte mit den Beinen.
    Lauren sah Cole an und schloss sich ihrem Sohn an: „Wahnsinn.” Dann legte sie den Arm um Jem und lächelte ihn so liebevoll an, dass Cole ganz schwer ums Herz wurde.
    „Danke, Mr. Travis”, sagte sie mit so weicher, schmeichelnder Stimme, dass er es wie eine körperliche Berührung empfand. „Seit wir hier eingezogen sind, haben wir uns jeden Tag gewünscht, diese Schaukel benutzen zu können.” Entschieden hob sie das Kinn. „Ich werde Sie für das Wochenende anheuern, habe aber immer noch die Absicht, mit weiteren Bewerbern zu sprechen, und möchte Ihre Referenzen sehen.”
    Etwas in ihrem Blick warnte ihn davor, leichtsinnig zu werden. „Führen Sie mit jedem ein Vorstellungsgespräch, der sich bei Ihnen meldet.” Damit drehte er sich um und widmete sich wieder seiner Arbeit an der Tür. „Ich werde einfach hier arbeiten, bis Sie jemanden gefunden haben, der den Job so schnell und so gut erledigen kann wie ich.” Über die Schulter warf er ihr einen Blick zu. „Oder bis Sie die Suche aufgegeben haben.”

2. KAPITEL
    Gegen vier Uhr am nächsten Nachmittag war Lauren so frustriert, dass sie am liebsten geschrien hätte. Sie hielt ein mit Fettflecken und Eselsohren verunziertes Blatt Papier in Händen,

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