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Im Schloss der schlafenden Vampire

Im Schloss der schlafenden Vampire

Titel: Im Schloss der schlafenden Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Der verdient Millionen.
Davon kann er ruhig mal was umverteilen — an jene, die nicht soviel haben. Ist
wie in der Steuerpolitik. Wer hat, muss geben — dem Finanzamt. Damit die
Politiker ihre Altersversorgung königlich aufstocken können, hahah!
    Plötzlich fiel ihm ein: Er
hatte noch nicht ins Handschuhfach geguckt.
    Als er es öffnete, fiel ihm das
Handy in die Finger.
    Es war eingeschaltet. Und
sofort war ihm klar, welche Gefahr das bedeutet. Denn ein eingeschaltetes
Mobiltelefon kann angepeilt werden, eignet sich zur Standortbestimmung wie
Leuchtfeuer.
    Aber bevor er das Gerät
stilllegte, sollte es ihm helfen. Er wählte.
    Fünfmal das Freizeichen. Dann
meldete sich Edmund. „Schloss Prinzenruh. Edmund Vogt.“
    „Ed, ich bin’s.“ Im selben
Moment biss er sich auf die Lippen. Himmel, keinen Namen! — da doch die Gören
mithörten.
    „Konny?“ Edmunds Stimme klang
verärgert. Aber verärgert war er eigentlich immer.
    „Ja. Du, ich bin im Druck. Kann
nicht frei sprechen. Habe hier Ohrenzeugen. Zwei Kinder, die ich... die sind
‘ne Million wert. Aber ich muss sie verstecken. Ich komme zu dir. Bin schon
fast da.“
    „Was?!!! Bist du
wahnsinnig?!!!“
    „Reg dich ab! Und bitte keine Vorhaltungen!
Ich bin wirklich im Druck.“
    „Ich lass mich von dir in
nichts reinziehen.“
    „Halt die Luft an! Von wem habe
ich denn die tollen Tips für die noblen Schlitten. Jetzt habe ich mir den von
Hühnerfutter-Heymwacht geholt. Aber seine verdammten Bälger sind noch drin.“
    Edmund schien nach Luft zu
schnappen.
    Lena rief unter der Decke
hervor: „Wir sind keine verdammten Bälger! Wir sind... sind Mädchen.“
    „Halt den Mund!“
    „Was?“, schnappte Edmund.
    „Ich meine nicht dich. Die Göre
macht sich mausig.“
    „Hör mal zu!“, sagte Edmund und
dämpfte die Stimme. Er sprach in einem Ton, als müsse er dem geistig
zurückgebliebenen kleinen Bruder was verdeutlichen. „Ich bin hier nicht
allein.“
    „Wie? Was? Wieso? Wer ist bei
dir?“

    „Du kannst nicht herkommen!“
    „Ich denke, die Handwerker
machen erst Mitte nächster Woche weiter.“
    „Aber die Studentin ist noch
da.“
    „Wieso? Die wollte doch am
vorigen Wochenende verschwinden.“
    „Das war nicht sicher. Das war
nicht ausgemacht. Sie hat totale Erlaubnis vom Alten. Sie war auch noch nicht
fertig mit ihrem Zeug. Und jetzt eben ist noch eine Schülerin angetanzt, ein
14jähriges Mädchen. Bleibt bis Montagfrüh. Und wird sich ebenfalls um diese
dämlichen Fledermäuse kümmern.“
    Konrad zerkaute einen Fluch.
Und sein Bruder setzte noch eins drauf: „Gaby Glockner hat sogar ihre Freunde
mitgebracht, drei Jungs. Aber die habe ich abgewiesen. Bin ja schließlich keine
Herberge.“
    Konrad spürte, wie ihn Panik
überkam. Er flüsterte und hoffte, dass die Mädchen nichts hörten. „Du — ich
komme trotzdem. Ich habe keine andere Möglichkeit. Begreif das! Die beiden
Forscherinnen müssen mich doch nicht sehen. Ich... ich fahre gleich durchs Tor
in die Garage. Tor zu! — und ich bringe die Kinder runter. Du weißt schon, was
ich mit runter meine. Kannst du dafür sorgen, dass die beiden Fledermaus-Tanten
nicht im Freien sind?“
    Edmund antwortete nicht sofort.
Konrad wusste: Ihm stank’s. Sein Bruder hasste es, wenn er in anderer Leute
Probleme hineingezogen wurde. Wenn es darum ging, war er — Konrad — wie ein
lästiger Fremder für den Herrn Schlossverwalter.
    „Ich glaube, das erledigt sich
von alleine“, sagte Edmund dann zur Überraschung des Autodiebes. „Gaby Glockner
kommt gerade herein, wie ich sehe. Julias Zimmer, wo sie schlafen wird, liegt
im zweiten Stock rückseitig. Nehme an, dass die beiden da erst mal schwatzen
werden. Die Jungs schieben ab. Aber die werden wohl kaum zur Stadt
zurückfahren. Wahrscheinlich checken sie ein bei der Jugendherberge.“
    „Das würde bedeuten, sie kommen
wieder her?“
    „Exakt. Und das kann ich ihnen
nicht verbieten. Ich muss sie nicht reinlassen. Aber was hier im Umfeld
geschieht, darauf habe ich keinen Einfluss.“
    „Es kommt nur darauf an, dass
sie den Wagen nicht sehen. Und von den Gören nichts mitkriegen.“
    „Mann, Konny!“ Der
Schlossverwalter stöhnte. „Ich kann dir nur eins sagen: Wenn du auffliegst —
ich habe von nichts gewusst. Ich weiß überhaupt nicht, dass du hier bist. Ich
bin seit Tagen nicht in der Remise gewesen — bin so ahnungslos wie die beiden
Fledermaus-Verrückten. Klar?“
    „Ja, schon gut! Ich schalte
jetzt aus. Das Handy!,

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