Immortals after Dark 03 - Versuchung des Blutes
ersteige n – die überhängenden Wänd e – , griffen sie uns mit einer Brutalität an, die ich in all meinen Jahren nur in wenigen Schlachten erlebt habe.“
„Und wie zum Teufel habt ihr sie dann heute Abend geholt?“
„Ich habe jeden Tag versucht sie dazu zu überreden zu springen, aber sie hat Höhenangst. Dann, als die Inkubi heute Nachmittag schliefen, sagte sie endlich, sie würde es tun. Es war, als ob sie wüsste, dass du kommst“, sagte er nachdenklich. „Ich hatte sie gerade aufgefangen und kurz untersuch t – sie war krank gewese n – , als sie erneut angriffen. Du bist genau in dem Moment zurückgekommen, als sie dabei waren, uns den Arsch aufzureißen.“ Er sah Bowe stirnrunzelnd an. „Weißt du, ich hatte ein ungutes Gefühl, als ich erfuhr, dass Mariketa dich verflucht hatte, aber jetzt erkenne ich, dass wir immer noch in dieser Hölle ausharren müssten, wenn sie dies nicht getan hätte.“
„Ich bin nicht nur wegen ihrer Flüche zurückgekehrt“, sagte Bowe. „Es steht noch weitaus mehr auf dem Spiel.“
„Und was?“
„Krieg. Meine Faktion, deine, die Walküren, das Haus der Hexen. Mir wurde Zeit bis zum Vollmond gewährt, um sie zu Hause anrufen zu lassen, damit sie ihrem Koven versichert, dass es ihr gut geht.“
„Du hast ein Satellitentelefon in deinem Rucksack?“
„Aye“, erwiderte Bowe. „Es wurde zerstört, als die Hexe mich gegen diese Mauer schleuderte.“
Rydstrom zuckte mit den Schultern. „Ich habe eins in unserem Truck.“
„Nein. Nein, das hast du nicht. Ich habe eure Wagen, CB -Funk und Telefone außer Gefecht gesetzt.“
Rydstrom kniff die Augen zusammen. „Dann bist du davon ausgegangen, dass wir uns befreien würden?“
Jetzt war es an Bowe, mit den Schultern zu zucken.
„Das wird die Wut der anderen abmildern.“
„Die sind mir scheißegal. Aber um deinetwillen möchte ich noch sagen, dass ich sogar besonders zuversichtlich war, dass ihr ohne Probleme entkommen würdet, da die Hexe mich glauben ließ, sie könne den Stein genauso leicht heben, wie sie mich heute Abend in die Höhe gestemmt hat.“
Rydstrom blickte in ihre Richtung. „Sie hat so gut wie keine Kontrolle über ihre Kräfte und war schon sehr bald geschwächt. Dann haben sie sich Mari schnell und auf brutale Weise geschnappt. Auf dem ganzen Weg nach oben zu ihrem Lager schlug ihr Schädel wieder und wieder gegen die Steine, bis sie das Bewusstsein verlor.“ Nach einem Blick auf Bowes Gesichtsausdruck fuhr er fort: „Wenn es schon schwer ist, es sich anzuhören, stell dir nur vor, wie es sich anfühlte, es mitanzusehen und nicht das Allergeringste dagegen tun zu können.“ Er schwieg. Zweifellos durchlebte er das Ganze in Gedanken noch einmal. Dann blickte er Bowe wieder ins Gesicht. „Also, warum erzählst du mir jetzt nicht, wieso wir sie nicht zurück nach Westen bringen können?“
„Woher wusstest du das?“
„Weil du sie nicht einfach zu deinem Truck getragen und mit ihr davongefahren bist, während ich unter dem Felsbrocken festsaß.“
„Auf meinem Weg hierher bin ich an den Guerilla-Armeen vorbeigekommen. Der Konflikt hat sich zugespitzt, seit ich zuletzt hier war.“
„Verstehe. Offensichtlich hast du die Tour verloren. Wer hat gewonnen?“
„Der Vampir.“
„Ein Vampir hat dich geschlagen? Und eine Hexe hat dich verflucht? Verdammt noch mal, Schotte, hinter dir scheint ein wirklich absolut beschissener Monat zu liegen.“
13
Als Mari erneut zu sich kam, kniff sie die Augen verwirrt zusammen. Sie befand sich in einer Höhle? Ja, und direkt vor ihr stand Cade, der Holz auf ein neues Feuer schichtete, sein Schwert lag gleich in Reichweite.
Sie runzelte die Stirn, als ihr auffiel, dass er kein Hemd trug, bis sie merkte, dass ihr Kopf auf seinem zusammengefalteten Hemd ruhte. Als die Flammen wuchsen, krochen Schatten über die düsteren Wände. Das Licht ließ den breiten goldenen Reif auf seinem gewaltigen Bizeps glitzern, und seine stolzen Hörner sahen aus wie poliert.
Mari hatten die Hörner der Dämonen schon immer sehr gefallen. Es gab Schlimmeres, was man direkt nach dem Aufwachen sehen könnte.
Als ob er ihren Blick auf sich spüren konnte, drehte er sich um und grinste sie an. „Erinnere mich daran, dich nicht wütend zu machen, Hexe“, wiederholte er seine Worte aus ihrer ersten Nacht im Grab.
In diesem Moment betraten Hild, Tierney und Tera die Höhle, die Arme voller grüner Bananen und anderer kleiner, runder Früchte, die wie Melonen
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