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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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wenige von uns, die sich in etwas Fliegendes verwandeln.“
    „Aber ich fühle mich keinem Tier besonders verbunden“, stellte ich mit einem erstaunten Ausdr uck fest. Sie nahm meine Hand.
    „ Liebling, als du geboren wurdest, kam eine Schamanin zu uns. Sie sah dir in die Augen und sagte, dass sie in deinem linken Auge eine große schwarze Pantherin und in deinem rechten einen schwarzen Schwan sah. Wenn es wahr ist, was sie uns prophezeite, nämlich dass du dich in zwei Tiere verwandeln kannst, dann wirst du für unsere Gemeinschaft sehr wichtig sein.“
    Mein Schädel brummte. Jetzt wusste ich, was die Träume zu b edeuten hatten. Der Panther, er war ein Teil von mir. Ich hielt meine Mutter fest, bevor sie aufstehen konnte, und erzählte ihr davon. Sie nahm mich in den Arm und küsste mich auf den Kopf. Ich begann bitterlich zu weinen und hörte erst auf, als David in der Tür stand.
    „ Hallo mein Schatz, sie weiß es jetzt“, erklärte meine Mutter ihm.
    David setzte sich zu uns und streichelte mir über den Rücken. „ Sieh zu, dass du eine Runde über Köln drehst. Du kochst ja schon förmlich.“
    „Wird sie klarkommen?“, fragte er liebevoll. Sehr gerührt von seinem Mitgefühl, löste ich mich aus der Umarmung unserer Mutter und fiel ihm um den Hals. Ich drückte meine heiß geweinte Wange an seine nicht minder warmen Schultern. Nachdem ich auch ihn einige Minuten mit Rotz und Wasser voll geheult hatte, sah ich in sein Gesicht hoch.
    „Geh dich verwandeln. Man spürt ja richtig, dass du kribbelig bist“, versuchte ich zu scherzen. „Mann, ist das eigenartig, so etwas zu sagen.“
    David lachte mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und begann sich auszuziehen. Nicht dass ich meinen Bruder unattraktiv fand, aber aus dem Alter, wo mir seine Nacktheit nichts ausmachte, war ich eindeutig raus. Ich drehte mich peinlich berührt weg und als ich wieder hinsah, hatte ich die Verwandlung verpasst. Ein großer stolzer Falke hockte auf unserem Wohnzimmertisch und starrte sehnsüchtig nach draußen. Meine Mutter stand auf und schob die Verandatür auf.
    „Flieg zum Stall und fang da ein paar Mäuse“ riet sie ihm und schon schoss David nach draußen hoch in die Luft. „Wir haben da im Moment echt eine Plage – und das im Sommer!“
    „Ich glaube, ich muss einen Moment alleine sein“, sagte ich, vollkommen verwirrt von dem, was ich gerade gesehen und erfahren hatte. Ich stand auf und ging hoch in mein Zimmer.
    Ich bin also eine Gestaltwandlerin, dachte ich. Und so wie es aussah, würde ich mich in einen Panther verwandeln. Mama hatte gesagt, dass Elias das bereits bemerkt hatte. Ich wusste selbst nicht, warum meine Gedanken ausgerechnet in diesem Moment wieder zu ihm drifteten, aber sie taten es. Mein Handy klingelte in meiner Tasche.
    „Hallo Süße!“, meldete ich mich, als ich auf dem Display gesehen hatte, dass es Eva war.
    „Na du Vampirverführerin !“, sagte sie mit einem schmunzelnden Unterton.
    Ich nahm meine ganze Kraft zusammen, um gut gelaunt zu kli ngen, aber natürlich war es nur eine Frage der Zeit, bis Eva den Braten riechen würde. Gott sei Dank konnte ich die Sache mit Elias als Grund vorschieben und log damit nur teilweise. Mein Gewissen strafte mich mit kräftigen Bissen. Ich sollte mich wohl daran gewöhnen, demnächst öfter lügen zu müssen. Gott … ich war eine Gestaltwandlerin! Ich rieb mir durch das Gesicht.
    „Nenn mich nicht so. Ich glaub, ich hab ihn voll vors Schienbein getreten.“
    „Wohl eher in die Eier.“ Eva war eindeutig zum Scherzen au fgelegt. Sie wusste irgendetwas und wartete nur auf den richtigen Moment, um damit rauszuplatzen.
    „Lass sein e Eier aus dem Spiel, du Huhn“, gab ich zurück. Das war das Beste, was mir in meinem Zustand zum Kontern einfiel.
    „Würdest sie lieber kraulen, was?“
    „Evaaaaaaa!“, kreischte ich in den Hörer. „Hör auf, so was zu sagen, und rück endlich mit deiner Neuigkeit heraus.“
    „Rate mal, wer mich nach der Schule um deine Handynummer gebeten hat“ , summte sie freudig in den Hörer.
    „NEIN!“, stieß ich hervor. „Das hat er nicht.“
    „Oh doch. Und ich bin mir sicher, dass er dich heute noch anrufen wird. Er sagte, er müsste dringend mit dir sprechen. Ach, und wo wir gerade beim Thema sind: Was ist auf einmal los mit euch beiden? Zuerst verliebte Blicke und dann mutierst du plötzlich zu einem Eisberg, den selbst der Steuermann der Titanic nicht hätte übersehen können!“
    „Du hast mir einfach

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