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Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition)

Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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Marit sind demnach Mr. Prescotts Töchter?”
    “Nein, nein.” Malin Gustavson lachte. “Diese beiden Wildfänge sind meine Enkelinnen. Sie verbringen die Sommerferien hier. Nächste Woche fahren sie zurück zu meinem Sohn und seiner Frau nach Halmstad. Danach wird es wieder ruhig hier werden. Zu ruhig vielleicht …” Für einen Moment glaubte Cassie ein wehmütiges Glitzern in den Augen der Frau zu entdecken, dann war es auch schon wieder verschwunden. “Jedenfalls ist es immer schön, ein bisschen frischen Wind hier auf der Insel zu haben. Deshalb freue ich mich ja auch so, dass Sie jetzt für einige Wochen bei uns zu Gast sein werden.”
    Einige Wochen?
Allein der Gedanke, dass ihr Aufenthalt in Schweden sich so lange hinziehen könnte, ließ Cassie erschaudern. Sicher, diese Insel war ein Traum, und bei schönem Wetter ließ es sich hier bestimmt eine Weile gut aushalten, aber sie war schließlich nicht hier, um Urlaub zu machen.
    Bevor sie etwas erwidern konnte, hatte Prescotts Haushälterin ihren Koffer aufgenommen und trug ihn – beschwingt und ohne große ersichtliche Kraftanstrengung – den Hügel zum Haus hinauf. Staunend schaute sie der älteren Frau hinterher, ehe sie sich selbst in Bewegung setzte.
    Schon aus der Entfernung hatte das rote Haus beeindruckend ausgesehen, aus der Nähe betrachtet war es ein echter Traum. Die tief stehende Sonne tauchte die Fassade in goldenes Licht und funkelte in den blitzsauberen Fenstern. In einem kleinen Vorgarten wuchsen Oleander- und Rosmarinsträucher Seite an Seite mit Rittersporn und Flieder. Rechts und links der Treppe, die zu der niedrigen Holzveranda hinaufführte, blühten Hibiskusbüsche in hübschen Terrakottatöpfen.
    Lächelnd strich Cassie mit den Fingern über eine der zarten Blüten. “Hier scheint jemand wirklich einen grünen Daumen zu besitzen”, sagte sie anerkennend.
    Die Haushälterin wirkte verlegen. “Oh, vielen Dank. Ich bin sehr stolz auf mein kleines Gärtchen, aber im Grunde ist es gar nicht mein Verdienst. Die Pflanzen gedeihen beinahe von selbst.”
    “Jetzt untertreiben Sie aber!” Cassie lachte. “Ich schaffe es nicht einmal, die Blumen am Leben zu erhalten, die auf dem Fensterbrett meines Londoner Apartments stehen.”
    “Na, das sind ja wohl auch vollkommen unterschiedliche Voraussetzungen”, erwiderte Malin Gustavson tröstend, wobei ihr jedoch deutlich anzusehen war, wie sehr sie sich über Cassies Kompliment freute. “Mr. Prescott ist im Augenblick übrigens nicht da, aber ich erwarte ihn vor dem Abendbrot wieder zurück. Vielleicht möchten Sie in der Zwischenzeit ein Stück von dem Apfelkuchen kosten, den ich vorhin aus dem Ofen geholt habe?”
    Der köstliche Duft, der ihr entgegenwehte, als Malin Gustavson die Haustür öffnete, veranlasste Cassies Magen, sie mit einem vernehmlichen Knurren daran zu erinnern, dass sie schon eine geraume Weile nichts mehr zu sich genommen hatte. Fast ein wenig erleichtert darüber, ihre erste Begegnung mit Dale Prescott noch ein bisschen aufschieben zu können, atmete sie tief durch und sagte: “Sehr gerne.”
    Mit einem resignierten Seufzen riss Dale Prescott das eng beschriebene Blatt vom Schreibblock ab, zerknüllte es und warf es im hohen Bogen davon. Wie ein von ungeschickten Händen gefaltetes Papierboot trieb es für einige Sekunden ruhig auf der Wasseroberfläche, bis es vom Wind erfasst und hinaus aufs Meer getrieben wurde, wie schon Dutzende seiner Vorgänger.
    Was für eine Verschwendung wertvoller Ressourcen. Eines Tages würde er sich wahrscheinlich fragen müssen, ob er nicht einen maßgeblichen Anteil am Abholzen der Regenwälder zu tragen hatte. Und das alles, ohne auch nur eine brauchbare Zeile zu Papier gebracht zu haben.
    Es war zum Verrücktwerden. Sosehr er sich auch bemühte, es wollte ihm einfach nicht gelingen, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Wie sollte er auch, wo er doch all seine Energie darauf fokussieren musste, das nagende Unbehagen zu ignorieren, das sich seit dem Anruf seines Verlegers in seinem Magen breitgemacht hatte.
    Ein leises Winseln und ein Gewicht, das sich auf seinen Oberschenkel legte, riss Dale aus seinen Gedanken. Lächelnd tätschelte er dem etwa vierjährigen Hirtenhund an seiner Seite mit dem zottigen beige-braun gescheckten Fell den Kopf. Manchmal hatte er das Gefühl, dass Ole das einzige Wesen auf der Welt war, das ihn wirklich verstand.
    Der Tag, an dem Annika ihn von einem ihrer Ausflüge aufs Festland mitgebracht hatte,

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