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Insel der sieben Sirenen

Insel der sieben Sirenen

Titel: Insel der sieben Sirenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich sie.
    »Was wäre das ?« Phillipa hob fragend die Brauen.
    »Wer wen getötet hat — so muß
es wohl grammatikalisch richtig heißen .«
    »Aber das wissen wir doch
schon, Randy«, meinte Amanda. »Du hast gesagt...«
    »Ich weiß, was ich gesagt
habe«, unterbrach ich sie schnell. »Und ich gestehe, daß ich eine Zeitlang
wirklich glaubte, was man mich glauben machen wollte. Als mir jedoch klar
wurde, warum Robin hatte
sterben müssen, begriff ich auch, daß Cornelius nicht der Mörder ist. Und auch
nicht Joyce.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß es
eines dieser Mädchen hier war ?« fragte Bradstone.
»Wenn Sie einen Verdacht haben — immer heraus damit! Ich möchte mit diesem
finsteren Geschäft so schnell wie möglich zu Ende kommen .«
    »Es ist genau die Art Geschäft,
mit der Sie sich Ihr Leben lang beschäftigt haben«, sagte ich scharf. »Nämlich
Besitzgier, Intrigen, Doppelzüngigkeit und Betrug.«
    »Was für Intrigen ?« stotterte der Alte. »Erklären Sie .«
    »Bin schon dabei«, sagte ich
verbittert. »Sie stehen an der Schwelle des Todes, Mr. Bradstone, und haben in
Ihren letzten Lebenstagen verzweifelt versucht, etwas Sauberes und Ehrliches zu
finden, an das Sie glauben können. Dafür ist Ihre Tochter das einzige Symbol,
das Ihnen blieb. Um Geld zu verdienen, haben Sie Ihr Leben lang die Leute
ausgenutzt, und jetzt, da Ihnen weder Geld noch Macht Befriedigung schenken
können, suchen Sie nach Selbstrechtfertigung und einem Sinn Ihrer Bemühungen.
Aber was Sie hier auf dieser Insel hatten, barg für Sie keine Hoffnung auf
Erlösung. Sie verpflanzten nur ein winziges Abbild Ihres großen Imperiums
hierher, das Sie draußen begründet hatten. Nur war die Brutalität hier
konzentrierter, die Verzweiflung zielbewußter , und
das Ergebnis waren Opfer, die Sie mit eigenen Augen sehen konnten, Opfer, die
wirklich, nicht nur im übertragenen Sinne, bluteten .«
    Die Härte war aus seinem Blick
gewichen, jetzt starrte mir nur noch Qual entgegen.
    »Warum spielen Sie den
Moralapostel, Roberts ?« fuhr Cornelius mich an. »Sagen
Sie einfach laut und deutlich, daß ich unschuldig bin. Das möchte ich hören .«
    »Es war der Pullover, der mich
auf den Gedanken brachte, daß hier nicht einfach aus Haß und Trotz gemordet
wurde«, sagte ich langsam. »Zunächst nahm ich an, daß der Pullover der Mörderin
gehörte. Aber dann erwies sich, daß er eingelaufen war und von seiner
Besitzerin nicht mehr getragen werden konnte. Das bewies, daß jemand den
Pullover dazu benutzt hatte, Phillipa zu belasten,
jemand, der nicht wußte, daß er ihr zu klein geworden war. Natürlich bot sich
offensichtlich Joyce dafür an, zumal der Verdacht ohnehin schon in ihre
Richtung ging. Und dann wurde sie auch noch beobachtet, wie sie den Rest des
Pullovers beiseite schaffen wollte .«
    »Das ist eine Lüge«, schimpfte
Joyce. »Ich hatte diesen Pullover niemals, und wer das Gegenteil behauptet,
lügt .«
    »Das Problem war«, fuhr ich
fort, »ich konnte den Mord an Robin nicht Joyce und Cornelius zuschreiben, es
paßte einfach nicht. Deshalb fragte ich mich: Angenommen, Joyce hatte den
Pullover nicht versteckt ?«
    »Und auf welche Antwort kam Ihr
brillantes Gehirn ?« spottete Phillipa .
    »Die Antwort war einfach — niemand
hatte ihn versteckt .«
    »Glauben Sie etwa, ich trug
einen Pullover, der mir drei Nummern zu klein war, um mich selbst zu belasten, während
ich Cheryl über die Klippe stieß? Das ist wahrhaft raffiniert .«
    »Wahrscheinlich trugen Sie ihn
gar nicht, schoben den Ärmel aber in Cheryls Hand, genau wie ich es Joyce
unterstellt hatte. Und sich selbst zu belasten, das hatten Sie gar nicht vor. Sie
wollten Joyce den schwarzen Peter zuschieben, und das ist Ihnen auch gelungen.
Ihr Fehler war es, Robin zu ermorden, aus Habgier und um Cornelius
anzuschwärzen. Man mußte ihn nämlich ausschalten, weil er wußte, wer Andrea
umgebracht hatte. Wenn er selbst als Mörder in Betracht kam, mußten alle seine
Anschuldigungen als eindeutiger Versuch gewertet werden, die Schuld auf jemand
anderen abzuwälzen.
    Sobald sich der Verdacht einmal
auf ihn konzentrierte, war es ihm völlig unmöglich, sich reinzuwaschen, weil er
nicht beweisen konnte, daß jemand anderer Andrea und Robin ermordet hatte. Nur
war er zu beschränkt, das zu begreifen. Deshalb erhielt Robin eine Nachricht,
daß Cornelius sich mit ihr im Spielzimmer treffen wollte. Doch hieß das, den
Bogen zu überspannen, denn Cornelius konnte Robin nicht ermordet

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