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Insel der sieben Sirenen

Insel der sieben Sirenen

Titel: Insel der sieben Sirenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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haben. Er ist
zu vernünftig und berechnend und keine Spur emotional .«
    Phillipa schlürfte ihren Drink und
musterte mich kühl. »Reden Sie nur weiter. Aber beweisen können Sie das alles
niemals .«
    Ich zuckte die Schultern.
»Anwälte sollen überzeugen, sie brauchen nichts zu beweisen. Aber kehren wir
zum Thema zurück. Falls Phillipa die Mörderin war,
wie konnte sie damit rechnen, ungeschoren davonzukommen? Sie konnte niemals
vorgehabt haben, alle sechs Rivalinnen zu töten, um die Bradstone -Millionen
zu erben — denn wer anderer als sie hätte dann schuldig sein sollen? Auch
konnte sie nicht alle sechs Morde Joyce und Cornelius in die Schuhe schieben,
damit hätte sie ihr Glück überfordert. Also lautete der Plan, nur einige der
Mädchen zu töten. Was war jedoch damit erreicht? Zwar verminderte es die Anzahl
der Rivalinnen, aber es bestand immer noch die Chance, daß das Geld an eine der
Überlebenden ging. Wodurch konnten die Aussichten also so weit verbessert
werden, daß sie das Risiko lohnten ?«
    »Ein guter Spieler würde nur
auf Nummer Sicher gehen«, überlegte Cornelius.
    »Es war Nummer Sicher«, sagte ich gepreßt. »Weil sich nämlich die
Mädchen, die später überleben sollten, bereits vorher darauf geeinigt hatten,
das Geld unter sich zu teilen !«
    »Das ist doch unmöglich! Was
sagst du da, Randy? Daß wir alle drei diese Ärmsten umgebracht hätten ?« Yvonne hatte gespannt auf der Couchkante gesessen, den
Arm schon lange nicht mehr um den Alten gelegt. Nun sprang sie mit geballten
Fäusten auf.
    »Mr. Roberts, wir haben jetzt
Ihren Hirngespinsten lange genug zugehört«, krächzte Bradstone. »Die
Vorstellung, daß meine Tochter irgend etwas mit dem
Tod dieser Mädchen zu tun haben könnte, ist absurd. Ganz und gar absurd!«
    »Sie wußte ja selbst nicht, daß
sie Ihre Tochter war«, führte ich aus. »Niemand wußte das .«
    »Und du glaubst, auch ich hätte
mitgeholfen ?« fragte Amanda.
    »Der Plan war schon von Anfang
an gut«, fuhr ich fort. »Aber ursprünglich, vor der Ankunft von Joyce und
Cornelius, war er weitaus riskanter. Sie hatten vor, einander mit Alibis zu
versorgen und es damit unmöglich erscheinen zu lassen, daß eine alle vier
umgebracht haben konnte. Aber jede von ihnen mußte zumindest einen der Morde
begehen, damit die anderen nicht fürchten mußten, verraten zu werden .«
    Ich sah Amanda an, die am Kamin
lehnte, als hätte sie eine Stütze bitter nötig.
    »Amanda hat Raima erstochen. Zweifellos erzählte sie ihr von dem Schrankkabinett, weil sie wußte,
daß Raima eisern entschlossen war, mich durch Sex auf
ihre Seite zu ziehen. Die Tat wurde vor der Ankunft Joyces geplant, aber sie
auf Joyce abzuschieben, fiel ihnen dann schnell genug ein. Wahrscheinlich
lauschte eine von ihnen, als Joyce drohte, sie würde die Mädchen mit Gewalt an
der Erbschaft hindern. Bestimmt hat Joyce laut genug geschrien .«
    »Er lügt«, rief Yvonne. »Wir
haben es nicht getan, und er wird es uns niemals beweisen können .«
    Bradstone beugte sich vor und richtete sich mit unendlicher Mühe auf. Yvonne griff hastig zu, um
ihm zu helfen, aber er stieß ihren Arm beiseite. Dann schlurfte er an ihr
vorbei, sie dabei auf die Couch zurückwerfend, und verließ das Zimmer. Ich
hatte ihn noch niemals so schnelle Bewegungen machen sehen, hätte aber darauf
gewettet, daß er — einmal in seinem Zimmer oben — sich nirgendwohin mehr aus
eigener Kraft würde bewegen können.
    Wenn er mir schon nicht
geglaubt hatte, dann war er zumindest zu der Überzeugung gelangt, daß Yvonne
sich soeben selbst überführt hatte.
    »Du warst der geistige Urheber
des Ganzen«, sagte ich zu der schicken Blondine im grünen Minikleid. »Ich weiß
nicht, wie du deine Komplizinnen angeworben hast, aber du mußtest jedenfalls
sehr vorsichtig dabei sein, um deine zukünftigen Opfer während der Rekrutierung
nicht mißtrauisch zu machen. Vielleicht habt ihr drei euch einfach aus
natürlicher Sympathie zusammengefunden. Cheryl sprach von einer Clique, ein
Hinweis, an den ich mich erinnerte, als ich merkte, daß du und Phillipa ganz offensichtlich befreundet waren. Dann fiel
mir ein, daß Amanda mir erzählt hatte, ihr haßtet euch alle untereinander wie die Pest, obwohl doch Andrea, Robin und Cheryl
Einzelheiten wußten, die sie nur in freundschaftlichem Gespräch erfahren haben
konnten. Aber ihr mußtet ja sicherstellen, daß ich euch drei niemals als
Verbündete sah .«
    Yvonne lag auf der Couch, wie
sie

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