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Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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augenscheinlich äußerst peinlich.
    „Wir waren in jener Nacht alle hier.“
    „Oh. Wie ausgesprochen …“
    „Peinlich?“, fragte Frau Schwanberger. „Das muss Ihnen nicht peinlich sein. Ich gehe davon aus, dass Sie wissen, was geschah. Offenbar ist Ihr Gatte ein ehrlicher Mann.“
    „Ja.“
    „Doch nun müssen Sie ihm Dinge verschweigen.“
    „Weshalb?“
    „Weil Sie auserkoren sind.“
    „Wozu denn?“
    „Wir nennen es Wohltätigkeitsarbeit. Frauen müssen zusammenhalten – besonders solche, die gewisse Talente haben. Sie, so habe ich gehört, spüren, wenn man Sie magisch manipuliert?“
    Charly musterte die Damengesellschaft und blickte von einem Gesicht ins nächste.
    „Es ist kein angeborenes Talent. Jemand hat es mich gelehrt.“
    „Gut!“, sagte die Alte aus dem Zuchthaus. „Das heißt, Sie sind lernfähig. Wir müssen alle lernen und geben unser Wissen an die weiter, die nach uns kommen.“
    Charly legte ihren Löffel weg.
    „Wer sind Sie?“
    „Hat Ihr Gatte Ihnen nicht von uns erzählt?“
    „Sein Gedächtnis, was jene Nacht angeht, ist etwas ungenau.“
    Catty nahm an, es müsse wohl schwer sein, so viel Leidenschaft mit Lucilla zu vergessen.
    „Das männliche Gedächtnis war schon immer anpassungsfähig“, bemerkte Fräulein Draiss gehässig. „Manches vergessen Männer mit absoluter Leichtigkeit, während andere Dinge – ganz besonders solche, die ihnen Freude bereiten – für immer und ewig in ihren Hirnen bleiben.“
    Die Frauen starrten einander an.
    „Ist das so?“, sagte Charly schließlich und hob eine Braue.
    „Männer haben keine Begabung für Details“, griff Fräulein Flenckmann ein. „Hat Ihr Mann uns nicht erwähnt?“
    „Nicht erschöpfend. Je mehr Zeit vergeht, desto weniger scheint er sich zu erinnern. Können Sie mir bitte sagen, warum Sie mich eingeladen haben? Ich verstehe es nicht ganz. Alles schien so geheimnisvoll.“
    „Wir brauchten eine Fünfte, um Bridge zu spielen.“
    „Eine Fünfte?“
    „Unsere Art, Bridge zu spielen, ist anders, Frau von Orven. Was wissen Sie von uns?“
    „Ich weiß, dass Fräulein Lybratte, von einer Tortur gerettet wurde, die mit zwei Fey-Kreaturen zu tun hatte. Außerdem habe ich Sie, Frau …“
    „Schwanberger!“
    „Frau Schwanberger unter merkwürdigen Umständen im Zuchthaus getroffen. Sie, Fräulein Flenckmann, kamen zu mir ins Haus und wurden mir als Krankenpflegerin vorgestellt – die gerade einige erkrankte Mitglieder einer Magierloge pflegte.“
    Die Krankenschwester schmunzelte.
    „Das ist vorüber. Es geht ihnen allen wieder gut, und sie sind damit beschäftigt, Theorien zusammenzuzimmern, die das, was geschehen ist, erklären. Manche davon sind entschieden unterhaltsam. Andere wieder recht nah an der Wahrheit.“
    „Sie bräuchten doch nur Mr. Sutton oder Mr. McMullen fragen.“
    „Also“, begann die Gouvernante ihren trockenen Kommentar, „Mr. Sutton erinnert sich nicht mehr an Details, hat aber behalten, dass die Herren unendlich erfinderisch und heldenhaft waren, genauso wie Gentlemen eben sein sollten. Er wird wohl bald in den Rang eines Meisters versetzt, vorausgesetzt, seine Kollegen können sich jemals darauf einigen, dass es Drachen tatsächlich gibt. Allerdings sind Einigungen nicht ihre Stärke. Mr. McMullen dagegen, so sagte man mir, ist inzwischen geschickter darin, allen Fallstricken irgendwie auszuweichen.“
    „Woher wissen Sie das?“, fragte Charly fasziniert.
    „Meister des Arkanen pflegen ihre Logengebäude nicht selbst zu putzen. Sie stellen für so etwas Frauen an“, gab die Frau mit dem Krückstock zur Antwort.
    „Sie spionieren sie aus?“, fragte Charly besorgt. „Sie spionieren Meister des Arkanen aus?“
    „Nicht doch“, beruhigte die Krankenschwester. „Wir halten uns lediglich auf dem Laufenden. Wir machen unsere Arbeit und sammeln die Informationskrumen auf, die uns in den Weg kommen. Richtiges Spionieren wäre zu riskant. Diese Männer sind gefährlich.“
    „Die Welt gehört den Männern. Das ist Ihnen wohl nicht verborgen geblieben“, sagte Fräulein Draiss.
    „Sicher nicht. Es ist kaum ein Geheimnis, glauben Sie mir.“
    „Männer streben nach Macht. Wir nicht. Wir räumen hinter ihnen auf, manchmal eben auch vor ihnen und um sie herum.“
    „Sie sind ... Hexen?“
    „Wir sind intelligente Frauen, die daran festhalten, einen eigenen Willen und eigene Gedanken zu haben. Wir ... haben Sinn fürs Detail. Deshalb treffen wir uns. Zur

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