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Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
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lassen.
    „Ich will keine Ehefrau.“ Zahir beugte den Kopf wieder über die Akten.
    Katherine verschränkte die Arme vor der Brust. „Sagte ich, dass ich mir einen Ehemann wünsche? Hier geht es nicht um Wünsche, sondern um Notwendigkeiten und darum, das Richtige zu tun. Eine Heirat wird unseren beiden Ländern zugutekommen. Ob nun Malik oder Sie, es macht keinen Unterschied.“
    Die eigenen Worte drangen ihr eiskalt bis ins Mark. Doch sie musste so handeln … weil es um die Zukunft ihrer Nation und die ihres Volkes ging. Sie sah sich nicht als Opfer an, auch wenn man sie in gewisser Hinsicht sicher als die sprichwörtliche Jungfrau auf dem Opferaltar bezeichnen könnte. Nein, sie tat es aus freien Stücken. Niemand hatte sie gezwungen, zu Zahir zu gehen, niemand würde sie abhalten, in ganz Europa von einer Party zur nächsten zu ziehen. Aber das Pflichtgefühl hatte sie hergebracht … und das Bedürfnis zu beweisen, dass sie etwas wert war.
    Zahir hob den Kopf, sein Blick war kalt und desinteressiert. Sein von dem Unglück verunstaltetes Gesicht ließ ihn unmenschlich wirken. „Sie sind entlassen.“ Er nickte knapp.
    Ihr stand der Mund offen. „Wie bitte?“ Noch nie in ihrem Leben war sie entlassen worden.
    „Seit zehn Minuten versuche ich Ihnen klarzumachen, dass Sie mein Arbeitszimmer verlassen sollen. Gehen Sie endlich.“
    „Nein, ich werde nicht gehen.“ Weil es ihr unmöglich war, selbst wenn sie sich wünschte, dass sie es könnte. Sich wünschte, sie könnte dieses düstere Zimmer einfach verlassen und hinaustreten in die Sonne, könnte sich auf den bunten hajarischen Märkten unter die Menge mischen und die exotischen Aromen einatmen. Aber dann würde Alexander ins Abseits gestoßen werden und John würde den Thron besteigen. Vermutlich würde er sofort die Gesetze ändern, damit er auf Lebenszeit den Thron innehalten konnte. Selbst wenn er nur fünf Jahre regieren würde, wäre die Wirtschaft des Landes ruiniert. Zu gehen war also keine Option.
    Außerdem würde es bedeuten, dass sie versagt hätte, bei der einzigen Gelegenheit, bei der ihr Vater jemals ihren Nutzen zugeben würde.
    Zahir stand hinter seinem Schreibtisch auf. Katherine wich einen Schritt zurück. Es war die instinktive Reaktion des Beutetiers auf ein Raubtier. Er war viel größer, als sie ihn in Erinnerung hatte, dunkelbraun gebrannt und mit breiten Schultern, das helle Leinenhemd schmiegte sich eng um die Muskeln seiner Brust.
    „Haben Sie jetzt lange genug gegafft? Warum gehen Sie nicht endlich, damit Sie die Story von dem Treffen mit mir an den Meistbietenden verkaufen können?“
    „Deshalb bin ich nicht hier.“
    „Nein, Sie wollen mich nur heiraten. Und mit mir hier im Palast leben.“ Er umrundete den Schreibtisch, kam auf sie zu, und sie bemerkte das leichte Humpeln bei seinen Schritten. Die Arme vor der Brust verschränkt, blieb er vor ihr stehen. „Denn wie könnte Prinzessin Katherine Rauch aus dem kleinen idyllischen Alpenreich einer solch großartigen Möglichkeit widerstehen, nicht wahr? Erträumen Sie sich schillernde Bälle wie aus Tausendundeiner Nacht? Ist es das? Ich bin nicht Malik.“
    „Das ist mir klar.“ Ihr wurde die Kehle eng. Sie stand kurz davor, Haltung und Boden zu verlieren. Das durfte nicht passieren. Sie hatte ihrem Vater ihr Wort gegeben. Und mit ihrer Geburt einen Bluteid an ihr Volk geleistet. Sie war eine Rauch, sie musste ihr Land beschützen. Dies war ihre einzige Möglichkeit.
    Ihr Puls schlug schneller, als Zahir noch näher kam, die schwarzen Brauen zusammengezogen, ein dunkles Glühen leuchtete in seinen Augen.
    „Sie glauben also, es wäre kein Unterschied, ob Sie nun Malik oder mich heiraten? Machen Sie die Augen auf, sehen Sie sich die Realität an.“
    Er stand einfach da, und sie wusste, was er meinte: seine Narben. Die Narben, die er bei dem Attentat auf die königliche Familie davongetragen hatte. Seine Eltern und sein Bruder waren ums Leben gekommen genauso wie viele Unschuldige, die dort gewesen waren, um der Parade beizuwohnen. Und das nur, weil ein Nachbarstaat nach der Macht greifen wollte. Die Gier nach Macht und Geld brachte die Menschen dazu, abscheuliche Dinge zu tun. Katherine würde alles geben, um ihrer Nation ein solches Schicksal zu ersparen.
    Zahir verzog die Lippen zu einem abfälligen Grinsen. Die papierne Haut auf seiner Wange spannte sich, ein Mundwinkel zog sich nach oben, der andere senkte sich ganz leicht aufgrund der Narben auf seiner Wange, die

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