JULIA FESTIVAL Band 84: DAS WEIHNACHTSWUNDER / FLITTERWOCHEN AUF DEN BAHAMAS / KÜSSE, HEISS WIE DAMALS / (German Edition)
passieren könnte. Er musste sie in ihr Zimmer getragen haben. Und sie hatte es überhaupt nicht gemerkt. Du liebe Güte, sie hatte geschlafen wie ein Murmeltier.
Meredith zog den zum Nachthemd passenden Seidenmorgenrock an und nahm schnell einen frischen BH und Slip und die gelben Shorts mit dem dazugehörigen Top aus dem Schrank, dann rannte sie zur Tür. Als sie hinauslief, stieß Meredith mit Kimberly zusammen, die noch immer auf dem Flur stand.
„Oh, es tut mir wirklich sehr leid, Kimberly. Du hättest mich schon früher wecken sollen“, sagte Meredith nervös.
„Ist okay.“ Die Zwölfjährige lächelte zufrieden. „Ihr beide seid wirklich lange aufgeblieben und habt euch unterhalten. Onkel Anthony hat es mir erzählt.“ Ihre Augen funkelten vor Begeisterung darüber, dass ihre geschickten Manöver am Vorabend ein solcher Erfolg geworden waren. „War es nett, mit Onkel Anthony auf der Veranda zu sitzen und mit ihm zu reden?“
Meredith wurde rot. „Ja. Ich beeile mich besser.“ Sie ging um Kimberly herum zum Badezimmer.
„Onkel Anthony hat gesagt, es sei großartig gewesen. Besser als alles, was er jemals erlebt habe!“, rief Kimberly triumphierend.
Die Hand schon auf dem Türgriff, blieb Meredith stehen und drehte sich um. Ihr Herz schlug schneller vor Freude. „Das ist schön“, sagte sie lächelnd zu ihrer Tochter … seiner Tochter.
„Ja. Und er hat mit mir über Rachel Pearce gesprochen. Er wird sie nicht heiraten. Also läuft wirklich alles gut.“
„Ich bin froh, dass du die Sorge los bist“, erwiderte Meredith.
Kimberly musterte kritisch das zerzauste Haar ihrer Mutter. „Lass dir ruhig Zeit, Merry“, riet sie. „Wir warten auf dich.“
Meredith ging glücklich ins Badezimmer. Besser als alles, was er jemals erlebt hatte. Für sie war es auch die schönste Erfahrung ihres Lebens gewesen. So wundervoll hatten sie sich früher nicht geliebt. Weil sie unbelastet gewesen waren, als sie in der vergangenen Nacht miteinander geschlafen hatten. Nichts war mehr im Weg. Nicht ihr Alter. Nicht Anthonys Karriere. Keine Familienangehörige, die die Beziehung missbilligten. Und die gemeinsame Tochter war ganz versessen darauf, dass sie zusammenfanden. Alles war perfekt.
Da Anthony und Kimberly auf sie warteten, achtete Meredith darauf, nicht zu lange unter der Dusche zu stehen, aber sie nahm sich die Zeit, sich genussvoll überall einzuseifen und dabei an die zauberhaften Empfindungen zu denken, die Anthony in ihr geweckt hatte. Im Lauf der Jahre hatte sich Meredith manchmal gefragt, ob sie das Liebesspiel mit ihm in ihren Erinnerungen verklärte. Hatte sie nicht. In der vergangenen Nacht war es zwischen Anthony und ihr sogar viel schöner gewesen, als Meredith es in Erinnerung gehabt hatte.
Meredith wusch sich noch schnell das Haar, das völlig zerzaust war, dann stellte sie die Dusche ab, wickelte sich in ein Badelaken und trocknete sich mit einem normalen Handtuch das Haar. Das Badezimmer war groß und mit vielen Schränken und Ablageflächen ausgestattet. Meredith hatte ihre Kosmetiktasche in dem Schrank unter dem Waschbecken verstaut. Sie holte sie heraus und legte sich auf dem Waschtisch zurecht, was sie brauchte.
Das Fönen dauerte nicht lange. Danach zog sich Meredith rasch an und schminkte sich. Auch das erforderte nur wenige Minuten. Sie benutzte lediglich Eyeliner und Lippenstift. Für einen Tag am Strand war das genug Make-up.
Meredith betrachtete sich im Spiegel. Der kritische Blick ihrer Tochter und der Rat, sie solle sich ruhig Zeit lassen, waren deutlich gewesen. Kimberly wollte, dass ihre Mutter attraktiv aussah. Meredith war zuversichtlich, den Ansprüchen des Mädchens jetzt zu genügen, und lief zurück in ihr Schlafzimmer. Sie warf das Nachthemd und den Morgenrock aufs Bett und nahm den Fotoapparat aus der Kommode. Gleich würden sie zum ersten Mal gemeinsam den Weihnachtsbaum kaufen, und Meredith wollte das wichtige Ereignis auf Film festhalten.
Als sie durch die Eingangshalle in den Wohnbereich ging, hörte Meredith, wie sich Kimberly und Anthony in der Küche neckten. Meredith lächelte über das unkomplizierte Verhältnis der beiden. Kleine Auseinandersetzungen mochten vorkommen, wie Anthony gesagt hatte, aber die Vertrautheit zwischen ihm und Kimberly würde durch nichts ernsthaft zu erschüttern sein. Meredith erinnerte sich daran, dass sie noch einmal mit Kimberly übers PLC sprechen wollte. Jetzt, da Rachel Pearce nichts mehr damit zu tun hatte, würde
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