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Kämpfer der Lichtwelt

Kämpfer der Lichtwelt

Titel: Kämpfer der Lichtwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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Moores. Wozu also Wachen?«
    Er blickte herausfordernd zu dem anderen Wachposten, aber der rührte sich nicht.
    »Pass auf, dass du nicht einschläfst«, riet er ihm. »Ich bin sonst auch nicht sehr gesprächig, aber ich rede, um mich wach zu halten. Dabei bin ich hundemüde. Den ganzen Tag über marschieren und dann noch Wache halten. Ich frage mich, wozu das gut sein soll.«
    Er blieb kurz stehen, sah auf seinen schweigsamen Kameraden hinunter und ging dann weiter mit trippelnden Schritten um ihn herum. Dabei ließ er ihn nicht aus den Augen.
    »Du bist kein Nordländer«, stellte er fest. »Du stammst weder aus Tainnia noch aus Dandamar. Du kommst aus dem Süden, habe ich recht? Aus dem südlichen Salamos, jenseits der Wüste. Das erkenne ich an deinem seltsamen Ledergewand. Felle sind gut gegen die Kälte, aber blankes Leder nützt überhaupt nichts. Kannst du mir etwas über Sarphand erzählen? Ich war nie dort. Es heißt, dass die Leute dort unten ihren eigenen Krieg gegen die Dunklen Mächte führen. Wie kommt es, dass du dich an unserem Feldzug gegen die Caer beteiligst?«
    Befor bekam keine Antwort. »He, Kamerad, nicht einschlafen!« rief er ihm zu. »Wenn du dich nicht bewegst, dann dringt dir die Kälte in die Knochen und macht dich ganz steif. Ich bin zum Umfallen müde, aber...«
    Befor verstummte. Der Söldner, der offenbar aus dem südlichsten Salamos stammte und den es aus unerfindlichen Gründen zu Graf Corians Heer verschlagen hatte, schien tatsächlich eingeschlafen zu sein. Befor ging zu ihm und stieß ihn an. »Du, aufwachen!«
    Als sich der Söldner noch immer nicht rührte, stieß er ihn neuerlich an, diesmal etwas fester. Die zusammengekauerte Gestalt des Söldners neigte sich zur Seite und kippte um.
    »Bei Villia!« stieß Befor aus. Der Mann war tatsächlich erfroren. »Ich habe ihn gewarnt, aber.« Befor hob die Schultern. »Du wirst es mir verzeihen, Kamerad, aber Tote frieren ohnehin nicht. Mich dagegen werden deine Kleider wärmen.«
    Befor entledigte die steife Gestalt des Lederumhangs. Dann zog er dem Steifgefrorenen die Pelzstiefel von den Füßen und nahm ihm letztlich noch die Handschuhe ab. »Jetzt kann ich wenigstens wieder mein Schwert halten«, sagte Befor, nachdem er in die Stiefel geschlüpft war und sich die Handschuhe übergestreift hatte. Den Lederumhang zog er sich über die Schulter und warf dann die Pferdedecke darüber.
    Er war gerade damit fertig, als er aus Richtung des Moores Geräusche hörte. Sofort vergaß er die Kälte und wurde sich seiner Aufgabe als Wache bewusst. Er durfte niemanden an sich vorbeilassen, der das Losungswort nicht kannte.
    »Halt! Im Namen der Lichtwelt, gebt euch zu erkennen!« rief er in den vom fahlen Mondlicht seltsam erhellten Wald. Die Bäume warfen unheimliche Schatten, die alle zu gespenstischem Leben zu erwachen schienen.
    »Im Namen der Lichtwelt!« rief Befor wieder. Er hielt sein Schwert in der einen und hatte die Lanze des toten Söldners in die andere Hand genommen.
    »Wir sind Freunde«, erscholl eine männliche Stimme aus dem Wald. Gleich darauf tauchte ein Reiter auf, neben ihm ein Begleiter zu Fuß. Aber da war noch jemand, der geduckt schlich und einen langgestreckten Körper hatte. Der Reiter hob eine Hand zum Gruß und fuhr fort: »Ich bin Mythor und habe im Auftrag von Graf Corian das Feindgebiet ausgekundschaftet. Ich habe wichtige Nachrichten für den Heerführer der Lichtwelt. Bring mich sofort zu ihm!«
    »Nenn mir zuerst die Losung!« verlangte Befor.
    Als der Reiter hinter einer Buschgruppe hervorkam, verschlug es Befor die Sprache. Jetzt erst erkannte er, dass er kein normales Pferd ritt, sondern eines mit einem unterarmlangen geraden Horn auf der Stirn, ein Einhorn!
    »Ich kenne die Losung nicht«, sagte Mythor, in dessen Begleitung sich ein junger, in Lumpen gehüllter Bursche und ein Wolf befanden. »Aber ich sollte dir kein Unbekannter sein. Graf Corian wird Anweisung gegeben haben, mich passieren zu lassen.«
    »Halt!« rief Befor unsicher und hielt dem Einhornreiter die Lanze hin. »Ich habe von einem gehört, der ein Einhorn reitet. Aber niemand hat mir aufgetragen, diesen durchzulassen.«
    Mythor beugte sich zu dem Wachposten hinunter und sagte freundschaftlich: »Was ich zu melden habe, das ist ungemein wichtig, Kamerad. Ich muss Graf Corian Bericht erstatten, noch ehe der Sand durchs Stundenglas geronnen ist. Bring mich also zu deinem Vorgesetzten.«
    Befor wusste nicht recht, wie er sich verhalten

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